Frankreichs Sterneköche machen gegen Migrationsgesetz mobil

| Politik Politik

Sterneköche und Frankreichs Gastgewerbe mobilisieren gegen das neue Migrationsgesetz, das, anders als zunächst geplant, die Integration von Beschäftigten ohne Aufenthaltstitel kaum erleichtert. «Unsere Küchen sind und müssen Orte der Weltoffenheit, des Teilens und der Gastfreundschaft bleiben», hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Aufruf. In der Gastronomie seien viele Stellen von Ausländern besetzt und landesweit gebe es 200 000 offene Stellen. «Wir brauchen Migranten, die sich in großer Zahl für unsere Berufe interessieren, in einem Sektor, der Zehntausende von Menschen ausbilden, einstellen und weiterentwickeln kann und muss.»

«Wir werden Talent, Lust und Mut immer vor Nationalität, Herkunft oder Aufenthaltsstatus stellen», lautete es in dem Aufruf weiter, der nach einem Bericht des Senders BFMTV bereits von 200 Persönlichkeiten der Gastronomiebranche unterzeichnet wurde. «Wir lehnen dieses Einwanderungsgesetz ab und fordern eine echte Integrationspolitik, insbesondere durch Arbeit, zum Nutzen unserer Branche und für die gesamte Gesellschaft.»

Das von Präsident Emmanuel Macron angeschobene neue Gesetz sollte Beschäftigten ohne Aufenthaltstitel in Berufen mit Personalmangel eigentlich schneller eine Bleibeperspektive ermöglichen. Auf Druck der konservativen Oppositionspartei Les Républicains, auf deren Stimmen Macrons Mitte-Lager bei der Verabschiedung des Gesetzes im Dezember angewiesen war, sollen diese Lockerungen nur in eingeschränkter Form kommen.

Noch aber ist das Gesetz nicht in Kraft. Da die Regierung an einigen Punkten verfassungsrechtliche Zweifel hat, hat sie das Gesetz dem Verfassungsrat vorgelegt. Der Rat prüft das Gesetz nun und will am 25. Januar bekanntgeben, ob Passagen nachgebessert werden müssen. Am kommenden Wochenende sind landesweit Proteste gegen das Gesetz geplant, mit dem Migration besser reguliert aber grundsätzlich auch die Integration verbessert werden soll. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Heute startet die ITB in Berlin. Am Freitag beginnt die Internorga in Hamburg. Menschen aus über 180 Ländern kommen diese Woche nach Deutschland. Die aktuellen Streikankündigungen treffen zehntausende Gäste mit voller Wucht. Branchenvertreter bringt das auf die Zinne.

Der nächste Streik der Lokführergewerkschaft GDL wird nach Darstellung der Deutschen Bahn «massive Auswirkungen» auf den Betrieb haben. Die CSU warf der Gewerkschaft in scharfen Worten einen Missbrauch des Streikrechts vor.

Die Regierung sieht fehlende Fachkräfte als zentrales Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nun treten Regelungen in Kraft, die mehr Nicht-EU-Bürger auf den Arbeitsmarkt locken sollen.

Das EU-Parlament hat grünes Licht für strengere Transparenzregeln für große Vermietungsplattformen wie Airbnb, Booking, Expedia oder TripAdvisor gegeben. Unter anderem sollen Städte so besser gegen illegale Angebote auf den Plattformen vorgehen können.

Reisewirtschaft und Tourismusbranche haben eine gemeinsame Position zum Entwurf der Europäischen Kommission zur Revision der Pauschalreiserichtlinie vorgelegt, die die Akteure im Deutschlandtourismus sowie im In- und Outboundtourismus in dieser Frage vereint.

Das neue Kompetenzzentrum „Grüne Transformation des Tourismus“ hat seine Arbeit aufgenommen. Das Kompetenzzentrum soll als Informationsknotenpunkt rund um die grüne Transformation Wissen teilen, Best Practices hervorheben und Innovationen fördern.

Eine stärkere Flexibilisierung der Arbeitszeit fordert die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag in einem Antrag. Auch der DEHOGA fordert, dass Unternehmen und Mitarbeiter, im Rahmen einer wöchentlichen Höchstgrenze, die Möglichkeit bekommen, die Arbeitszeit flexibler auf die Wochentage zu verteilen.

Im Rahmen des Entwurfs zum vierten Bürokratieentlastungsgesetz erneuert der BTW noch einmal seine Forderung nach zielführendem Bürokratieabbau für die Unternehmen der Tourismuswirtschaft.

EU-Pläne für einen besseren Schutz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Online-Plattformen sind vorerst vom Tisch. Vor allem FDP-Vertreter hatten sich gegen das Gesetz ausgesprochen. Deutliche Kritik daran kam nun von der Gewerkschaft NGG.

In Belgien findet am Dienstag die informelle Ministertagung Tourismus statt. Darin soll es unter anderem um „Die doppelte Wende des Sektors - digital und nachhaltig“ und konkret um eine Zwischenbewertung des „EU Transition Pathway for Tourism“ gehen.