Wie Touristen Korallenriffen helfen können

| Tourismus Tourismus

In vielen Teilen der Welt arbeiten Wissenschaftler an Lösungen für gestresste Korallenriffe. Die Nesseltiere leiden fast überall unter Meereserwärmung und Versauerung der Ozeane. Mittlerweile werden auch Projekte angeboten, bei denen Touristen nicht nur alles über Korallen lernen, sondern diese auch selbst im Meer pflanzen können. So in Nha Trang im südlichen Vietnam.

Normalerweise sind es gerade Urlauber, die durch einen Tritt mit der Taucherflosse oder andere unbedachte Berührungen zur Zerstörung der empfindlichen Blumentiere beitragen. Das Hotel Villa Le Corail Gran Meliá hat hingegen zusammen mit der Expertenfirma Avatar eine Initiative ins Leben gerufen, die umweltbewussten Tourismus und konstruktiven Meeresschutz zu vereinen versucht.

Touristen können selbst pflanzen

In Nha Trang haben ein Taifun im Jahr 2017 sowie Verschmutzung, Überfischung und der Dornenkronenseestern, der sich von Steinkorallen ernährt, den Riffen schwer zugesetzt. Avatar nutzt zwei Wege, um Korallen heranzuzüchten: Gestelle, die Touristen selbst «bepflanzen» und dann unter Anleitung von Tauchern im Meer platzieren können. Und eine Unterwasser-Aufzuchtstation mit Schnüren, an denen Bruchstücke besonders widerstandsfähiger und schnell wachsender Korallenarten gedeihen können.

Neben der resistenten Acropora muricata arbeitet die Firma auch mit Steinkorallenarten wie der Porites rus mit ihren vielen dünnen Ästen. Sind die Fragmente stark genug, werden sie auf künstliche Riffe aus Beton «transplantiert». Schnorchler können bereits ein Jahr nach Projektstart den Erfolg bestaunen.

Welche anderen Initiativen gibt es?

Weltweit gibt es viele Projekte für in Not geratenen Korallenriffe. So hat der Brite Jason deCaires Taylor seit 2006 in der Karibik und im Pazifik Hunderte von Skulpturen aus umweltfreundlichen Materialien auf dem Meeresboden platziert, die sich mit der Zeit zu künstlichen Korallenriffen entwickeln. 

Im Naturkundemuseum California Academy of Sciences in San Francisco werden Korallen in einer Aquarien-Anlage zum gleichzeitigen Laichen gebracht. Mitarbeiter mischen anschließend Eier und Spermien verschiedener Kolonien, um sie zu kreuzen. Auf den Bahamas nutzt die Korallenfarm Coral Vita die Technik der Mikrofragmentierung, um Korallen besonders schnell zu züchten - bis zu 50 Mal schneller als in der Natur. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Expedia Group hat eine Studie vorgestellt, die die Vorlieben der wachsenden asiatischen Mittelschicht beleuchtet. Diese Bevölkerungsschicht wird bis 2030 voraussichtlich 3,5 Milliarden Menschen zählen und damit zwei Drittel der weltweiten Mittelschicht ausmachen.

Das Reiseportal Urlaubsguru hat einen Trendreport für das kommende Jahr veröffentlicht: Thailand ist das Nummer 1 Fernreise-Trendziel für 2025, zwei Drittel aller Befragten trinken im Urlaub mehr Alkohol als zuhause.

Geschäftsreisende sind ein beliebtes Ziel für Hacker. 70 Prozent wurden bereits Opfer eines Cyber-Angriffs, 24 Prozent davon sogar mehrfach. Wer regelmäßig geschäftlich reist, ist sich der Bedrohung meist bewusst.

Das Consumer Choice Center hat seinen fünften jährlichen Europäischen Bahnhofsindex veröffentlicht. Die neueste Ausgabe beleuchtet die zahlreichen Herausforderungen, mit denen die Bahnhöfe in diesem Jahr konfrontiert waren.

Das Hotelzimmer gefällt nicht. Doch wann darf man ein Neues verlangen? Und wann gibt es nach der Reise sogar Geld zurück? Reiserechtler Prof. Ernst Führich erklärt anhand verschiedener Gerichtsentscheidungen, was bei Pauschalreisen gilt.

Der Deutsche Tourismusverband feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: Seit 30 Jahren zeichnet der Verband Ferienhäuser und Ferienwohnungen mit Sternen aus und setzt damit Maßstäbe für Qualität und Transparenz im deutschen Tourismus.

Der Klimawandel macht sich in den französischen Alpen bemerkbar. Für Wintersport mangelt es immer öfter an Schnee. Zwei Orte schließen jetzt ihre Skistationen.

Das Vorhaben der Regierung sorgte für große Unruhe im Tourismussektor. Hoteliers befürchteten vor allem zu großen Aufwand beim Sammeln von noch mehr Daten ihrer Kunden. Jetzt kommt Entwarnung.

Sie ist groß, rot und nicht zu übersehen. Eine überdimensionale Wärmflasche soll Touristen in der kalten Jahreszeit am Strand erfreuen. Erst in Travemünde, dann in anderen Orten.

Name, Adresse, Ausweisnummer – das gehört beim Check-in in Spanien zur Routine. Ein neues Regierungsdekret sorgt nun jedoch für Unruhe, da es die Erfassung persönlicher Daten von Touristen erheblich ausweiten soll.