Wie Unternehmen aus Hotellerie und Gastronomie die Kampagne für das Impfen unterstützen

| Politik Politik

Von 150 auf 1000 Unterstützer in nur wenigen Tagen: Die von der Berliner Agentur Antoni angestoßene Aktion für das Impfen bricht inzwischen alle Rekorde. Auch aus Hotellerie und Gastronomie schließen sich immer mehr Unternehmen an. Ein aktueller Überblick.

Von 150 auf 1000 Unterstützer in nur vier Tagen: Die von der Berliner Agentur Antoni angestoßene Aktion für das Impfen bricht inzwischen alle Rekorde. 

Nach dem offiziellen Launch am Dienstagvormittag haben sich mehr als 850 weitere Unternehmen der Initiative angeschlossen. Inzwischen sind es über 1.000 deutsche Marken, die auf ihren Social-Media-Kanälen und Internetplattformen mit umgetexteten Werbeslogans zum Impfen aufrufen.

Auch in Hotellerie und Gastronomie schließen sich immer mehr Unternehmen an.

Mit dabei ist fast alles, was in der deutschen Wirtschaft Rang und Namen hat: Unter anderem BMW, Mercedes-Benz, Edeka, Lidl, Henkel, die Sparkasse und die Volksbanken.

Aus der Hotellerie und Gastronmie dabei sind Novum, Achat, Accor, Premier Inn, Moon New Era Hotels, der Hotelverband IHA, der Europäische Hof, Amano, Dorint, Arcotel, Bestwestern, Motel One, die Halbersbacher-Hotels, Subway, Burger King, McDonald’s Nordsee, The Ash und Hans im Glück. Markus Luthe vom Hotelverband Deutschland schrieb auf LinkedIn: "Da sind wir sternenklar dabei!" und passte eine Plakette der Hotelklassifizierung an.

Um die Menschen für das Impfen zu gewinnen, setzen die Unternehmen vielfach ihre bekannten Markenslogans ein - in abgewandelter, zugespitzter Form. So wirbt Lidl mit dem Slogan: «Impfen lohnt sich», Edeka mit «Wir lieben Impfen» und Persil mit «Impfen: Da weiß man, was man hat». McDonald's, Burger King und Hans im Glück sind aus der Gastronomie mit dabei. Auch die Warsteiner-Brauerei unterstützt die Kampagne.

Der Marketing-Experte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU in Düsseldorf lobte das Werbekonzept: «Die Idee ist gut. Das erreicht die Leute mehr als all die medizinischen Informationen über Impfquoten und die Wirksamkeit des Boosterns», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Der Staat habe leider, was die Kommunikation in der Pandemie angehe, einen schlechten Job gemacht. «Dass so viele bekannte Firmen und Marken jetzt Stellung beziehen und für das Impfen werben, kann etwas erreichen. Solche Slogans setzen sich ja im Gehirn fest.»

In den sozialen Medien war die Reaktion geteilt. Neben viel Lob, gab es auch Boykottankündigungen von Impfgegnern gegen die beteiligten Unternehmen.

Die ungewöhnliche, markenübergreifende Kampagne war von der Berliner Werbeagentur Antoni erdacht worden. «Marken haben Einfluss und Reichweite. Warum also nicht beides für die Botschaft nutzen, dass die eigene Impfung für uns alle der beste Weg aus der Pandemie ist», beschrieb Antoni-Partner Sven Dörrenbächer die Idee dahinter. Medienpartner der Kampagne ist die «Bild»-Zeitung.

Überschrift der Kampagne ist der auch von der Bundesregierung genutzte Slogan «#ZusammenGegenCorona». Die Unternehmen sollen unter diesem Hashtag auf ihren Social-Media-Kanälen aber jeweils mit eigenen Slogans für die Impfung werben. So griff der Fernsehsender Sky zum Slogan «Impfen ist großes Kino». Käpt'n Iglo lockte: «Komm' an Bord zum Impfen» und der Schokoladenhersteller Ritter warb mit «Quadratisch. Praktisch. Geimpft». Die Initiative der Unternehmen sei innerhalb von wenigen Tagen aus dem Boden gestampft worden, berichteten die Macher.

Zuvor hatte auch schon der deutsche Einzelhandel eine Impfkampagne unter dem Motto «Leben statt Lockdown. Lass dich impfen» gestartet. Bisher wurden nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) mehr als 250 000 Impfdosen auf Parkplätzen vor Geschäften oder in Einkaufszentren verimpft. Auch am vergangen Wochenende fanden laut HDE in zahlreichen Einkaufszentren in Deutschland Impfaktionen statt. (mit dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse von Geflüchteten aus der Ukraine gelten bis zum 4. März 2025. Darüber informierte das Bundesinnenministerium den DEHOGA Bundesverband und andere Wirtschaftsverbände.

Tübingen ist vorgeprescht: Kaffeebecher und andere Einwegverpackungen werden in der Uni-Stadt besteuert. Andere Kommunen wollen jetzt nachziehen. Doch es gibt noch ein rechtliches Problem. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts steht noch aus.

Praxen seien als «Verfolgungsbehörden der Arbeitgeberverbände denkbar ungeeignet», schimpft der Präsident des Kinderärzteverbandes. Er verlangt, Ärzte bei Attesten und Bescheinigungen zu entlasten.

Für die Zeit der Fußball-EM hat das Bundeskabinett eine sogenannte „Public-Viewing-Verordnung“ beschlossen. Sie ermöglicht den Kommunen, Ausnahmen von den geltenden Lärmschutzregeln zuzulassen. Vergleichbare Verordnungen hatte es bereits bei früheren Fußball-Welt- und Europameisterschaften gegeben.

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich am 15. März im sogenannten Trilog-Verfahren auf eine Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation - PPWR) geeinigt. Der Umweltausschuss (ENVI) und das Plenum des Europäischen Parlamentes werden die Einigung voraussichtlich noch im April annehmen.

Einigung im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL: Insbesondere bei der 35-Stunden-Woche macht der Konzern weitgehende Zugeständnisse. Weitere Streiks sind damit vom Tisch.

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung dem Wachstumschancengesetz zugestimmt und damit einen Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat vom 21. Februar 2024 bestätigt. Der DEHOGA stellt klar, dass aus Sicht des Verbandes die Inhalte des Wachstumschancengesetzes nicht ausreichen.

Arbeitgeber sollen die Bedingungen ihrer Arbeitsverträge nach dem Willen der Ampel-Koalition künftig nicht mehr in Papierform mit Unterschrift an künftige Mitarbeiter aushändigen müssen. Ein entsprechender Passus soll in den Gesetzentwurf zur Bürokratieentlastung eingefügt werden.

Vor dem Hintergrund des schwierigen Konjunkturumfelds und einer hartnäckigen Schwächephase des deutschen Mittelstandes mahnt die Arbeitsgemeinschaft (AG) Mittelstand​​​​​​​ von der Wirtschaftspolitik dringend Maßnahmen zur Stärkung der Wachstumskräfte an.

Die Bürokratie in Deutschland ist immens. Die Bundesregierung kündigt mit großen Worten eine Entrümpelung an. Der DEHOGA sagt: Das reicht noch lange nicht. Der Verband sagt, dass insgesamt immer noch viel zu wenig Bürokratieentlastung im Betriebsalltag der Unternehmen ankomme.