Im Luxussegment der Hotellerie herrschen oft starre Kleiderregeln. So wird im Londoner Ritz Hotel beispielsweise schon vor dem Check-In auf der Homepage bekannt gegeben, zu welchen Anlässen im Haus welche Kleidung zu tragen ist. Andere 5-Sterne-Häuser dagegen lösen diese starre Etikette allmählich auf.
Die Capella Hotel Group, zu der auch der Breidenbacher Hof in Düsseldorf gehört, hat laut Frankfurter Allgemeinen bereits mit seiner Wiedereröffnung 2008 mit den Konventionen gebrochen und möchte Gäste nicht mehr länger nach den Stoffen von Kostümen und Anzügen bewerten. Auch sportliche Kleidung mit Jeans und Turnschuhen ist hier erlaubt.
Dieser Trend entspricht den gesellschaftlichen Entwicklungen. Auch hochdotierte Manager tragen in der Öffentlichkeit verwaschene Jeans mit Löchern und Chucks und verstecken sich nicht mehr hinter Stehkragen und Krawatten. Im Breidenbacher Hof dürfen die Gäste sowohl im Sakko in der Lounge sitzen, als auch im Jeanshemd mit Leggins.
Auch in anderen Sterne-Häusern wird zunehmend auf den Dresscode zugunsten des Wohlgefühls der Gäste verzichtet. Dabei ist das Personal ein wichtiger Teil der neuen Lässigkeit. Sie tragen in diesen Hotels keine steifen Uniformen mehr, sondern eher stylische Outfits. Eine solche Arbeitskleidung stärkt das Selbstbewusstsein am Arbeitsplatz und die Identifikation mit dem Unternehmen, was sich wiederum durch eine geringere Fluktuation im Haus bemerkbar macht. Dem Vorbild der Mitarbeiter folgen dann auch die Gäste, die bislang noch in den strengen Kleidervorschriften verwurzelt waren.