Sachsens Gastgewerbe sucht Fachkräfte und startet neue Kampagne

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Die sächsische Tourismusbranche sucht händeringend nach Personal und legt deshalb eine neue Kampagne auf. Sie umfasse unter anderem sogenannte Azubi-Dinner in Leipzig, Bautzen, Steinberg (Vogtland), Coswig und im Erzgebirge, teilte das Ministerium für Kultur und Tourismus am Freitag mit. Ministerin Barbara Klepsch werde auf dabei persönlich für die Gastroberufe werben. Das erste Dinner findet an diesem Sonntag im Kongresszentrum in Leipzig statt. Die Werbung betrifft Berufe wie Köche sowie Hotel- und Restaurantfachleute.

Zudem soll mit einer Kampagne in Medien und sozialen Medien für Berufe im Tourismus geworben werden. Der Landestourismusverband (LTV) koordiniert das Projekt, während der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband die Dinner ausrichtet. Das Ministerium unterstützt das Vorhaben mit 280 000 Euro. «Mit der Kampagne wollen wir gezielt junge Menschen ansprechen und für die Branche begeistern. Wir wollen die Vorteile und Entwicklungsmöglichkeiten der Ausbildung zeigen und mehr Lust auf Berufe im Tourismus und in der Gastronomie wecken», erklärte Klepsch.

Die CDU-Politikerin besuchte am Freitagvormittag das Berufliche Schulzentrum für Gastgewerbe Dresden, wo die Kampagne vorgestellt wurde. «Ich habe heute gute und spannende Einblicke in die Ausbildung der Azubis erhalten und bin sehr beeindruckt von der hervorragenden Arbeit und dem Engagement der Schule für die Ausbildung in Hotellerie und Gastronomie.» Leider zeichne sich seit vielen Jahren ein Fachkräftemangel in der Branche ab, der sich durch die Pandemie verstärkt habe.

«In den letzten Jahren ist die Zahl der Auszubildenden in der Branche deutlich zurückgegangen. Um wieder zu neuem Wachstum zu kommen, braucht die Tourismusbranche gut qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte», betonte Detlef Hamann, Vizepräsident des LTV Sachsen. Laut Statistik sank die Zahl der steuerpflichtig Beschäftigten im sächsischen Gastgewerbe von Dezember 2019 bis Dezember 2020 um 5,8 Prozent beziehungsweise 3198 Personen. Im Berufsfeld Hotel und Gastronomie ging die Zahl neuer Ausbildungsverhältnisse von 2015 bis 2021 um etwa die Hälfte zurück. (dpa)


 

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