Studie erwartet enorme Buchungswelle 2021

| Tourismus Tourismus

Tourlane hat rund 1.200 Reisende befragt, wie die Corona-Pandemie ihr Reiseverhalten in diesem Jahr beeinflusst hat und welche Reisetrends sich für 2021 abzeichnen. Die Fragen reichten von Reisen während der Feiertage über Buchungskriterien bis hin zu den beliebtesten Reisezielen und Urlaubsarten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das geringere Reiseaufkommen bis Jahresende bestehen bleiben wird, die Reiselust aber ungebrochen und mit einer enormen Buchungswelle in 2021 zu rechnen ist.

Helen Scheepers, Head of Sales bei Tourlane: ​„Auch wenn es während der diesjährigen Urlaubssaison ein generell geringeres Reiseaufkommen gab, sind wir optimistisch, was das Reisen im Jahr 2021 betrifft. Die Ergebnisse der Umfrage deuten darauf hin, dass das Interesse an Reisen im Jahr 2021 höher als normal, die Buchungsrate allerdings niedriger als normal sein wird. Doch sobald es zu Lockerungen der Reisebeschränkungen kommt, rechnen wir mit einem enormen Nachholbedarf und einer entsprechenden Buchungswelle. Darauf sind wir bestens vorbereitet und wir freuen uns, Reisenden, die auf gepackten Koffern sitzen, bereits jetzt maßgeschneiderte Reisen anzubieten.”

Weihnachten und Neujahr

Obwohl die weltweite Corona-Pandemie viele Reisepläne in diesem Jahr durchkreuzt hat, geben 65 Prozent der Deutschen an, zwischen März und Oktober 2020 gereist zu sein. Rund 17 Prozent mussten ihre Urlaubspläne jedoch Corona bedingt absagen. Die Mehrheit von 34 Prozent ist weniger als normal gereist, immerhin 1 Prozent gab an, sogar mehr als gewöhnlich unterwegs gewesen zu sein. Anders verhält es sich nun mit den Reiseplanungen für die kommende Feriensaison. 57 Prozent der Deutschen werden über Weihnachten und Neujahr nicht wie gewöhnlich reisen.

So wichtig ist den Deutschen das Reisen

Trotz Lockdowns und Reisebeschränkungen ist die Reiselust der Deutschen grundsätzlich unbenommen: Acht von zehn Deutschen (85 Prozent) räumen Reisen einen besonders hohen Stellenwert ein.  Insbesondere den 56 bis 65-Jährigen liegt das Reisen sehr am Herzen. Für 14 Prozent ist Reisen im nächsten Jahr eine mittlere Priorität. Nur 1 Prozent der Deutschen halten Reisen für weniger wichtig und maßen dem Thema auf einer Skala von 0 bis 10 einen Wert gleich 3 oder weniger bei.

Die beliebtesten Urlaubsarten der Deutschen

Alle diejenigen, die zwischen März und Oktober verreisen konnten, haben mehrheitlich Urlaubsorte aufgesucht, die Möglichkeiten bieten, Zeit in der freien Natur zu verbringen. Nach einer langen Zeit des Lockdowns war das Bedürfnis nach Aktivität im Urlaub unter deutschen Reisenden groß. 30 Prozent der Deutschen haben einen aktiven Urlaub unternommen, nur 21 Prozent gaben an, sich bei einem reinen Strandurlaub entspannt zu haben.

Die Ergebnisse der Studie zeigen außerdem, dass der Urlaub Zuhause (17 Prozent) sowie ein Roadtrip mit dem eigenen Auto mit 15 Prozent zu den besonders beliebten Reisearten zählt. Auch rund 11 Prozent haben einen Campingurlaub im Wohnmobil unternommen. Flexibilität hat demnach bei der Urlaubsgestaltung in 2020 eine entscheidende Rolle gespielt. 

Die geltenden Sicherheitsmaßnahmen, inklusive der Abstandsregelungen, haben dazu geführt, dass deutsche Urlauber zudem statt größerer Hotels, Ferienhäuser als Unterkunft bevorzugten. 13 Prozent haben sich zwischen März und Oktober in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus eingemietet. Besonders beliebte Regionen waren mit 9 Prozent die Nordsee und 7 Prozent die Ostsee. 

Kriterien für Reisebuchungen

2021 wird das Jahr der Outdoor-Destinationen: Neben klaren Sicherheitsrichtlinien und Hygienestandards (43 Prozent) sowie guten Gesundheitseinrichtungen (37 Prozent), bevorzugt die Mehrheit der internationalen Reisefans mit 69 Prozent eine Urlaubsdestination, die viel Zeit für Aktivitäten im Freien bietet. Und wenn möglich, möchten mehr als Ein Viertel der Befragten ein weit entferntes Reiseziel ansteuern, um größeren Menschenansammlungen und damit einem erhöhten Infektionsrisiko bestmöglich entgehen zu können.

Nachhaltigere Urlaubsentscheidungen durch Corona?

Hat die Coronavirus-Pandemie die Reisegewohnheiten der Deutschen umweltfreundlicher gemacht? Die Antwort ist: Ja, zwangsläufig. Vor allem im Sommer 2020 sind viele Deutsche in Deutschland geblieben. Rund 17 Prozent haben sich für einen Urlaub Zuhause (Staycation) oder innerhalb der deutschen Grenzen entschieden. Dabei wurde mehrheitlich ein individuelles Verkehrsmittel wie das eigene Auto oder ein Mietwagen bevorzugt. Tatsächlich sagen 28 Prozent, dass sie sich auch künftig dafür entscheiden werden, öfter selbst Auto zu fahren. 

Immerhin 17 Prozent der Befragten sagen, dass sie seltener fliegen wollen. Verfechter umweltfreundlicherer Transportmittel sind insbesondere die 56 bis 65-Jährigen, 31 Prozent wollen in Zukunft am ehesten auf das Fliegen verzichten. Demgegenüber werden nur 4 Prozent der Deutschen öfter den Zug nehmen. Neben den Verkehrsmitteln scheinen auch bestimmte Reisearten für die Deutschen an Attraktivität verloren zu haben - zum Wohle der Umwelt. So werden beispielsweise 12 Prozent der Befragten Kreuzfahrten vermeiden.

Familie und Partner sind die beliebteste Reisebegleitung 

12 Prozent der Deutschen haben während März bis Oktober 2020 Urlaub genommen, um die eigene Familie zu besuchen. Und auch in Bezug auf die favorisierte Reisebegleitung setzen weltweit rund 50 Prozent auf den eigenen Partner und 26 Prozent auf die Familie. 

Im Vergleich zu der Reiseumfrage, die Tourlane im Frühjahr 2020 erhoben hat, ist insbesondere die Familienreise mit 26 Prozent auf dem Vormarsch und erreicht damit einen Zuwachs von 14 Prozent. Interessanterweise ist das Solo-Reisen in der aktuellen Reiseumfrage weniger im Trend: Im Frühjahr gaben 19 Prozent an, die erste Reise nach dem Lockdown allein antreten zu wollen. In der aktuellen Umfrage antworteten nur 9 Prozent weltweit, im kommenden Jahr allein zu verreisen. 

Trend Destinationen in 2021

Die absolute Trend-Destination sind die USA. 13 Prozent der Befragten möchten, sobald die Grenzen für Reisende wieder geöffnet werden, in das Land reisen, das in den vergangenen Wochen nicht nur durch die Präsidentschaftswahl, sondern auch hinsichtlich besonders hoher Coronafallzahlen im Fokus der Aufmerksamkeit stand. Weitere beliebte Fernreiseziele der Deutschen sind Südafrika (12 Prozent), Kanada (11 Prozent), Thailand (10 Prozent) und Australien (9 Prozent).

Italien macht erneut das Rennen

Mit Blick auf Deutschland wollen 37 Prozent für ihren nächsten Urlaub innerhalb Europas verreisen. Wie in der Umfrage im Frühjahr 2020, bleibt Italien mit 17 Prozent auf Platz eins. Aber auch Griechenland (14 Prozent), Spanien (13 Prozent), Portugal (10 Prozent) und Frankreich (8 Prozent) sind beliebte Urlaubsziele der Deutschen. Unter Reisenden, die Europa als Ziel für die nächste Reise erwägen, ist auch Deutschland mit 26Prozent, gewählt in der Kategorie “Andere” weiterhin hoch im Kurs. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Pleite des Reiseveranstalters FTI hatte Anfang Juni Hunderttausende Urlauber getroffen. Jetzt sollen sie bald eine Entschädigung erhalten - allerdings nur für eine bestimmte Reiseform.

Ein Klassiker im Badeurlaub: Plötzlich ist das Kind weg. An der italienischen Adriaküste soll jetzt Künstliche Intelligenz helfen, den Nachwuchs so schnell wie möglich zurückzubekommen.

Mit einer neuen Kampagne sollen Urlauber dazu bewegt werden, ihr Klimabewusstsein auf Reisen nicht zu Hause zu lassen. Damit will Kopenhagen einem Zwiespalt begegnen - und andere Städte inspirieren.

Der Sommer ist in vollem Gange, und die Vorfreude auf sonnige Tage am Meer steigt. Das Ferienhausportal Holidu hat eine Analyse der beliebtesten Strände in Deutschland für den Sommer 2024 durchgeführt.

Kurz vor dem Finalspiel zieht die Deutsche Bahn ein EM-Fazit. Zwölf Millionen Reisende sind während der EM allein mit den ICE- und IC-Zügen der DB unterwegs gewesen. Ein gemischtes Fazit zieht die DB hingegen beim Thema Pünktlichkeit.

Brandenburg wirbt künftig mit dem Slogan «Da kannste nich meckern» für sich. Mit Sprüchen dieser Art versucht das Landesmarketing Aufmerksamkeit zu gewinnen. Im vergangenen Jahr hieß es noch «Schöne Orte brauchen keine schönen Namen», im Jahr davor «jwd – jeder will dahin».

Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig seit diesem Jahr von Tagesbesuchern Eintritt. Offiziell war das bislang nur ein Versuch. Jetzt soll das zu einer Regelung auf Dauer werden. Und teurer.

Die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz blickt zufrieden auf das erste Halbjahr 2024. Sowohl die Besucherzahlen als auch die Übernachtungsgäste übertrafen das vergangene Jahr. Besonders beliebt waren Kurzurlaube über verlängerte Wochenenden.

Die Hauptstadt der Toskana gehört zu Italiens meistbesuchten Städten. Im Zentrum mieten sich immer mehr Touristen ein. Die Einheimischen leiden. Das will die neue Bürgermeisterin ändern.

Das Portal für Fluggastrechte Flightright​​​​​​​ präsentiert die Ergebnisse des Flightright-Index 2024. Dieser Index bewertet die 20 größten europäischen Fluggesellschaften in den Kategorien Zuverlässigkeit, Zahlungsverhalten und Kundenmeinung.