Nachfrage im Mai stimmt zuversichtlich

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Dank der steigenden privaten wie touristischen Nachfrage wächst in weiten Teilen der Branche die Zuversicht. Die Lage der nicht-touristisch geprägten Betriebe bleibt dagegen angespannt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) hervor, die der Verband am Donnerstag veröffentlichte.

Danach melden 43,0 Prozent der Betriebe im Mai bessere Umsätze als im Mai 2019. Diesen stehen allerdings 57,0 Prozent gegenüber, die niedrigere Umsätze als im Vorkrisenzeitraum verzeichnen. Die Schere zwischen Umsatzverlierern und Umsatzgewinnern geht weit auseinander. 22,8 Prozent der Betriebe berichten von Umsatzzuwächsen von 20 Prozent und mehr. 33,7 Prozent der Betriebe kämpfen hingegen mit Einbußen von 20 Prozent und mehr. Im Durchschnitt lagen die Umsätze im Mai nur noch 0,6 Prozent unter dem Vorkrisenwert. „Der Wert spiegelt allerdings nicht die kostenbedingte Preisentwicklung seit 2019 wider“, betont Dehoga-Präsident Guido Zöllick.

Zugleich mache die Entwicklung im Mai Mut. „Der Mai-Wert ist der beste Wert, der in einer monatlichen Dehoga-Umfrage seit Beginn der Pandemie im März 2020 festgestellt wurde, auch wenn er nur die nominale Veränderung abbildet“, so Zöllick. Die große aktuelle Differenz zwischen nominalen und realen Ergebnissen werde auch beim Blick auf die Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das erste Quartal deutlich. Gegenüber dem Jahr 2019 betrug der Umsatzrückgang im Gastgewerbe von Januar bis März laut der offiziellen Statistik real 32,5 Prozent, das nicht-preisbereinigte Minus belief sich auf 25,2 Prozent.

Die Umfrage belegt, dass es immer noch große Unterschiede zwischen der privaten und geschäftlichen Nachfrage gibt. Bei den privaten Buchungen bewerten nur noch 15,6 Prozent der Unternehmer die Buchungslage mit schlecht oder sehr schlecht, im Businessbereich sind es mit 35,4 Prozent mehr als doppelt so viel. „Die Branchenentwicklung verläuft nicht einheitlich“, erklärt Zöllick. „Betriebe in Feriendestinationen und touristisch attraktiven Städten berichten von einer guten Nachfrage. Im Gegensatz dazu zieht das Geschäft in Betrieben, die von Businessreisenden, Firmen-Veranstaltungen und Kongressen leben, nur langsam wieder an.“

Die Branche hofft nun auf die Sommermonate, auf die die Betriebe überwiegend positiv blicken. So melden für Juni 48 Prozent der Betriebe eine gute bis sehr gute Buchungslage, 31,9 Prozent bezeichnen diese als befriedigend, 20,1 Prozent als schlecht bis sehr schlecht. Für Juli berichten 37,5 Prozent von einer guten bis sehr guten Buchungslage, 35,2 Prozent bewerten sie als befriedigend, 27,3 Prozent als schlecht oder sehr schlecht.

Größte Sorgen bereiten den Betrieben laut den Umfrage-Ergebnissen die explodierenden Preise für Lebensmittel und Energie. Wie bereits im April stehen die steigenden Energiekosten (85,6%), die höher werdenden Lebensmittelpreise (85,4%) und Personalkosten (67,0%) beim Ranking der Belastungen ganz oben. 61,4 Prozent der Betriebe beklagen einen akuten Mitarbeitermangel.

„Der Neustart des Gastgewerbes wird durch die aktuellen Herausforderungen erschwert“, fasst Zöllick zusammen. „Mehr denn je kommt es deshalb darauf an, der Branche, den Unternehmern und Mitarbeitern verlässliche Perspektiven zu geben und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken“, sagt Zöllick und bekräftigt in dem Zusammenhang die Forderung des Dehoga nach der dauerhaften Geltung der Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Taylor Swift hat ihre Fans in Deutschland begeistert. Frohlocken konnten aber auch die Gastgeber an den Auftrittsorten. Eine Mastercard-Auswertungen verdeutlicht den „Swift-Effekt”.

Eine Studie zeigt: Die Vorschläge der KI-Chatbots ChatGPT und Gemin sind meist gesünder als das, was Menschen im Durchschnitt täglich zu sich nehmen. Eine professionelle Ernährungsberatung können die KI-Chatbots jedoch nicht ersetzen.

Kinder und Jugendliche nehmen trotz eines Rückgangs ihres Zuckerkonsums im Vergleich zu früher immer noch zu viel Zucker zu sich. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bonn, die die Aufnahme von freiem Zucker im Alter von 3 bis 18 Jahren ausgewertet hat.

Das Smartphone nicht sofort griffbereit zu haben - für die meisten von uns fast unvorstellbar. Manche Arbeitgeber aber verbieten die private Handynutzung am Arbeitsplatz. Ist das erlaubt?

Ferienwohnungen bieten einigen Komfort. Doch wenn etwas zu Bruch geht, kann das die Freude schnell trüben. Welche Versicherungen wichtig sind – und worauf Urlauber besonders achten sollten.

Auch im Frühjahr ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland weiter gestiegen. Im zweiten Quartal dieses Jahres gingen 46,1 Millionen Menschen einem Job nach oder waren selbstständig. Neue Jobs entstanden allerdings fast ausschließlich in einem Bereich.

Bei vielen galt Alkohol in Maßen lange als gesundheitsfördernd. Doch das stimmt wohl nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Position dazu jetzt verändert.

Was weiß der Arbeitgeber schon über den Bewerber, bevor er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird? Eine Suchmaschinenabfrage kann vieles preisgeben. Aber ist das auch erlaubt?

Die Distributionsstrategie eines Unternehmens bildet einen essenziellen Bestandteil seiner langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität. In einer globalisierten und digitalisierten Wirtschaftsumgebung ist die strategische Planung und Implementierung von Distributionskanälen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Ein Gastbeitrag der HSMA.

Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft, Arbeit auf Abruf: Alles das Gleiche? Nein, denn das eine gilt als Arbeitszeit und das andere nicht. Wann wird es bezahlt - und wann nicht?