TUI setzt auf Künstliche Intelligenz

| Tourismus Tourismus

TUI Destination Experiences, unter dessen Dach die TUI Group ihre Angebote im Bereich Aktivitäten, Ausflüge, Rundreisen und Gästeservice bündelt, setzt jetzt auf Künstliche Intelligenz, um den Service zu verbessern.

Der Anbieter von Destinationserlebnissen hat eine digitale Plattform entwickelt, mit der sich telefonische und schriftliche Anfragen von Urlaubern unter anderem zu Abholzeiten vom Hotel oder den Besuchszeiten der Reiseleiter automatisiert in Sekundenschnelle beantworten lassen.

Solche Standardanfragen machen über 30 Prozent des Gesamtvolumens in der laufenden Sommersaison aus. Die Agenten im Call Center in Palma werden so deutlich entlastet und können sich schneller und intensiver um Anliegen kümmern, die eine persönliche Betreuung der Gäste erfordern.

Die Plattform mit dem Namen AIR (Artificial Intelligence Response) wurde im Innovation Lab von TUI Destination Experiences in Palma in Zusammenarbeit mit dem Madrider Unternehmen Strategy Big Data entwickelt. In der ersten Phase übernahm AIR die Beantwortung von telefonischen Anfragen. Wenn der Urlauber im Call Center der TUI anruft und Informationen zu Transfer- und Besuchszeiten wünscht, wird er entweder zur Eingabe seiner Buchungsnummer aufgefordert oder durch seine Mobiltelefonnummer identifiziert. Anschließend wird er dann zur AIR-Plattform weitergeleitet, wo er die gewünschten Daten automatisiert erhält. Sollte der Gast noch weitergehende Fragen haben oder Unterstützung benötigen, wird er zu einem Mitarbeiter des Call Centers durchgestellt. Ansonsten wurde das Anliegen des Kunden in Sekundenschnelle gelöst.

In der zweiten Phase, die vor wenigen Wochen gestartet wurde, übernimmt AIR nun auch die Bearbeitung von schriftlichen Anfragen, die Gäste über die TUI App (TUI Digital Assistant) stellen. „Im ersten Schritt lassen wir das System Antwortvorschläge erarbeiten, die jedoch vor dem Absenden noch einmal von einem Call-Center-Agenten überprüft werden“, erklärt Chris Carmichael, Chef des Innovation Labs von TUI Destination Experiences. „Nach und nach soll AIR aber lernen, so dass wir viele Fragen unserer Gäste vollautomatisiert klären können.“

Den lernenden Effekt sieht Chris Carmichael als entscheidenden Vorteil von Künstlicher Intelligenz. „Wir haben uns bewusst gegen den Einsatz eines Chatbots entschieden, weil diese nicht lernen und die Kommunikation dadurch beschränkt bleibt. Dies kann für den Kunden enorm frustrierend sein. Unser Anspruch ist es hingegen, unsere Kunden nicht nur schnell, sondern in jedem einzelnen Fall auch mit einer befriedigenden Antwort zu versorgen.“ Zurzeit wird AIR zur Beantwortung englischer Anfragen eingesetzt. Die Erweiterung auf deutsche und schwedische Anfragen folgt noch diesen Sommer.

Die zeitliche Entlastung, die AIR bei den Standardanfragen schafft, können die Call Center Mitarbeiter nutzen, um sich komplexeren Anfragen intensiver zu widmen oder die Urlauber in Bezug auf Aktivitäten und Exkursionen zu beraten. Über AIR wurden seit der Einführung bereits über 5.800 Anfragen beantwortet, wodurch die Wartezeiten bei Anrufen auf der Hotline oder bei Anfragen per E-Mail, SMS oder über die TUI App insgesamt deutlich abgenommen haben. „Unsere Service-Qualität hat durch AIR noch einmal zugenommen. Dies bestätigen auch unsere Gäste. Sie bewerten unsere Services in diesem Sommer noch einmal deutlich besser als im Vorjahr“, sagt Fernando Nogueras, Leiter der Call Center von TUI Destination Experiences.

TUI Destination Experiences investiert jedoch nicht nur in neue Technologien, um den Gästeservice zu verbessern, sondern hat auch die Anzahl seiner Call Center Betreuer im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Neben den Reiseleitern vor Ort kümmern sich diesen Sommer rund 370 Call Center Mitarbeiter um die Betreuung der Urlauber aus den europäischen Märkten der TUI. Der Großteil der Agenten, rund 280 von ihnen, arbeitet dabei in Palma de Mallorca. Allein dort wurden 80 neue Stellen geschaffen, dies ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 40 Prozent.

TUI Destination Experiences ist der weltweit führende Anbieter von Destinationserlebnissen. Mit 9.000 Mitarbeitern in 49 Ländern erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von 700 Millionen Euro. TUI Destination Experiences mit Sitz in Palma de Mallorca bietet Kunden ein breites Produktportfolio an hochwertigen Reiseerlebnissen wie Ausflügen, Aktivitäten, Touren, Transfers und Gästeservice. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr mehr als sechs Millionen Aktivitäten und Ausflüge verkauft. Über ihre Tochtergesellschaft Intercruises ist TUI Destination Experiences der weltweit führende Anbieter für Kreuzfahrt-Handling. Zum Unternehmen gehört zudem Musement, eine der führenden Online-Plattformen im Bereich Touren & Aktivitäten. Wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur ist die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in allen Destinationen, in denen TUI Destination Experiences tätig ist. TUI Destination Experiences ist Teil des TUI-Konzerns, dem weltweit führenden Tourismuskonzern


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Reisegutscheinportal tripz.de hat über 150.000 Bewertungen auf Google Maps analysiert, um die drei besten Strände Deutschlands zu küren. Im Bundesländer-Vergleich nahm tripz.de außerdem die „Küstenländer“ genauer unter die Lupe.

Auf Mallorca und auch anderswo in Spanien gab es dieses Jahr schon einige Demonstrationen gegen Massentourismus. Nun äußert sich der Vorstandschef des Reisekonzerns Tui - und zeigt Verständnis.

Ferienerlebnisse für die ganze Familie, lebendige Metropolen und historische Sehenswürdigkeiten sind die Favoriten bei den internationalen Besuchern der DZT-Website – so das aktuelle Ranking der Umfrage „Die Top 100 der beliebtesten Reiseziele in Deutschland“.

Die nächste Weltausstellung findet ab 13. April 2025 in Osaka unter dem Motto «Designing Future Society for Our Lives» statt. Und einmal mehr will die Schweiz mit ihrem Pavillon für Aufsehen sorgen. Der Anspruch ist klar: Es soll ein möglichst leichter, umweltverträglicher Auftritt mit der geringsten CO2-Bilanz aller Schweizer Pavillons werden. Iwan Funk, Co-CEO bei Bellprat Partner und Teil des internationalen, interdisziplinären Projektteams, im Gespräch mit tageskarte.io über die grossen Ambitionen an der Expo 2025 in Osaka.

Mit Warnwesten und Banner auf dem Rollfeld: In mehreren Städten haben Klimaaktivisten Flughäfen ins Visier genommen. Welche Rechte haben Reisende, wenn der Flieger sich verspätet oder nicht abhebt?

Dollar aus den USA, Pfund aus Großbritannien oder Lira aus der Türkei: Münzen und Scheine sind ein Souvenir, das viele von einer Reise mitbringen – oft unfreiwillig. Und dann? Lohnt der Umtausch?

Die Talsperren im Vogtland locken jedes Jahr Hunderttausende Ausflügler und Camper an. Nicht nur mit dem längsten FKK-Strand Mitteldeutschlands. Neue Investitionen sollen weiteren Schwung bringen. Touristiker planen ein neues Erlebniszentrum.

Im Hamburger Schokoladenmuseum Chocoversum bekommt man Wissen über den Geschmack vermittelt. Die süßen Touren sind beliebt. Teilweise ist das Haus schon morgens ausgebucht.

Als Bauaufsichtsbehörde hat die Region Hannover die meisten Innenräume von Schloss Marienburg bei Hildesheim gesperrt. Dennoch soll es Vermarktungskonzepte geben - auch wegen einer Erfolgsserie.

Im Lufthansa-Konzern fetzen sich die Gewerkschaften. Bei der Ferienflieger-Tochter Discover wollen Piloten und Flugbegleiter gemeinsame Sache machen und eine dritte Gewerkschaft ausbooten.