Hamburg will coronabedingte Sperrstunde in der Gastronomie kippen

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Hamburgs rot-grüner Senat will die coronabedingte Sperrstunde in der Gastronomie voraussichtlich zum Wochenende aufheben. Die Abschaffung von 2G im Einzelhandel sei bereits umgesetzt, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag nach Beratungen des Senats.

«Darüber hinaus sollen im nächsten Schritt die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich gelockert und die Sperrstunde in der Gastronomie aufgehoben werden.» Er gehe davon aus, dass die Sperrstunde am Samstag falle.

Hamburg hatte angesichts der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante an Heiligabend vergangenen Jahres in Restaurants, Kneipen und Bars eine Sperrstunde erlassen. Sämtliche derartige Einrichtungen müssen seither um 23.00 Uhr schließen.

Bereits seit dem vergangenen Wochenende können auch wieder Menschen ohne eine Corona-Schutzimpfung oder Genesenen-Nachweis im Einzelhandel shoppen gehen. Die 2G-Regelung im Einzelhandel wurde durch eine FFP2-Maskenpflicht ersetzt. Für Ungeimpfte endete damit eine rund zweieinhalbmonatige Sperre.

Die Corona-Infektionen in Hamburg sinken inzwischen deutlich. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der gemeldeten Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche mit 1396,9 an - nach 1463,8 am Montag und 1859,1 vor einer Woche. Die Behörde weist aber nach wie vor darauf hin, dass es aufgrund der hohen Fallzahlen zu Meldeverzögerungen kommen könne und daher davon ausgegangen werden müsse, dass die tatsächliche Inzidenz höher liege.

Binnen eines Tages wurden 3970 Fälle gemeldet. Am Montag waren es 2133 und vor einer Woche 5244. Damit haben sich in der Hansestadt seit Februar 2020 mindestens 320 354 Menschen infiziert. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) gelten davon etwa 192 800 als genesen. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder im Zusammenhang mit Corona gestorbenen Menschen liegt bei 2209.

Auf Basis einer anderen Berechnungsmethode nannte das RKI am Dienstag für Hamburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1085,4. Das war bundesweit die fünftniedrigste Inzidenz hinter Rheinland-Pfalz (1067,1), Bremen (1059,1), Thüringen (997,6) und Schleswig-Holstein (755,6). Für ganz Deutschland gab das RKI die Sieben-Tage-Inzidenz mit 1437,5 an. (dpa)


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