Köche sind gesucht, begehrt und rar. Georg Strohmeyer, Küchenchef im Hotel Zugspitze in Garmisch-Partenkirchen, ist einer von ihnen und spricht im Interview über seine Sicht auf den Beruf.
Herr Strohmeyer, würden Sie jungen Menschen eine Ausbildung zum Köch empfehlen?
Auf alle Fälle! Der Koch-Beruf ist erstrebenswert, heute mehr denn je. In letzter Zeit hat sich vieles zum Positiven verändert. So auch in der Bezahlung. Ein knappes Gut hat bekanntlich einen hohen Wert… Und auch die Wertschätzung innerhalb der Branche und im Auge der Öffentlichkeit hat sich verändert: Der Öschberghof beispielsweise startet bekanntlich noch in diesem Frühling einen entsprechenden Bachelor-Studiengang, der Küche mit Hochschule verbindet (Tageskarte berichtete). Das finde ich eine hervorragende Idee, denn so kann das Berufsbild aufgewertet werden.
Ist der Beruf in der Gesellschaft angekommen?
Ich denke schon, das unser Beruf eine gesellschaftliche Bedeutung hat. Wir können Vorbild dabei sein, wie, von was und in welchem Umfang wir uns künftig ernähren. Hier wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit schon bald große Veränderungen geben. Bei diesem Wandel beim Umdenken in Sachen Lebensmittel können und sollten wir unterstützen: zum Beispiel dabei, zu erkennen, dass viele der Tierwohl-Label in den Supermärkten in Wahrheit Augenwischerei sind. Man sollt am besten auf dem Markt und direkt beim Produzenten kaufen – zumindest, bis die höheren Kosten irgendwann einmal auch den Öko-Bauern tatsächlich bezahlt werden. Je mehr Menschen verstehen, dass diese Art von Anbau einfach mehr kostet, desto eher sind sie auch bereit, mehr dafür auszugeben. Dumpingpreise bei Lebensmitteln sind einfach kontraproduktiv. Als Köche können wir diesen Gedanken unterstützen, unsere Gäste beeinflussen und ihnen diese Produkte schmackhaft machen.