Lieferando-Mutter Takeaway gewinnt den Bieterkampf um Just Eat

| Industrie Industrie

Der niederländische Lieferdienst Takeaway.com hat sich in der monatelangen Bieterschlacht um den britischen Konkurrenten Just Eat durchgesetzt. Takeaway teilte mit, dass dem Unternehmen Zusagen für 80,4 Prozent der Stimmrechte von Just Eat vorliegen. Takeaway ist auch der Mutterskonzern von Deutschlands größtem Lieferdienst Lieferando.

Statt Bargeld erhalten die Just-Eat-Eigentümer Aktien des fusionierten Unternehmens im Wert von umgerechnet 6,9 Milliarden Euro. „Ich bin begeistert“, sagte Takeaway-Gründer Jitse Groen. „Just Eat Takeaway.com“, wie das Unternehmen künftig heißen soll, sei eine „Traum-Kombination“.

Der britische Essenslieferdienst Just Eat spricht hatte sich im Übernahmekampf zwischen der Naspers-Tochter Prosus und der Lieferando-Mutter Takeaway kurz vor Weihnachten für die Annahme der endgültigen Takeaway-Offerte ausgesprochen. Das Unternehmen gehe weiterhin davon aus, dass der Zusammenschluss mit Takeaway «strategisch zwingend» sei und das Takeaway-Angebot einen höheren Wert für die Anteilseigner biete als die Prosus-Offerte, hieß es damals. Daher sollten die Aktionäre die finale Takeaway-Offerte annehmen und jene von Prosus ablehnen.

Kurz zuvor hatten sowohl Prosus als auch Takeaway ihre Angebote nochmals erhöht. Während Prosus 800 Pence je Just-Eat-Aktie in bar bot, legte Takeaway ebenfalls nach und bietet nun je Just-Eat-Anteilsschein etwa 0,12 eigene Papiere an. Dies entspreche einem Wert von 916 Pence. Allerdings solle die Übernahme weiterhin per Aktientausch stattfinden.

Übernahmekampf läuft schon seit einiger Zeit. Just Eat hatte sich zuletzt gleich mehrfach für den beabsichtigten Zusammenschluss mit Takeaway.com ausgesprochen, nachdem beide Unternehmen sich bereits im August darauf geeinigt hatten. Danach war jedoch Prosus mit einer Gegenofferte auf den Plan getreten.

Seit dem Verkauf des Deutschland-Geschäfts an Takeaway.com ist Delivery Hero an dem niederländischen Unternehmen beteiligt. Zuletzt hielten die Berliner nach Angaben von Bloomberg knapp elf Prozent der Aktien. 

(Mit Material der dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für alle, die auf Alkohol verzichten wollen, hat die Stiftung Warentest pünktlich zur Fußball-EM alkoholfreies Bier getestet. Das Niveau ist hoch: Von den 20 untersuchten Bieren schnitten 12 insgesamt gut ab, wobei einige auch muffig oder leicht käsig schmecken.

«Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem Wein das Fass» lautet eine Bauernregel. Bis dahin sind noch ein paar Tage - und die Branche hofft auf geeignetes Wetter.

Schaumwein wird in Frankreich beliebter. Statt zu einem Champagner greifen die Menschen verstärkt zu einem Crémant. Zu dessen Höhenflug hat auch ein Trendgetränk aus Italien beigetragen.

Die Fruchtsaft-Industrie kämpft mit schlechten Ernten. Der beliebte Saft könnte deshalb künftig noch teurer werden. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Erträge und die weltweiten Lagerbestände an Saftkonzentrat immer weiter zurückgegangen. 

Trockene und Rosé-Weine aus Deutschland sind zunehmend gefragt. Das ergab die Qualitätsweinprüfung, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim am Freitag mitteilte. Sie zeigt auch, welcher Wein unterdessen Marktanteile verliert.

Die Frostschäden in deutschen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe von Winzern in Schwierigkeiten bringen. Dass Kunden deshalb am Weinregal tiefer in die Tasche greifen müssen, ist aber bislang nicht ausgemacht. Hunderte Weinbaubetriebe werden nicht überleben.

Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. Viele Betriebe verfügen allerdings über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.

Die Metro AG verschlankt ihren Vorstand. Gleichzeitig ziehen zwei neue Mitglieder in das Führungsgremium ein. Der Schritt soll den Fokus weiter auf die Stärkung des operativen Großhandels richten und kann als Bestätigung der Strategie von CEO Greubel interpretiert werden, die auch die konsequente Ausrichtung der Metro auf die Gastronomie vorsieht.

Der Großhändler Metro verfolgt einen ambitionierten Wachstumsplan. Dabei steht vor allem der Ausbau des Belieferungsgeschäftes und die Digitalisierung im Mittelpunkt. Letztgenannte soll sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden aus der Gastronomie gelten, die mit einem stark wachsenden Netz von Kundeberatern rechnen können.

Die Baumkuchenproduktion hat in Salzwedel eine lange Tradition. Nun scheint es bei einem der Unternehmen nach einer zähen Nachfolgesuche wieder aufwärtszugehen.