Zum zwanzigsten Mal wurde der „Nachwuchssommelier des Jahres“ gekürt. Der Wettbewerb wird jährlich ausgeschrieben vom Magazin Meiningers Sommelier und der Sommelier-Union Deutschland. Kooperiert wird dabei mit der Hotelfachschule Heidelberg, der Deutschen Wein- und Sommelierschule, der IHK München, dem International Wine Institute Bad Neuenahr-Ahrweiler, der IHK Würzburg und der WIFI Tirol.
„Ein verdienter Sieg“, urteilte die Jury, die Marius Müller zum Nachwuchssommelier 2022 kürte. Er überzeugte aufgrund seines Fachwissens sowohl im schriftlichen wie im praktischen Teil des Wettbewerbs und mit seinem souveränen Auftreten. Dabei kam ihm auch seine Berufserfahrung in namhaften Restaurants zu Gute. Sein aktueller Arbeitgeber ist das Park Hotel Vitznau (Vitznau/Schweiz), in dem er als Sommelier die Gäste betreut.
Platz zwei ging an Lorenz Bohn, den gegenwärtigen Head-Sommelier im Sterne-Restaurant Huberwirt in Pleiskirchen. Den dritten Platz belegte Jan-Hendrik Maier. Der Österreicher arbeitet aktuell als Sommelier im Hotel Tannenhof (St. Anton/Österreich).
Die fachkundige Beratung durch Sommeliers wird im Weinhandel immer beliebter. Daher haben sich das Magazin Meiningers Sommelier und die Sommelier-Union Deutschland entschlossen, einen Sonderpreis für den Besten Sommelier im Handel auszuloben. Diesen Preis errang in diesem Jahr Julia Herrmann, die in der Vinothek des VDP Weingutes Bernhard Huber in Malterdingen arbeitet.
Die finale Prüfung begann mit einer fehlerhaften Weinkarte, bei der vom einfachen Tippfehler über falsche Anbaugebiete und Qualitätsstufen die Fehler zu benennen und zu korrigieren waren. Es folgte eine Verkostung von drei Weiß- und zwei Rotweinen, bei denen Eigenschaften wie Aussehen, Geruch, Geschmack, Rückschluss auf Wein-Art, Qualität, Rebsorte, Anbaugebiet und Jahrgang definiert werden mussten, sowie Gemeinsamkeiten zwischen den drei Weißweinen erkannt werden sollten. Daraufhin waren vier klare Spirituosen und vier braune Spirituosen in einer Blindverkostung zu erkennen und zu beschreiben. Die nächste Aufgabe bestand aus einem visuellen Test, bei dem anhand der gezeigten Bilder geprüft wurde, wie gut sich der Sommelier in der Weinwelt bzw. mit Weinregionen und Persönlichkeiten der Weinbranche auskennt.
Höhepunkt der praktischen Prüfung war der klassische Service am Gast: Die richtigen Antworten auf die Fragen des Jurypaares, das als Gäste fungierte, die Präsentation und Vorbereitung des Service mit Vorstellung des Sektes, sowie der korrekte Service des Schaumweines mit Öffnen der Flasche, geschickter Handhabung und Service am Gast, waren als Aufgabe zu bewältigen.
„Wir verstehen den Wettbewerb als Messlatte für den hohen Anspruch an das Wissen und das Handwerk eines gut ausgebildeten Sommeliers. Er ist zugleich Anreiz und Motivation für junge, aufstrebende Gastronomie-Talente. Natürlich eröffnet der Titelgewinn auch Karrierechancen in der Top-Gastronomie.“ So lautet das Fazit zum Sommelier-Nachwuchswettbewerb von Sascha Speicher, Chefredakteur des Magazins Meiningers Sommelier.