Corona-Verordnung Brandenburg: 2G-Plus-Regel ab Montag in Gastronomie

| Politik Politik

In der Brandenburger Gastronomie soll von Montag (17.1.2022)  an eine 2G-plus-Regelung zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus gelten. Darauf habe sich das Kabinett der rot-schwarz-grünen Landesregierung am Dienstag verständigt, teilte die Staatskanzlei mit. Dann wäre der Zutritt in Gaststätten, Bars und Kneipen für Geimpfte und Genesene zusätzlich mit einem tagesaktuellen negativen Corona-Test möglich. Ausgenommen von der Testpflicht sollen Menschen mit einer Booster-Impfung bleiben.

Dies gelte auch, wenn Kulturveranstaltungen von der 2G-plus-Regelung Gebrauch machten, so die Staatskanzlei. Zudem soll im Öffentlichen Nahverkehr eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken gelten. Die neuen Corona-Regeln, die sich an den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz orientieren, sollen am Freitag vom Kabinett beschlossen werden. Die Bund-Länder-Konferenz hatte die FFP2-Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr sowie in Geschäften allerdings nur «dringend empfohlen».

Die Staatskanzlei wies ausdrücklich darauf hin, dass es für Personen mit Auffrischungsimpfungen also keine weiteren Einschränkungen geben solle. «Da wir in Brandenburg bereits viele Maßnahmen rechtzeitig beschlossen haben, mussten wir jetzt nur punktuell nachsteuern», sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Der Regierungschef rief die Bürger erneut zum Impfen auf. «Bereits eine erste Impfung bietet zumindest einen gewissen Schutz vor stärkeren Erkrankungen», sagte Woidke. «Eine Booster-Impfung bietet nicht nur einen sehr guten Schutz, sondern sorgt auch für weniger Einschränkungen.»

Über die geplante 2G-plus-Regelung in Gaststätten gibt es allerdings noch Streit in der rot-schwarz-grünen Kenia-Koalition. Dies wäre für viele Gastronomen existenzgefährdend, warnte CDU-Fraktionschef Jan Redmann am Dienstag. «Denn für die Gastronomie ist schon das Weihnachtsgeschäft weitgehend ausgefallen.» Daher müsse darüber in der Koalition noch diskutiert werden. Dagegen setzten sich SPD-Fraktionschef Daniel Keller und Grünen-Fraktionschef Benjamin Raschke für die 2G-plus-Regelung in der Gastronomie und eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken im Nahverkehr ein.

Linksfraktionschef Sebastian Walter forderte die Landesregierung zu einem Runden Tisch mit den Betroffenen der Corona-Regeln auf. «Ich hoffe, dass die Landesregierung die Zeit nutzen wird, gemeinsam mit Kammern, gemeinsam mit Wirtschaftsverbänden, gemeinsam mit Gewerkschaften und auch mit Lehrerverbänden (...) sich an einen Tisch zu setzen.» Dabei sollten die Eindämmungsmaßnahmen besprochen werden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse von Geflüchteten aus der Ukraine gelten bis zum 4. März 2025. Darüber informierte das Bundesinnenministerium den DEHOGA Bundesverband und andere Wirtschaftsverbände.

Tübingen ist vorgeprescht: Kaffeebecher und andere Einwegverpackungen werden in der Uni-Stadt besteuert. Andere Kommunen wollen jetzt nachziehen. Doch es gibt noch ein rechtliches Problem. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts steht noch aus.

Praxen seien als «Verfolgungsbehörden der Arbeitgeberverbände denkbar ungeeignet», schimpft der Präsident des Kinderärzteverbandes. Er verlangt, Ärzte bei Attesten und Bescheinigungen zu entlasten.

Für die Zeit der Fußball-EM hat das Bundeskabinett eine sogenannte „Public-Viewing-Verordnung“ beschlossen. Sie ermöglicht den Kommunen, Ausnahmen von den geltenden Lärmschutzregeln zuzulassen. Vergleichbare Verordnungen hatte es bereits bei früheren Fußball-Welt- und Europameisterschaften gegeben.

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich am 15. März im sogenannten Trilog-Verfahren auf eine Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation - PPWR) geeinigt. Der Umweltausschuss (ENVI) und das Plenum des Europäischen Parlamentes werden die Einigung voraussichtlich noch im April annehmen.

Einigung im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL: Insbesondere bei der 35-Stunden-Woche macht der Konzern weitgehende Zugeständnisse. Weitere Streiks sind damit vom Tisch.

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung dem Wachstumschancengesetz zugestimmt und damit einen Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat vom 21. Februar 2024 bestätigt. Der DEHOGA stellt klar, dass aus Sicht des Verbandes die Inhalte des Wachstumschancengesetzes nicht ausreichen.

Arbeitgeber sollen die Bedingungen ihrer Arbeitsverträge nach dem Willen der Ampel-Koalition künftig nicht mehr in Papierform mit Unterschrift an künftige Mitarbeiter aushändigen müssen. Ein entsprechender Passus soll in den Gesetzentwurf zur Bürokratieentlastung eingefügt werden.

Vor dem Hintergrund des schwierigen Konjunkturumfelds und einer hartnäckigen Schwächephase des deutschen Mittelstandes mahnt die Arbeitsgemeinschaft (AG) Mittelstand​​​​​​​ von der Wirtschaftspolitik dringend Maßnahmen zur Stärkung der Wachstumskräfte an.

Die Bürokratie in Deutschland ist immens. Die Bundesregierung kündigt mit großen Worten eine Entrümpelung an. Der DEHOGA sagt: Das reicht noch lange nicht. Der Verband sagt, dass insgesamt immer noch viel zu wenig Bürokratieentlastung im Betriebsalltag der Unternehmen ankomme.