Die perfekte Welle? Surfen nahe dem Münchner Flughafen

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Plötzlich sind sie da: Wie aus dem Nichts entstehen die bis zu zwei Meter hohen Wellen im Surfpark Nahe des Münchner Flughafens. Die türkisblauen Wassermassen tragen die beiden für Olympia qualifizierten Profi-Surfer Camilla Kemp und Tim Elter durch das 180 Meter lange Becken. Es sei eine «wunderbare Technologie und was ganz Revolutionäres für Deutschland», sagt Elter, der zu den ersten Testern der neuen Anlage gehört, danach euphorisch. 

Der laut Betreibern größte Surfpark Europas steht im Gewerbegebiet in Hallbergmoos und soll nach etwa zwei Jahren Bauzeit Ende Juli öffnen. Das Gelände ist rund 20 000 Quadratmeter groß, was fast drei Fußballfeldern entspricht. Sowohl Anfänger als auch Profis sollen hier surfen können - bis zu 60 Surferinnen und Surfer gleichzeitig. 

«Perfekte Bedingungen auf Knopfdruck»

In dem bis zu knapp drei Meter tiefen Becken können Surferinnen und Surfer alle zehn Sekunden eine der künstlich erzeugten und fortlaufenden Wellen nehmen. Damit unterscheidet sich der Surfpark von den stehenden Wellen, die es im Englischen Garten gibt. Laut den Betreibern ist das Erlebnis dadurch eher mit dem Surfen im Meer zu vergleichen - und gleichzeitig besonders gut zum Üben geeignet. 

«Was wir hier bieten können, sind perfekte Bedingungen auf Knopfdruck», sagt der Geschäftsführer des Parks, Chris Boehm-Tettelbach. Mit mehreren Hundert Besuchern pro Tag rechnet er. Für die soll es auch ein Restaurant, einen Surfshop und eine Tribüne mit Platz für bis zu 300 Zuschauende geben.

Auftrieb für den Surfsport? 

Der Deutsche Wellenreiterverband (DWV) plant, den Surfpark auch für offizielle Wettkämpfe und als Trainingsgelände zu nutzen. Das Surfen im Meer könne der Surfpark nicht ersetzen, aber ergänzen, findet DWV-Vizepräsident Tom Kronenbürger. «Gerade das Training in so einer Welle ist schön, hochrepetitiv. Man kann genau die Manöver trainieren», sagt er.

Der Surfsport erlebt in Deutschland laut dem Verband ohnehin einen Aufwärtstrend. Einen Mitgliederzuwachs von 45 Prozent habe der Verband zuletzt gehabt, berichtet Kronenbürger. Das liege wohl auch daran, dass der Sport jetzt olympisch sei. Der DWV-Vize hofft, dass sich um Anlagen wie die bei München auch entsprechende Vereinsstrukturen entwickeln. 

Energieaufwand bleibt unklar

Der Energieaufwand für die pneumatische Anlage, die die Wassermassen in Bewegung setzt, dürfte groß sein. Wie hoch der Energiebedarf genau ist, sagen die Betreiber auf mehrfache Nachfrage am Dienstag nicht. In Zeiten der Klimakrise sind sie dennoch bemüht, die Nachhaltigkeit der Anlage zu betonen. Er habe das Thema von Anfang an eingeplant, sagt Geschäftsführer Boehm-Tettelbach. Sämtliche Energie, die für den Betrieb nötig ist, soll demnach aus erneuerbaren Quellen kommen - so zumindest lautet das Ziel. 

Photovoltaik-Anlagen sollen später einmal 80 Prozent des Bedarfs decken. Dafür soll noch ein Solarpark in der Nähe der Anlage fertiggestellt werden. Das Becken bleibt unbeheizt - auch im Winter. Geöffnet hat der Surfpark dann trotzdem.


 

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