Politik

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Die Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent auf Speisen wird gravierende Folgen für die Gastgeber haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes: 62,7 Prozent der befragten Unternehmer geben an, dass sie die Steueranhebung auf 19 Prozent zum 1. Januar 2024 wirtschaftlich hart treffen wird. Neun von zehn Unternehmen planen Preissteigerungen.

Der DEHOGA und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten haben sich in der Tarifrunde 2024 auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie geeinigt.

Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie gerieten viele Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Der Bund unterstützte sie mit milliardenschweren Hilfspaketen. Viele Rückforderungen landen jetzt vor Gericht. Es geht um Milliarden.

Hotels und Restaurants klagen teilweise über schlechte Umsätze. Jetzt fordert die NGG in Baden-Württemberg 15 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Die Arbeitgeber reagieren mit Unverständnis.

Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat einen neuen Präsidenten – im Rahmen der Klausurtagung auf Mallorca wählte der Vorstand Norbert Fiebig an die Spitze des Verbandes. Der 55-jährige CEO der DER Touristik folgt auf Jürgen Büchy, der das Amt am 25. Juni aus privaten Gründen abgeben wird. Büchy hatte das Präsidium bereits Mitte Mai über seinen bevorstehenden Rücktritt informiert.

Knapp eine Woche vor Inkrafttreten der Rente mit 63 freuen sich schon viele Angestellte auf ein Leben ohne Arbeit. Wie die Rentenversicherung mitteilte, lägen bereits über 6.000 Anträge auf die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren vor. Bei den regionalen Versicherungen seien es geschätzt genauso viele. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel sind die Zahlen für DIHK-Präsident Eric Schweitzer aber kein Grund zum Feiern: Er habe die Sorge, dass letztlich viele Erwerbstätige früher ausscheiden würden.

Immer weniger Unternehmen bilden Fachkräfte aus – der Mangel ist also weitestgehend hausgemacht, so das Ergebnis des aktuellen Bildungsberichts. Für die Gewerkschaften ist der Fall jedenfalls klar: Da nur noch jedes fünfte Unternehmen ausbilde, und somit ein historischer Tiefstand erreicht sei, gäbe es eine handfeste Krise am Ausbildungsmarkt. Achim Dercks vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht das allerdings ein wenig anders: Von einem Mangel an Ausbildungsangeboten könne keine Rede sein, so der Vize-Hauptgeschäftsführer. Stattdessen sollten Kinder nicht ausschließlich aufs Studium vorbereitet werden.

Nicht nur die Arbeitgeber meckern – auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hadert mit dem Mindestlohn. Es sei und bliebe absurd und ungerecht, willkürlich einzelne Bevölkerungsgruppen vom Mindestlohn auszunehmen, so DGB-Chef Reiner Hoffmann. Daher seien auch die geplanten Ausnahmen für Jugendliche und Langzeitarbeitslose inakzeptabel und müssten weg. Vielleicht ist die Aussage aber auch als positives Zeichen zu deuten. Schließlich hielt schon der französische Politiker Aristide Briand einen Kompromiss erst dann für vollkommen, wenn alle unzufrieden sind.

Die heimische Wirtschaft braucht Lehrlinge – derzeit sind noch rund 30.000 Stellen unbesetzt. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz seien in diesem Jahr hervorragend, wie DIHK-Präsident Eric Schweitzer mitteilte. Demnach gebe es vor allem dringenden Bedarf an Kaufleuten im Einzelhandel, an Köchen sowie Restaurant- und Hotelfachleuten. Wer ganz sicher gehen möchte, dass er den Wunschplatz auch bekommt, sollte sich zudem im Osten der Republik umschauen. Dort sind noch besonders viele Stellen frei.

Kaum ist der Mindestlohn vom Bundeskabinett beschlossen, sieht die Gewerkschaft scheinbar auch schon wieder jede Menge Unternehmer, die diesen nicht bezahlen wollen. Die Kontrolle will die Hotel- und Gastro-Gewerkschaftschefin Rosenberger daher nicht alleine den staatlichen Organen überlassen. Damit die Chefs die Lohnuntergrenze nicht durchbrechen, fordert die Lobbyistin jetzt via Bild-Zeitung eine Hotline, bei der Betroffene oder Angehörige ohne Namensnennung anrufen können, wenn ein Betrieb keinen Mindestlohn zahlt.

Nachdem das Kartellamt im vergangenen Jahr bereits drastische Strafen gegen das sogenannte Schienenkartell verhängt hat, geht es nun den einzelnen Managern an den Kragen. Die Staatsanwaltschaft Bochum hat gegen 14 frühere Mitarbeiter der Firmen Anklage erhoben. Die Beschuldigten sollen Preise und Mengen auf dem deutschen Schienenmarkt abgesprochen haben. Hauptgeschädigter war natürlich die Deutsche Bahn.

In Berlin und Nordrhein-Westfalen darf übermorgen geschnuppert werden – die „Lange Nacht der Aus- und Weiterbildung“ lädt in die Betriebe des Gastgewerbes ein. Über 100 Unternehmen informieren in beiden Bundesländern zwischen 15 Uhr und 21 Uhr über Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten in der Branche. Denn wer könne besser über die Erfahrungen und Eindrücke während der Ausbildung berichten, als ein Auszubildender selbst, so Thomas Lengfelder vom Dehoga Berlin.