Gewerkschaft NGG empfiehlt Lohnsteigerungen

| Politik Politik

„Acht bis zehn Prozent mehr Geld. Das empfehlen wir unseren Tarifkommissionen als Forderung für die kommenden Tarifverhandlungen in Lebensmittelindustrie und -handwerk, in der Getränkewirtschaft, in der Tabakindustrie, im Gastgewerbe und bei McDonald’s und Co.“ So hat Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die gestern vom Hauptvorstand der Gewerkschaft einstimmig beschlossene Tarifpolitische Empfehlung 2024 kommentiert. Die Empfehlung sieht unter anderem auch vor, dass für die Beschäftigten im Gastgewerbe nach ihrer Ausbildung ein monatlicher Lohn von mindestens 3.000 Euro anvisiert werden soll (Tageskarte berichtete).

Für alle NGG-Branchen sollen von den Tarifkommissionen Lohnerhöhungen von acht bis zehn Prozent bei einer Laufzeit der Tarifverträge von zwölf Monaten gefordert werden. Alle tariflichen Einstiegsentgelte sollen bei mindestens 14 Euro pro Stunde und damit über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. 

Freddy Adjan: „Es braucht auch im Jahr 2024 eine kräftige und dauerhafte Erhöhung der Löhne. Die Preise für Lebensmittel, Energie und für die Miete bleiben hoch.“ Hinzu käme, dass längst nicht alle Beschäftigten von den teils deutlichen Tariferhöhungen im Jahr 2023 profitiert hätten. „Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es wichtig, dass sie 2024 einen spürbaren Nachholeffekt erfahren und die Rekordinflation nachträglich ausgeglichen wird.“ 

Spürbare Verbesserungen will die Gewerkschaft NGG auch für junge Menschen in Ausbildung durchsetzen: Im Jahr 2024 sollen die Ausbildungsvergütungen zwischen 150 und 200 Euro je Ausbildungsjahr erhöht werden. Im Forderungskatalog der kommenden Tarifverhandlungen sollen außerdem ein Fahrtkostenzuschuss für Auszubildende in Höhe des Deutschlandtickets (mindestens 49 Euro) und jeweils zwei freie bezahlte Arbeitstage vor den Zwischen- und Abschlussprüfungen stehen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Berlin (dpa) - Zuckerhaltige Limonaden sollen nach dem Willen mehrerer Bundesländer teurer werden. 9 von 16 Bundesländern setzen sich für eine sogenannte Softdrink-Steuer ein, wie «Bild» unter Berufung auf eine Protokollerklärung zur Verbraucherschutzministerkonferenz berichtet.

Nach Willen der EU-Länder soll in der EU weniger Essen weggeworfen werden. Bis 2030 sollen Lebensmittelabfälle, die im Einzelhandel und beim Verbrauch - etwa zuhause oder in Restaurants - entstehen, um 30 Prozent pro Kopf reduziert werden.

Die Firmen in Sachsen-Anhalt suchen dringend nach Fachkräften und Auszubildenden. Weil viele Stellen nicht besetzt werden können, sucht das Land jetzt im Ausland. Vor allem Vietnam ist im Fokus.

Die Länder-Wirtschaftsminister wenden sich gegen Kürzungen bei der Deutschen Tourismus-Zentrale. Alle Länder seien bei der Wirtschaftsministerkonferenz dem Antrag von MV und anderen beigetreten.

Die erste Tarifrunde für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Mecklenburg-Vorpommern blieb ohne Ergebnis. Die Positionen von Arbeitgebern und Gewerkschaft liegen noch weit auseinander.

Während der Fußball-EM dürfen Berliner Restaurants, Kneipen und Biergärten, die Spiele übertragen, ihre Außenbereiche bis zum Spielende öffnen. Eine entsprechende Verordnung erließ Umweltsenatorin Ute Bonde.

MV-Tourismusminister Meyer sorgt sich um die Auslandswerbung der Deutschen Zentrale für Tourismus. Die Bundesmittel sollen gekürzt werden, sagt er. Dagegen macht er jetzt mobil.

Der Zoll ist am Samstag in Hotels und Gaststätten bundesweit gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vorgegangen. Insgesamt seien rund 2400 Beschäftigte aller Hauptzollämter im Einsatz, teilte die Generalzolldirektion am Abend in Bonn mit.

Frust im Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP: Bei der Europawahl hängt die Union die Konkurrenz ab, die AfD landet mit großem Plus auf Platz zwei. Im Osten liegt sie sogar vorn.

Angesichts der Herausforderungen zählen mehr denn je Vernetzung, das Bündeln der Kräfte und das Schaffen von Synergien. Vom 2. bis 4. Juni kamen dazu in Warnemünde die deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie zu ihrem traditionellen Jahrestreffen zusammen.