Niedersachsen: Bündnis fordert Anmietung von Hotels für Wohnungslose

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Viele Wohnungslose in Niedersachsen sind angesichts des Winters in der Corona-Krise dringend auf Unterstützung angewiesen. Ein Bündnis um den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) fordert von Land und Kommunen daher unter anderem die Anmietung von Hotels und Jugendherbergen, um den Menschen ein angemessenes Dach über dem Kopf zu geben.

Für Hoteliers, deren Betrieb derzeit nur eingeschränkt möglich ist, könne das eine «Win-Win-Situation» sein, sagte DGB-Bezirkschef Mehrdad Payandeh am Freitag. Die Unterbringung der Wohnungslosen sei auch notwendig, um ihre Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu senken, erklärte Eva Thalmeier von der Landesarmutskonferenz. «Zu Hause bleiben kann nur derjenige, der auch eines hat», sagte sie.

Der DEHOGA Niedersachsen teilte auf Anfrage mit, dass einige Hoteliers bereits Wohnungslose aufgenommen hätten. Letztlich gehe es aber immer um Einzelfallentscheidungen - auch, weil es teilweise günstiger sei, das Hotel während der Corona-Krise gar nicht erst zu öffnen, anstatt nur wenige Gäste aufzunehmen. Das gelte beispielsweise auch für die Familienbesucher, die über die Feiertage in den Hotels erlaubt sind.

Der DGB, die Landesarmutskonferenz und die Stiftung «Ein Zuhause» forderten außerdem die Aussetzung von Zwangsräumungen während der Pandemie und einen Kündigungsschutz bei coronabedingten Zahlungsrückständen. Längerfristig müssten darüber hinaus 100 000 neue Sozialwohnungen geschaffen werden, weil der Bestand seit Jahren rückläufig ist. Das Bündnis wirbt außerdem für die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft, um landeseigenen Wohnraum zu schaffen.

Der Zusammenhalt in der Corona-Krise dürfe nicht bei finanziellen Hilfen für Unternehmen stehenbleiben, sondern müsse auch Hilfe für Wohnungslose bedeuten, appellierte Payandeh.

Eine genaue Zahl, wie viele Menschen in Niedersachsen ohne Wohnung leben, wird nach Angaben der Initiatoren des «Pakts gegen die Wohnungslosigkeit» nicht erfasst. Bekannt sei aber, dass im Jahr 2018 mehr als 18 500 Personen die Angebote der niedersächsischen Tagesaufenthalte genutzt hätten. Viele Wohnungslose, die im Gegensatz zu Obdachlosen immerhin eine Unterbringung haben, lebten in Gemeinschaftsunterkünften auf engstem Raum in Mehrbettzimmern und müssten sich Küchen und Badezimmer mit anderen teilen. (dpa)


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