Kommunen in Brandenburg wollen Gästebeitrag erheben 

| Tourismus Tourismus

In Brandenburg erheben 18 Kur- und Erholungsorte eine Kurtaxe - künftig wollen aber auch andere Kommunen einen Obolus von Touristen verlangen. Eine Gesetzesänderung im Sommer macht es möglich, dass alle Gemeinden Gästebeiträge erheben können. Das Wirtschaftsministerium rechnet mit einer Reihe von Orten, die davon Gebrauch machen, wie es auf Anfrage mitteilte. Das Geld soll dem Tourismus zugutekommen. 

Noch ist es nicht so weit, Planungen laufen aber. Das Wirtschaftsministerium bereite derzeit eine Mustersatzung vor, die allen interessierten Kommunen zur Verfügung stehen werde, hieß es. Deutschlandweit liege die durchschnittliche Höhe für Gästebeiträge bei zwei bis drei Euro, die Tendenz gehe nach oben. 

Hotels und andere Beherbergungsbetriebe sollen den Gästebeitrag erheben und an die Stadtverwaltungen abführen. Auch von Tagesgästen können Kommunen künftig einen Beitrag erheben. Dies ist etwa zusammen mit Parktickets denkbar, beim Eintritt in Kultur- und Tourismuseinrichtungen oder an Ticket-Automaten zum Beispiel an Badeseen und Stränden. In Ostsee-Bädern etwa sind Tageskarten auch an Automaten lösbar.

Der Städte- und Gemeindebund befürwortet die neuen Einnahme-Möglichkeiten: «Mit der neuen Regelung wird eine gerechtere und nachhaltigere Grundlage für den Tourismus in allen Städten und Gemeinden geschaffen und gleichzeitig die finanzielle Basis für kommunale Aufgaben gestärkt.» Zahlreiche brandenburgische Kommunen berichteten, dass für die Attraktivität auch für Tagestouristen erhebliche Aufwendungen erforderlich seien, die nun durch diese Regelung finanziert werden könnten, teilte der kommunale Spitzenverband mit. 

Bisher war es nur möglich, die Abgabe in Gemeinden mit einem Prädikat wie etwa Kur- oder Erholungsort zu erheben, um Gäste zu beteiligen. Die Stadt Potsdam und die Gemeinde Halbe (Kreis Dahme-Spreewald) erheben außerdem eine Bettensteuer, die aber anders als der Gästebeitrag nicht zweckgebunden ist. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Pleite des Reiseveranstalters FTI hatte Anfang Juni Hunderttausende Urlauber getroffen. Jetzt sollen sie bald eine Entschädigung erhalten - allerdings nur für eine bestimmte Reiseform.

Ein Klassiker im Badeurlaub: Plötzlich ist das Kind weg. An der italienischen Adriaküste soll jetzt Künstliche Intelligenz helfen, den Nachwuchs so schnell wie möglich zurückzubekommen.

Mit einer neuen Kampagne sollen Urlauber dazu bewegt werden, ihr Klimabewusstsein auf Reisen nicht zu Hause zu lassen. Damit will Kopenhagen einem Zwiespalt begegnen - und andere Städte inspirieren.

Der Sommer ist in vollem Gange, und die Vorfreude auf sonnige Tage am Meer steigt. Das Ferienhausportal Holidu hat eine Analyse der beliebtesten Strände in Deutschland für den Sommer 2024 durchgeführt.

Kurz vor dem Finalspiel zieht die Deutsche Bahn ein EM-Fazit. Zwölf Millionen Reisende sind während der EM allein mit den ICE- und IC-Zügen der DB unterwegs gewesen. Ein gemischtes Fazit zieht die DB hingegen beim Thema Pünktlichkeit.

Brandenburg wirbt künftig mit dem Slogan «Da kannste nich meckern» für sich. Mit Sprüchen dieser Art versucht das Landesmarketing Aufmerksamkeit zu gewinnen. Im vergangenen Jahr hieß es noch «Schöne Orte brauchen keine schönen Namen», im Jahr davor «jwd – jeder will dahin».

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig seit diesem Jahr von Tagesbesuchern Eintritt. Offiziell war das bislang nur ein Versuch. Jetzt soll das zu einer Regelung auf Dauer werden. Und teurer.

Die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz blickt zufrieden auf das erste Halbjahr 2024. Sowohl die Besucherzahlen als auch die Übernachtungsgäste übertrafen das vergangene Jahr. Besonders beliebt waren Kurzurlaube über verlängerte Wochenenden.

Die Hauptstadt der Toskana gehört zu Italiens meistbesuchten Städten. Im Zentrum mieten sich immer mehr Touristen ein. Die Einheimischen leiden. Das will die neue Bürgermeisterin ändern.

Das Portal für Fluggastrechte Flightright​​​​​​​ präsentiert die Ergebnisse des Flightright-Index 2024. Dieser Index bewertet die 20 größten europäischen Fluggesellschaften in den Kategorien Zuverlässigkeit, Zahlungsverhalten und Kundenmeinung.