Regierung strebt Fachkräftezuzug auch nach Punktesystem an

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Die Bundesregierung will zur Behebung des Fachkräftemangels Menschen durch ein Punktesystem die Einwanderung nach Deutschland ermöglichen, auch wenn sie noch keinen Arbeitsplatz vorweisen können. Das geht aus «Eckpunkten zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten» hervor, die das Kabinett am Mittwoch beschließen will. Über das Papier hatte zunächst das Nachrichtenportal t-online berichtet, es liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Die Gesetzentwürfe dazu sollen im ersten Quartal 2023 vom Kabinett auf den Weg gebracht werden.

Drittstaatsangehörigen «mit gutem Potenzial» soll demnach der Aufenthalt zur Suche eines Arbeitsplatzes ermöglicht werden. «Wir werden auf Grundlage eines transparenten unbürokratischen Punktesystems eine Chancenkarte zur Arbeitsplatzsuche einführen», heißt es in dem Papier. Als Auswahlkriterien werden Qualifikation, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Deutschlandbezug und Alter genannt.

«Deutschland benötigt branchenübergreifend dringend Fachkräfte. Deshalb müssen alle Potenziale im In- und Ausland gehoben werden», heißt es einleitend in dem Entwurf. Rückgrat der Erwerbsmigration blieben anerkannte ausländische Fachkräfte, diese «Fachkraft-Säule» soll gestärkt werden. Die Bundesregierung setzt zudem darauf, dass internationale Studierende und Auszubildende nach ihrem Abschluss als Fachkräfte in Deutschland bleiben.

Unter bestimmten Voraussetzungen soll auch qualifizierten Drittstaatsangehörigen ohne vorherige formale Anerkennung ihres Abschlusses die Erwerbszuwanderung nach Deutschland ermöglicht werden. Dieser Bereich wird in dem Papier «Erfahrungs-Säule» genannt. In der «Potenzial-Säule» werden jene erfasst, die über das Punktesystem nach Deutschland kommen können. (dpa)


 

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