Fischbranche will sich Veganer angeln

| Industrie Industrie

Auf Fleisch ohne Fleisch folgt Fisch ohne Fisch: Vegane Fischprodukte auf Gemüsebasis sind ein Trend auf der Fachmesse fish international in Bremen. Der Erfolg von Fleischersatz lege nahe, etwas Ähnliches mit Fisch zu versuchen, sagte Burkhard Gabbe, Geschäftsführer des Tiefkühlkostanbieters Frosta Foodservice aus Bremerhaven, der Deutschen Presse-Agentur. Die Überfischung der Meere, wachsendes Umweltbewusstsein und der Umstieg der Verbraucher auf nicht-tierische Produkte beschäftigen die Fischbranche. Es gibt erste fischfreie Produkte, wobei am Geschmack noch gebastelt wird.

Frosta testete in Bremen, wie Fischfrikadellen und Backfisch aus Gemüse bei Gastronomen ankommen. Ein halbes Jahr Entwicklung stecke darin. «Ziel war, ein weißes Produkt zu haben, das an Seelachs oder Alaska-Seelachs erinnert», sagte Gabbe. Zum Fischersatz gehören Bohnen, Blumenkohl und andere weiße Gemüsearten. Dazu kommt Hanf-Protein. «Und wir haben Leinöl als Omega-3-Träger.»

Im Ergebnis schmeckt das Knusperfilet kaum nach Fisch, was auch für viele herkömmliche Fischstäbchen gilt. Die Würze stammt aus der Panade, der Soße oder Beilage. «Wir denken, dass das eher etwas für jüngere Verbraucher ist», sagte Gabbe. Er setze zunächst auf Studentenwerke, auf Großküchen für Kitas und Schulen und auf die Systemgastronomie als Abnehmer. Später will Frosta den «Fisch vom Feld» auch an den Einzelhandel liefern.

Ein stark fischiger Geschmack wie beim Hering sei ohne Aromen kaum zu erreichen - davon gingen Experten auf der Messe aus. Bertin Sterk vom niederländischen Händler Sterk Seafood sagte: «Veganer Hering? Das können wir versuchen.» Er bringt aber den Lachs- und Thunfischersatz der Firma Vegan Zeastar nach Deutschland. Die rosa Scheiben sehen echtem Fisch ähnlich und werden als Sushi oder Sashimi gegessen. Die geschmackliche Assoziation von Fisch entstehe durch die Omega-3-Fettsäuren, sagte Sterk. Ansonsten ist der vermeintliche Fisch aus Tapiokastärke und Glukose aus Algen.


 

Notizblock

Internet

fish international website

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für alle, die auf Alkohol verzichten wollen, hat die Stiftung Warentest pünktlich zur Fußball-EM alkoholfreies Bier getestet. Das Niveau ist hoch: Von den 20 untersuchten Bieren schnitten 12 insgesamt gut ab, wobei einige auch muffig oder leicht käsig schmecken.

«Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem Wein das Fass» lautet eine Bauernregel. Bis dahin sind noch ein paar Tage - und die Branche hofft auf geeignetes Wetter.

Schaumwein wird in Frankreich beliebter. Statt zu einem Champagner greifen die Menschen verstärkt zu einem Crémant. Zu dessen Höhenflug hat auch ein Trendgetränk aus Italien beigetragen.

Die Fruchtsaft-Industrie kämpft mit schlechten Ernten. Der beliebte Saft könnte deshalb künftig noch teurer werden. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Erträge und die weltweiten Lagerbestände an Saftkonzentrat immer weiter zurückgegangen. 

Trockene und Rosé-Weine aus Deutschland sind zunehmend gefragt. Das ergab die Qualitätsweinprüfung, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim am Freitag mitteilte. Sie zeigt auch, welcher Wein unterdessen Marktanteile verliert.

Die Frostschäden in deutschen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe von Winzern in Schwierigkeiten bringen. Dass Kunden deshalb am Weinregal tiefer in die Tasche greifen müssen, ist aber bislang nicht ausgemacht. Hunderte Weinbaubetriebe werden nicht überleben.

Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. Viele Betriebe verfügen allerdings über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.

Die Metro AG verschlankt ihren Vorstand. Gleichzeitig ziehen zwei neue Mitglieder in das Führungsgremium ein. Der Schritt soll den Fokus weiter auf die Stärkung des operativen Großhandels richten und kann als Bestätigung der Strategie von CEO Greubel interpretiert werden, die auch die konsequente Ausrichtung der Metro auf die Gastronomie vorsieht.

Der Großhändler Metro verfolgt einen ambitionierten Wachstumsplan. Dabei steht vor allem der Ausbau des Belieferungsgeschäftes und die Digitalisierung im Mittelpunkt. Letztgenannte soll sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden aus der Gastronomie gelten, die mit einem stark wachsenden Netz von Kundeberatern rechnen können.

Die Baumkuchenproduktion hat in Salzwedel eine lange Tradition. Nun scheint es bei einem der Unternehmen nach einer zähen Nachfolgesuche wieder aufwärtszugehen.