ÖHV fordert niedrige Mehrwertsteuer auch für Österreich

| Politik Politik

 „Die Preise für den Winterurlaub müssen jetzt fixiert werden. Der Hut brennt“, fordert ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer von der Bundesregierung rasch die verbindliche Zusage, dass die reduzierte Mehrwertsteuer auch in Österreich bleibt, nachdem SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sich festgelegt hat: Eine von ihm geführte Regierung behält den reduzierten Satz auf Dauer bei.

„Scholz setzt auf das deutsche Erfolgsrezept von 2009. Da ist die deutsche Hotellerie dank aktiven Gegensteuerns ihrer Regierung mit Arbeitsminister Scholz sehr gut durch die Weltwirtschaftskrise gekommen. Sie ist der Konkurrenz um die Ohren gefahren, hat Rekordsummen investiert, Tausende Arbeitsplätze geschaffen“, erinnert Gratzer an das deutsche Wachstumsbeschleunigungsgesetz von 2009.

Gratzer: „Fehler von 2009 nicht wiederholen“

„Österreich hat damals zugeschaut. Das darf sich nicht wiederholen“, fordert Gratzer eine aktive Arbeitsmarkt und Standortpolitik. Ein konkurrenzfähiger Umsatzsteuersatz würde Arbeitsplätze in krisengeschüttelten Branchen und Regionen nachhaltig sichern: Zuschauen brächte Österreich einen enormen Wettbewerbsnachteil im Wettlauf um deutsche und österreichische Gäste wie auch um Reisegruppen aus Drittstaaten ein: „Das hieße ein Start-Ziel-Sieg für Deutschland, wir verlieren Gäste, Umsätze, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze.“

Österreich dürfe sich nicht wieder selbst mit dem Hinweis auf EU-rechtlich höchstens zwei erlaubte ermäßigte Umsatzsteuersätze ins Abseits begeben. Schuld daran ist der 13%ige Steuersatz für Schnittblumen, Brennholz, die Besamung von Tieren und ähnliche Produkte und Dienstleistungen mit ähnlichem Stellenwert für Standort und BIP: „Auch für das Budget ist der Steuersatz irrelevant. Seine einzige Funktion ist, dass andere Steuersätze nicht reduziert werden können. Hotellerie und Gastronomie leiden darunter mehr als direkt betroffene Branchen und Betriebe“, bleibt für Gratzer nur „eine logische Schlussfolgerung: Streichen wir diesen Pipifax-Steuersatz, entlasten wir im selben Zug wichtige Arbeitgeber nachhaltig und vereinfachen wir das Steuersystem“, fordert Gratzer eine Umkehr in der Steuerpolitik: „Wer das tut, löst Jahrzehnte alte Wahlversprechen ein: Steuern senken, das Steuersystem vereinfachen und den unnötigsten Steuersatz in der Geschichte der Republik eliminieren.“


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Bundesagentur für Arbeit hat den DEHOGA Bundesverband informiert, dass für die Arbeitsmarktzulassung (AMZ) von Arbeitnehmern aus Drittstaaten zusätzliche Teams und neue Standorte eingerichtet und die Zuständigkeiten neu verteilt wurden. Grund dafür ist die erwartete Zunahme der Erwerbszuwanderung.

Es fehlen Fachkräfte - in zunehmender Zahl. Künftig sollen vermehrt Menschen aus dem Ausland diese Lücken schließen. Nun geht das Land neue Wege, diese Kräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu bringen.

Der Bund der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern hat die Ausweitung der Steuer von Privat- auf Geschäftsreisende in Schwerin als Abzocke kritisiert. Die Bettensteuer – wie auch die Tourismusabgaben – würden Verbraucher und Betriebe durch höhere Preise und Bürokratie belasten.

Die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse von Geflüchteten aus der Ukraine gelten bis zum 4. März 2025. Darüber informierte das Bundesinnenministerium den DEHOGA Bundesverband und andere Wirtschaftsverbände.

Tübingen ist vorgeprescht: Kaffeebecher und andere Einwegverpackungen werden in der Uni-Stadt besteuert. Andere Kommunen wollen jetzt nachziehen. Doch es gibt noch ein rechtliches Problem. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts steht noch aus.

Praxen seien als «Verfolgungsbehörden der Arbeitgeberverbände denkbar ungeeignet», schimpft der Präsident des Kinderärzteverbandes. Er verlangt, Ärzte bei Attesten und Bescheinigungen zu entlasten.

Für die Zeit der Fußball-EM hat das Bundeskabinett eine sogenannte „Public-Viewing-Verordnung“ beschlossen. Sie ermöglicht den Kommunen, Ausnahmen von den geltenden Lärmschutzregeln zuzulassen. Vergleichbare Verordnungen hatte es bereits bei früheren Fußball-Welt- und Europameisterschaften gegeben.

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich am 15. März im sogenannten Trilog-Verfahren auf eine Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation - PPWR) geeinigt. Der Umweltausschuss (ENVI) und das Plenum des Europäischen Parlamentes werden die Einigung voraussichtlich noch im April annehmen.

Einigung im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL: Insbesondere bei der 35-Stunden-Woche macht der Konzern weitgehende Zugeständnisse. Weitere Streiks sind damit vom Tisch.

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung dem Wachstumschancengesetz zugestimmt und damit einen Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat vom 21. Februar 2024 bestätigt. Der DEHOGA stellt klar, dass aus Sicht des Verbandes die Inhalte des Wachstumschancengesetzes nicht ausreichen.