Anthony Sarpong - Sternerestaurant in Meerbusch ist insolvent

| Gastronomie Gastronomie

Anthony Sarpong - Sternerestaurant ist insolvent

Das mit einem Michelin Stern ausgezeichnete Restaurant Anthony´s Kitchen in Meerbusch bei Düsseldorf ist insolvent. Die Betreibergesellschaft Anthony’s GmbH hat am 7.10.2024 beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag gestellt. Das Gericht hat Rechtsanwalt Georg F. Kreplin von der Kanzlei KKN aus Düsseldorf zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Das weit über die Region hinaus bekannte Sternelokal wurde 2015 von Anthony Sarpong, einem deutsch-ghanaischen Sternekoch, der sich in der deutschen Gastronomieszene einen Namen gemacht hat, gegründet. Der mehrfach ausgezeichnete Starkoch ist für seine kreative, internationale Küche bekannt und zählt zu den 100 besten Köchen in Deutschland. Anthony Sarpong kombiniert in seiner Küche Einflüsse aus Afrika, Europa und Asien, um einzigartige Gerichte zu kreieren.

Gastronomiebetrieb läuft uneingeschränkt weiter

Der Restaurantbetrieb in Meerbusch läuft trotz des Insolvenzantrags uneingeschränkt weiter. Anthony’s Kitchen bleibt für seine Gäste zu den gewohnten Öffnungszeiten wie bisher geöffnet. Alle bestehenden Tischreservierungen bleiben bestehen. Die insgesamt 12 Beschäftigten wurden über den Insolvenzantrag und die weiteren Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind durch das Insolvenzgeld zunächst gesichert. Derzeit verschaffen sich der vorläufige Insolvenzverwalter Kreplin und sein Team ein umfassendes Bild über die wirtschaftliche Lage vor Ort.

Auszeichnungen als wirtschaftliches Risiko

Wie jüngste Studien belegen, erweisen sich für Spitzenrestaurants die Sterneauszeichnungen oft als Ruhm und Bürde zugleich. So sah sich auch Anthony´s Kitchen mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die für die Spitzengastronomie nicht ungewöhnlich sind. Hohe und steigende Betriebskosten für täglich frische hochwertige Lebensmittel, Zutaten und Aromen sowie für Energie und Personal und nicht zuletzt die hohen Investitionen in ein exklusives Interior und Ambiente müssen im Verhältnis zu den Umsätzen stehen. Trotz hoher Preise für die Menüs, fällt es vielen Spitzenrestaurants, wie auch Anthony’s Kitchen, zunehmend schwer, profitabel zu wirtschaften.

Diversifizierung der Einnahmequellen

Um die hohen Betriebskosten zu decken, versuchen Sterneköche, wie auch Anthony Sarpong, diese durch weitere Einnahmequellen, wie etwa durch Kochkurse, Online-Shops, Catering, Events und dem Engagement in weiteren Lokalen zu kompensieren. Gerade aufgrund seines Engagements und seiner Beteiligung bei zwei weiteren namhaften Lokalen fehlte Anthony Sarpong letztlich die Zeit, sich auf sein eigenes Lokal zu konzentrieren. „Ich habe mich bei der Ausweitung meiner Aktivitäten verzettelt. Durch die vielen Engagements habe ich mein eigenes Lokal Anthony’s Kitchen ein wenig aus den Augen verloren“, bedauert Anthony Sarpong. Letztlich ist der Versuch, über seine vielen Aktivitäten das wirtschaftliche Risiko zu reduzieren, gescheitert und Anthony Sarpong musste für die Anthony’s GmbH einen Insolvenzantrag stellen.

Zügige nachhaltige Zukunftslösung für Anthony’s Kitchen

Der vorläufige Insolvenzverwalter Kreplin sieht das Potential von Anthony Sarpong und seinem Kochteam, welches loyal in dieser schwierigen Zeit zu dem Sternekoch steht. „Anthony Sarpong ist in der Gastronomiebranche sehr bekannt und als renomierter Sternekoch eine eigene Marke. Sein Lokal ist sehr beliebt und seine Kochkunst weit über die Region begehrt. Wir werden alle Optionen ebenso sorgfältig wie zügig abwägen, um mit einem maßgeschneiderten Konzept so rasch wie möglich eine tragfähige und nachhaltige Zukunftslösung für das Sternerestaurant Anthony’s Kitchen zu finden“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Georg Kreplin.

Neustart und Fokussierung auf Anthony’s Kitchen

Rechtsanwalt Markus Küthe von der Kanzlei Heidemann Küthe aus Düsseldorf hatte Anthony Sarpong im Vorfeld seines Insolvenzantrags beraten. „Mein Ziel ist es nun, mich zukünftig vollumfänglich auf mein eigenes Lokal Anthony’s Kitchen zu fokussieren. Für mich ist Kochen mehr als nur ein Beruf. Ich will die Gastronomie neu definieren und neue kulinarische Akzente setzen, die meinen Gästen ein einzigartiges Erlebnis bieten, das sie immer wieder aufs Neue überrascht und begeistert“, sagt Anthony Sarpong.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wenn die Temperaturen steigen, zieht es die Menschen nach draußen. Eine aktuelle Auswertung von Lightspeed zeigt: Der Sommer bringt der Branche mehr Gäste, aber mit einem veränderten Konsumverhalten.

McDonald’s hat bekanntgegeben, seine Getränkekette CosMc’s noch im Juni vollständig zu schließen. Die Entscheidung betrifft alle fünf bestehenden Filialen in den USA – eine in Illinois und vier in Texas – sowie die Einstellung der dazugehörigen App und des Treueprogramms. Die Schließung erfolgt nur zwei Jahre nach dem Start des Konzepts.

Mit Helsinki als „hidden star“ und Amsterdam als vielfältiger Gastro-Hotspot präsentiert Pierre Nierhaus zwei der innovativsten Hospitality Destinationen. Weiter geht es im Spätherbst mit Los Angeles und Singapur. ​​​​​​​Jetzt anmelden – begrenzte Teilnehmerzahl!

Bartender Wladimir Reichert aus Zürich gewinnt den renommierten Cocktail-Wettbewerb «Made in GSA». Sein Drink enthält unter anderem Whisky, Wermut und Kirschlikör.

Das Bier auf der Wiesn wird wieder teurer: Zwischen 14,50 und 15,80 Euro soll die Maß auf dem Oktoberfest in diesem Jahr kosten. Das sind im Schnitt 3,52 Prozent mehr als 2024. Damals kostete der Liter noch zwischen 13,60 und 15,30 Euro.

Die britische Pub-Kultur steckt in einer tiefen Krise: In den vergangenen 25 Jahren haben mehr als 15.800 Pubs im Vereinigten Königreich dauerhaft geschlossen. Doch trotz der düsteren Zahlen gibt es auch Lichtblicke.

​​​​​​​Höhere Restaurantpreise drücken auf die Gästestimmung. Obwohl die Gesamtzufriedenheit leicht stieg, bewerten Gäste das Preis-Leistungs-Verhältnis kritischer denn je, so eine Untersuchung. Deutschland verliert seinen Spitzenplatz in der DACH-Region an die Schweiz. In Großstädten wie Berlin werden bereits die Hälfte aller Bewertungen nicht mehr auf Deutsch verfasst.

Trotz des verhaltenen Konsumklimas in Deutschland bleibt die Handelsgastronomie weiter auf Wachstumskurs. Laut der aktuellen EHI-Befragung konnten die Händler ihren gastronomischen Umsatz im Jahr 2024 durchschnittlich um 6,1 Prozent steigern. Der Gesamtumsatz erreichte damit ein Rekordniveau von 12,41 Mrd. Euro.

Zwei Gesellschaften der „Moto 59“-Restaurants, unter der Geschäftsführung von Hubert Sterzinger, haben Insolvenz angemeldet. Es handelt sich um die Moto 59 Gütersloh GmbH und die Moto 59 Hamburg GmbH mit Sitz in Köln.

Der Guide Michelin hat die vierte Ausgabe seines Restaurantführers für Dubai vorgestellt. Dabei wurden erstmals Restaurants der Stadt mit drei Sternen ausgezeichnet – ein historischer Moment für die Gastronomieszene der Metropole am Persischen Golf.