Tourismus

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Deutsche Unternehmen schickten ihre Mitarbeiter im ersten Halbjahr wieder öfter auf Reisen. Das zeigt eine Auswertung von AirPlus International. Die Fußball-Europameisterschaft hatte allerdings keinen nennenswerten Einfluss auf die Reisetätigkeit.

Der heutige Welttourismustag steht unter dem Motto „Tourismus und Frieden“. Die Botschaft lautet: Reisen baut Brücken, fördert den kulturellen Austausch und trägt zur Förderung des Friedens weltweit bei.

Der Nordsee Tourismus Report 2024, der auf einer Befragung von 7.500 Gästen beruht, prognostiziert einen deutlichen Besucherrückgang an der Nordsee. Ferner nehmen die Gäste den Mangen an Mitarbeitern in den Betrieben deutlich stärk wahr als zuvor.

Barrierefreiheit ist für Nordseeurlauber ein wichtiges Buchungskriterium, zeigt eine Umfrage. Das gilt für Unterkünfte ebenso wie für Freizeitangebote. Experten sehen Nachholbedarf - und eine Chance.

Und weiter geht’s mit Unister – Die Ermittlungen rund um das Leipziger Online-Unternehmen haben zur ersten großen Kündigung geführt: Laut einem Bericht des Handelsblatts habe der Reiseriese Tui den Agenturvertrag gekündigt. Und zwar fristlos. Das bedeute, so Firmensprecher Mario Köpers, dass es ab sofort keine Tui-Produkte mehr über die Unister-Portale zu kaufen gäbe. Unister sei zwar ein großer Player im Online-Markt, doch Tui verzichte lieber auf eine ganze Menge Umsatz, als in diesen Sumpf hineinzugeraten. Das betroffene Unternehmen suchte sogleich nach anderen Erklärungen. Nach Angaben des Unternehmenssprechers komme die Kündigung nicht überraschend. Die Branche spekuliere seit längerem darüber, ob die Tui aus strategischen Gründen nicht mehr mit Fremdportalen arbeiten möchte. Der hannoversche Reisekonzern sieht das allerdings anders: Sie seien Qualitäts- und Marktführer. Da komme eine Zusammenarbeit nicht infrage.

Jetzt spricht der Chef – Nachdem bekannt wurde, dass auch der nächste angesetzte Eröffnungstermin im Oktober 2013 wackelt, hat sich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer erstmalig direkt zum Flughafendebakel der Hauptstadt geäußert und dabei den Airport-Chef Rainer Schwarz hart kritisiert. Wenn es nach dem Bundesverkehrsminister allein ginge, wäre der Geschäftsführer der Gesellschaft längst weg, so Ramsauer am Wochenende. Er hätte kein Vertrauen mehr in ihn. Der Großflughafen BER hat nach wie vor Probleme mit dem Brandschutz. Ein heute stattfindendes Gespräch zwischen Regierung und den verantwortlichen Firmen soll Klarheit bringen. Bei einer weiteren Verschiebung gilt es zudem als sicher, dass Klaus Wowereit als Aufsichtsratschef abgelöst wird. 

Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll Unister-Chef Thomas Wagner (34) heute aus dem Gefängnis kommen. „Der Flucht- und Verdunkelungsgefahr kann man mit weniger einschneidenden Mitteln entgegenwirken“, sagte das Amtsgericht Dresden. Außerdem gehe es wegen der Größe des Unternehmens um zahlreiche Arbeitsplätze. Unister beschäftigt 1.900 Mitarbeiter. Dem Unister-Gründer werden nach Angaben der Zeitung allerdings strenge Auflagen abverlangt. So müsse sich der Internet-Unternehmer regelmäßig bei der Polizei melden, seine Reisedokumente abgeben und eine Kaution hinterlegen. Die anderen beiden Unister-Manager blieben inhaftiert.

Deutsche mit Behinderung würden gerne mehr verreisen. 37 Prozent der mobilitätseingeschränkten Menschen sind jedoch aufgrund mangelnder zugänglicher Einrichtungen in der Vergangenheit noch nicht gereist, so sagt es die Studie "ITB World Travel Trends Report". Jedoch würden 48 Prozent häufiger die Koffer packen, wenn geeignete Angebote zur Verfügung stünden. 60 Prozent wären sogar bereit, höhere Reisekosten für eine bessere Zugänglichkeit zu zahlen. Nach neuesten Ergebnissen gibt es allein in Europa 80 Millionen Menschen mit Behinderungen, die auch ein erhebliches Potential für die Reisewirtschaft darstellen würden.

Sollten Urlauber nicht wie geplant vom Veranstalter am Flughafen abgeholt werden, dürfen sie auf seine Kosten mit dem Taxi ins Hotel fahren. Zumindest, wenn sie früh am Morgen landen und keine realistische Alternative haben. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Reiserecht in ihrer Zeitschrift „Reiserecht aktuell“ und beruft sich dabei auf ein aktuelles Urteil des Amtsgerichts Charlottenburg. Das Gericht hatte einer klagenden Touristin Recht gegeben, die in Dubai vergebens auf ihren Transport gewartet hatte. Sie nahm sich ein Taxi, die Rechnung muss nun der deutsche Reiseveranstalter übernehmen.

Abwechslung am Himmel – auch wenn bei Spritmangel in Flugzeugen eher an Ryanair gedacht wird, darf sich nun eine andere Airline im Lichte fragwürdiger Berichterstattung sonnen: Air Berlin. Nach Informationen des Magazins „Der Spiegel“ ging einer Maschine der Fluglinie am 21. September beim Anflug auf die griechische Insel Kreta das Kerosin aus. Die zuständige Behörde stufte den Zwischenfall als schwere „Störung ohne Verletzte“ ein. Nun muss Air Berlin erklären, ob sie zu wenig tankten, um Geld zu sparen.

Der Krimi um einen der größten deutschen Reisevermittler geht weiter. Jetzt wurde ein dritter Manager der Leipziger Firma, die unter anderem die Portale fluege.de und ab-in-den-urlaub.de betreibt, verhaftet. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Dresden sagte, dass sich im Zuge der Ermittlungen der Tatverdacht erhärtet habe. Außerdem bestehe Verdunkelungsgefahr.

Die EU will den Binnenmarkt in Europa im Verkehrsbereich radikal liberalisieren. Laut eines Berichtes der Welt stehe dabei auch die Trennung von Schienennetz und Bahnbetrieb bereits im Jahr 2019 auf dem Programm. Sollte sich der Verkehrskommissar durchsetzen, würde dies die Quasi-Monopolisten in vielen Ländern empfindlich treffen.