Tech-Trend: Auf dem Weg ins Metaverse

| Technologie Technologie

Die Umsätze mit klassischer Unterhaltungselektronik und sogenannter Consumer Technology entwickeln sich in Deutschland leicht rückläufig, könnten durch das Metaverse jedoch neu beflügelt werden. Auch das Interesse an Technologien wie Augmented Reality und digitalen Sprachassistenten wächst. Aktuellen Prognosen des Digitalverbands Bitkom zufolge wird der Umsatz mit Consumer Technology in diesem Jahr voraussichtlich rund 8,7 Milliarden Euro betragen (2021: 8,9 Mrd. Euro, 2020: 9,3 Mrd. Euro).

Grund für den leichten Rückgang ist nicht nur, dass insbesondere im ersten Jahr der Corona-Pandemie viele Verbraucherinnen und Verbraucher neue Geräte angeschafft haben und es derzeit nur wenig Ersatzbedarf gibt. Zu Buche schlägt auch, dass die vorhandene Nachfrage aufgrund von Lieferengpässen und dem Halbleitermangel teilweise nicht bedient werden kann.

„Nach zwei Jahren Corona-Pandemie pendelt sich der Markt für Consumer Technology wieder auf dem alten Niveau ein. Die außerordentlichen Effekte aus den Jahren 2021 und 2020 ebben ab“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Consumer Technology der Zukunft braucht jetzt neue Perspektiven. Mit dem Metaverse hat sich ein Szenario eröffnet, das den Markt maßgeblich prägen kann.“ 

Ein Viertel der Deutschen hat bereits vom Metaverse gehört

Das Metaversum oder Metaverse gilt nicht mehr nur in der Tech-Szene als die Zukunft des Internets. Unter dem Metaverse versteht man – einfach gesagt – eine virtuelle, dreidimensionale Erweiterung der realen Welt, in der man als digitaler Zwilling oder Avatar lebt und künftig eventuell auch arbeitet und alltägliche Aktivitäten unternimmt, z.B. eine Universität oder ein Konzert besucht (Tageskarte berichtete).

Es gibt zahlreiche Verbindungen mit der realen Welt: So können im Metaverse mit realem Geld virtuelle Güter gekauft werden. Hinter Avataren verbergen sich reale Personen, hinter virtuellen Maschinen reale Anlagenparks im Sinne eines digitalen Zwillings. In einem ersten Schritt geschieht dies bereits am PC, per Smartphone oder mit Virtual-Reality-Brillen, künftig auch verstärkt per erweiterter Realität (Augmented Reality). Das Metaverse baut dabei auf Technologien auf, die etabliert sind, aber noch weiterentwickelt werden wie z.B. Augmented und Virtual Reality, Blockchain oder Künstliche Intelligenz.

Die Bekanntheit dieses Konzepts steigt: Bereits ein gutes Viertel der Deutschen (27 Prozent) hat bereits vom Begriff Metaverse gehört – im Februar dieses Jahres waren es noch 17 Prozent. 13 Prozent haben den Begriff schon einmal gehört, wissen aber nicht genau, was das eigentlich ist, weitere 9 Prozent können zumindest in etwa sagen, was er bedeutet. Immerhin jeder und jede Zwanzigste (5 Prozent) traut sich zu, erklären zu können, worum es beim Metaverse geht. 

Obwohl die Entwicklung noch sehr jung ist, sind viele Menschen grundsätzlich offen für das Metaverse. Nach einer kurzen Erläuterung zum Thema im Rahmen der Bitkom-Befragung kann sich etwa ein Viertel (27 Prozent) vorstellen, im Metaverse shoppen zu gehen. 22 Prozent würden sich dort mit Freundinnen und Freunden verabreden, ebenso viele dort Konzerte besuchen. Ein Fünftel (19 Prozent) sagt: Mein Avatar, also mein virtuelles Abbild, soll genau so aussehen wie ich – die Hälfte (51 Prozent) will dies jedoch nicht, die übrigen sind unentschlossen. 18 Prozent können sich auch vorstellen, Schule, Uni oder andere Bildungseinrichtungen im Metaverse zu besuchen.

„Das Metaverse ist eine der spannendsten Visionen unserer Zeit“, sagt Rohleder. „Firmen stellen ihre Produkte im Metaversum vor, eröffnen virtuelle Dependancen und suchen im Metaverse nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch für Bildungsangebote ergeben sich ganz neue Möglichkeiten.“ 55 Prozent äußern allerdings die Sorge, dass durch das Metaversum eine virtuelle Parallelwelt entsteht. 48 Prozent macht die Vorstellung Angst. 

Großes Interesse an der Nutzung von AR und VR

Ein Segment mit Wachstumspotenzial sind Virtual- und vor allem Augmented-Reality-Brillen. Während erstere schon seit einigen Jahren auf dem Markt sind, werden nennenswerte Nutzerzahlen bei Augmented-Reality-Brillen im Consumer-Bereich erst ab 2023 erwartet. 18 Prozent der Deutschen nutzen aktuell zumindest hin und wieder eine VR-Brille. 2020 waren es noch 14 Prozent.

Die künftige Nutzungsbereitschaft liegt mittlerweile bei 43 Prozent (2020: 37 Prozent). Wer heute schon eine VR-Brille nutzt, tut dies insbesondere fürs Gaming (79 Prozent), fürs Filmeschauen (67 Prozent) oder um virtuell an andere Orte zu reisen (63 Prozent). Ein Drittel (33 Prozent) der VR-Nutzerinnen und -Nutzer treibt über entsprechende Anwendungen Sport, ein Fünftel (20 Prozent) verfolgt Bildungs- und Lernprojekte. Ein Zehntel (11 Prozent) nutzt die VR-Brille für Wohnungs- oder Häuserplanungen. 

Bei Augmented Reality werden digitale Inhalte perspektivisch korrekt in die reale Umgebung eingeblendet. Einfache Beispiele, die aktuell bereits genutzt werden, sind Kamerafilter auf dem Smartphone, die Gesichter von Menschen um digitale Inhalte wie lustige Ohren und Brillen erweitern, oder die Maßband-App. Smarte AR-Brillen, die fast wie normale Brillen aussehen, sind die nächste Entwicklungsstufe, für Endanwenderinnen und Endanwender allerdings erst in einem sehr frühen technischen Stadium verfügbar.

Die Hälfte (52 Prozent) könnte sich allerdings schon heute vorstellen, ein solches Gerät zu nutzen. Drei Viertel (76 Prozent) würden bei anderen jedoch nur eine AR-Brille akzeptieren, die keine eingebaute Kamera besitzt. 24 Prozent fänden gut, wenn ihnen die AR-Brille Infos zu Personen in ihrer Umgebung einblendet, also z.B. den Namen oder Social-Media-Profile. „AR-Brillen werden vor allem dann alltags- und massentauglich, wenn sie klein, leicht und erschwinglich sind“, sagt Rohleder. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

HotelPartner, incert und Online Birds bündeln auf der ITB 2024 ihre Kräfte. Die drei Partner präsentieren unter dem Motto “Remixing Hospitality Solutions” an einem Gemeinschaftsstand Ansätze, die die Wettbewerbsfähigkeit in der Hotellerie steigern sollen.

Pressemitteilung

Die digitale Gästereise steht in der Hotellerie ganz besonders im Fokus: Hoteliers stehen vor der Herausforderung, diese so nahtlos und angenehm wie möglich zu gestalten – sowohl für die Gäste als auch für alle Mitarbeitenden. Doch wie kann das gelingen? 

Pressemitteilung

SuitePad, der Marktführer für In-Room Tablets für Hotels, wurde das fünfte Jahr in Folge mit dem als „Best Guest Room Tablet“ bei den HotelTechAwards 2024 ausgezeichnet. Die Awards der Plattform Hotel Tech Report gelten als die renommiertesten und begehrtesten Auszeichnungen in der Hoteltechnologiebranche.

Pressemitteilung

SALTO Systems präsentiert seine elektronischen Hotelschließsysteme im Zusammenspiel mit etlichen Technologiepartnern auf der INTERGASTRA und INTERNORGA. Im Mittelpunkt stehen dabei die Vorteile einer durchgängigen Digitalisierung für Hotels, insbesondere die Optimierung von Prozessen und die Verbesserung der Sicherheit.

Anzeige

Vollintegration statt Insellösungen! Damit gehen die Kassen-, Bezahlsysteme und Digitalisierungsexperten von Gewinnblick vom 3.-7.2.2024 auf der INTERGASTRA ins Gespräch mit Gastronomen und Hoteliers. Wie mit vollintegrierter Digitalisierung Probleme gelöst werden, bevor Gastronomen sie kennen, ist Fokus des diesjährigen Messeauftritts.

Pressemitteilung

Für Betriebe, die höchste Ansprüche an ein schnelles und perfektes Trocknungsergebnis bei Mehrweggeschirr aus Kunststoff haben, hat Winterhalter jetzt das neue Trocknungsgerät DMX entwickelt. Das Mehrweggeschirr wird in kürzester Zeit so perfekt getrocknet, dass es sofort ineinander gestapelt und verstaut werden kann.

In der heutigen digitalisierten Welt sind Laptop, Smartphone und Tablet Standard, wenn es darum geht, effizient geschäftlich auch von unterwegs zu arbeiten. Doch gerade während Dienstreisen ist die Gefahr von Cyberangriffen besonders hoch.

Pressemitteilung

Shiji, der weltweit führende Anbieter von Hoteltechnologie, erweitert seine strategische Partnerschaft mit dem Grand Resort Bad Ragaz, einem renommierten Schweizer Luxusresort, mit dem Ziel, den Gästeservice und die betriebliche Effizienz in eine neue Generation zu führen.

Unzureichend geschützte Systeme bieten Cyberkriminellen viele Möglichkeiten, an sensible Daten und Informationen zu gelangen und Geräte zu sabotieren. Besonders bei Dienstreisen sind Unternehmen gefährdet.

Die Hotelbetreibergesellschaft HR Group steigt als strategischer Partner bei luca ein. Ab Januar 2024 werden schrittweise Funktionen wie die Bezahlung, die Bestellung von Speisen und Getränken sowie der digitale Check-in und Check-out über die App eingeführt.