Französische Winzer fordern Notfond wegen US-Strafzöllen

| Industrie Industrie

Der Flugzeugbauer Airbus hat Verständnis für französische Winzer gezeigt, die unter US-Strafzöllen auf Wein leiden. «Ich kann ihren tiefen Frust darüber, Geisel in einem größeren Konflikt zu sein, nachvollziehen», sagte Konzern-Chef Guillaume Faury am Donnerstag bei der Vorstellung der Bilanz in Toulouse. Allerdings sei es nicht die richtige Lösung, Airbus wegen der Einnahmeverluste anzugehen. Die Winzer hatten zuvor die Regierung in Paris zum Handeln aufgefordert und die Schaffung eines Notfonds in Höhe von 300 Millionen Euro als Ausgleich gefordert.

Airbus sei zwar die Ursache des Konflikts, der Wein stehe aber im Zentrum der Sanktionen, hatte der Verband Fédération des Exportateurs de Vins et Spiritueux (FEVS) zuletzt betont. Hintergrund ist, dass die USA im Oktober Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf zahlreiche Produkte aus Europa erlassen haben. Der Grund dafür ist der Streit um rechtswidrige EU-Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus. Betroffen sind zum Beispiel Wein aus Deutschland und Frankreich, Parmesan aus Italien oder Olivenöl aus Spanien. Washington hatte von der Welthandelsorganisation WTO das Recht bekommen, Strafzölle von bis zu 100 Prozent auf Waren im Wert von 7,5 Milliarden Dollar zu erheben.

«Wir versuchen, so viel wie möglich zu helfen, aber wir sind in dieser Situation keine Gegner - zumindest meiner Meinung nach», betonte Faury. «Ich fühle mich in dieser Situation sehr solidarisch, denn alle europäischen Produkte, die von den Zöllen betroffen sind, leiden wirklich unter dieser Situation - und wir sind eines davon.» Der Weg nach vorn sei nun, dass die EU als Reaktion auf die Strafzölle der USA Gegenmaßnahmen ergreift. Die EU bekamen in einem ähnlichen Verfahren um Subventionen für den US-Luftfahrtkonzern Boeing Recht. Am Freitag wollen Winzer aus der Region Okzitanien Berichten zufolge den Airbus-Chef treffen.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Menge im Handel ist noch klein, der Wettbewerb zu alkoholfreien Bieren sowie Bier-Mixgetränken groß. Die Branche setzt aber große Hoffnungen auf eine Ausweitung der Marktanteile.

In Katalonien verdorren Weinreben - es ist zu trocken. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert die Grundlage für Schaumwein. Nun gibt es Konsequenzen.

Ob Veggie-Burger, Tofuwurst oder Seitanmortadella – die Nachfrage nach vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukten nimmt weiter zu. Mit der steigenden Nachfrage nach Fleischersatz geht ein Rückgang beim Fleischkonsum einher.

Der Winzerberuf zieht in Deutschland immer mehr Frauen an. Und es gibt mehr Wein-Hersteller, die nicht aus einem Familienbetrieb kommen und das Handwerk ganz neu lernen.

Die Winzer in Franken und im Anbaugebiet Saale-Unstrut sind im April von frostigen Nächten heimgesucht worden. Der fränkische Weinbauverband geht davon aus, dass 50 Prozent der Flächen geschädigt sind. Anderswo ist bereits die Rede von einem «Totalausfall».

Deutschlands letzter Warenhauskonzern macht erneut zahlreiche Filialen und seine Zentrale dicht. Viele Stellen werden gestrichen. Handelsexperten und die Gewerkschaft vermissen ein Zukunftskonzept.

Die deutschen Spitzenweingüter müssen mit den Folgen des Klimawandels und einem veränderten Konsumverhalten umgehen. Verbandspräsident Christmann sieht die Prädikatsweinbetriebe aber gut aufgestellt. Die Produzenten deutscher Spitzenweine spüren den Absatzrückgang beim Wein kaum.

Kalte Nächte haben den Obstbäumen und Reben im Land Schäden zugefügt. Durch den Klimawandel könnte das noch öfter passieren. Die Bauern und Winzer kämpfen dagegen an - mit Feuer und Wasser.

Ohne Olivenöl geht in den Mittelmeerländern nichts. Fast nichts. Zumindest nicht in der Küche. Und das zu Recht. Vor allem natives Olivenöl extra hat einen einzigartigen Geschmack, der viele Gerichte verfeinert, ohne sie zu dominieren. Immer mehr Deutsche wissen die geschmacklichen und gesundheitlichen Vorzüge von Olivenöl zu schätzen.

Jahrelange Trockenheit lässt in Spanien Weinreben verdorren. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert so den wichtigsten Rohstoff für Schaumwein.