Hoteldirektorin Janet Schroeder kämpft für reduzierte Mehrwertsteuer

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„Gemeinsam müssen wir für die Beibehaltung der 7% Umsatzsteuer-Regelung in der Gastronomie kämpfen – für unsere Gäste, für unser Team, für die Region!“, soDirektorin Janet Schroeder aus dem Schlossgut Gross Schwansee in Mecklenburg- Vorpommern. Nach einer für die Hotellerie und Gastronomie schwierigen Zeit in der Pandemie habe die Branche nun mit weiteren Preiserhöhungen, Personalproblemen und anderen politischen Schwierigkeiten und daraus resultierenden Kosten zu kämpfen.

Janet Schroeder setzt sich mit als Präsidiumsmitglied des Dehoga Mecklenburg-Vorpommern für die Personalentwicklung und Ausbildung ein. „Sollte die Umsatzsteuer steigen, führt dies in der aktuellen Lage nochmals zu teureren Preisen. Damit wird eine gute Qualität zu teuer, erklärt sie.“ Doch sparen könne sie kaum noch woanders.

Das Schlossgut liegt mitten in der Natur am Ostseestrand, doch jeder Lieferant und Dienstleister hat aufgrund der aktuellen Krisensituation bereits die Preise erhöht. Am Personal sparen geht für Janet Schroeder gar nicht: „Um gutes Personal in der Branche zu behalten/bekommen, ist eine hohe Wertschätzung wichtig, dazu gehört auch ein angemessenes Gehalt. Dafür kämpfe ich. Unser Ziel ist der nachhaltige Erfolg. Um das zu erreichen, muss jeder einzelne aus unserem Team entsprechend seinen Stärken und Wünschen gefordert und gefördert werden. Es ist unsere Aufgabe, die Mitarbeiter:innen so zu integrieren, dass sie motiviert sind und ganz neue Fähigkeiten entdecken und diese ausleben. Es ist an der Zeit, dass wir erkennen müssen, dass wir die richtigen Werte vorleben und in die täglichen Abläufe integrieren.“

Gerade wurde das Schlossgut Gross Schwansee mit dem Siegel „TOP Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet. „Und damit wir diese Qualität zu fairen Preisen auch weiterhin anbieten können, muss die reduzierte Umsatzsteuer bleiben, auch noch in Zukunft.“

In den Dehoga Sitzungen herrscht Einigkeit, dass die deutsche Hotellerie und Gastronomie wettbewerbsfähig bleiben muss. Attraktiv für innerdeutsche Urlauber, aber auch attraktiv für ausländische Urlauber, hier ihre Urlaubstage zu verbringen, bei einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Erhöhung der Umsatzsteuer führt zu einer schädlichen Preisspirale.

Lars Schwarz, Dehoga-Präsident in Mecklenburg-Vorpommern, geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich höre immer öfters, dass sich alteingesessene Hoteliers überlegen, bei den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen aufzugeben, weil es sich einfach nicht mehr rechnet, das ist sehr traurig für die Region, es geht Vielfalt und Attraktivität verloren. Es fallen Arbeitsplätze weg. Deshalb kämpfen wir vehement für die weiterhin reduzierte Umsatzsteuer.“


 

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