„Aus“ nach 25 Jahren: Johann Lafer verlässt die Stromburg

| Gastronomie Gastronomie

Nachdem sich Johann Lafer zu Beginn des Jahres von der Sterneküche verabschiedet hatte, eröffnete der Koch auf der Stromburg in Rheinland-Pfalz erst im März das Restaurant „Johanns“ und blickte motiviert in die Zukunft. Das alles ist schon wieder Geschichte. Johann Lafers Stromburg“ gibt es nicht mehr. Die Nachfolge für das Anwesen allerdings sei „geklärt“, schreibt Lafers Medienagentur in einer Pressemitteilung, aus der allerdings nicht hervorgeht, wer künftig in der Stromburg am Herd steht.

Lafers Partner in seiner „The Good Taste Group“, die Hohnhaus & Jansenberger-Gruppe, wird nun die komplette Verantwortung auf der Burg übernehmen. Dr. Wolfgang Hohnhaus, Miteigentümer der Stromburg GmbH & Co. KG, wird in der der Pressemitteilung wie folgt zitiert: „Ich freue mich, dass wir seit Beginn unserer Kooperation die Stromburg gemeinsam mit dem Ehepaar Lafer auf einen neuen Kurs bringen konnten. […] Nun können wir die vollständige Verantwortung übernehmen“. Aus diesem Grund sei das Ausscheiden Lafers aus der Stromburg durch den Erfolg des neuen „Johanns“ „schneller als gedacht“ möglich gewesen. Der Fernsehkoch soll der Stromburg aber „als Freund des Hauses“ verbunden bleiben. Wie genau es auf der Stromburg weiter gehen wird, will die neue Geschäftsleitung „zeitnah bekannt gegeben“.
 

Anfang des Jahres hatte Johann Lafer die Schließung seines Sternerestaurants Le Val d’Or angekündigt. Lafer sagte damals, dass er zurück zu seinen kulinarischen Wurzeln wolle. Dort wollte der TV-Koch nur wenige Wochen später angekommen sein und eröffnete das Restaurant „Johanns“ auf der  Stromburg. Auf den Tisch sollte „einfache Küche, auf hohem Niveau“ kommen.

Im Januar sagte Lafer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: „Ich will mich der Vision einer traditionellen, aber dennoch modernen Küche widmen“. Er wolle sich von den Zwängen befreien, denen er bisher unterworfen war. Ihm gehe es um die Kunst der einfachen Küche. Sterneküche sei eben immer ein riesiger Aufwand, und diesen Aufwand zu betreiben, letztlich für einen kleinen Bereich in seinem Unternehmen, das wolle er nicht mehr. 

[AKTUELL: Nachdem sich Johann Lafer zu Beginn des Jahres von der Sterneküche verabschiedet hatte, eröffnete der Koch auf der Stromburg in Rheinland-Pfalz erst im März das Restaurant „Johanns“ und blickte motiviert in die Zukunft. Das alles ist schon wieder Geschichte. Johann Lafers Stromburg“ gibt es nicht mehr. Die Nachfolge für das Anwesen allerdings sei „geklärt“, schreibt Lafers Medienagentur in einer Pressemitteilung, aus der allerdings nicht hervorgeht, wer künftig in der Stromburg am Herd steht. Tageskarte berichte hier]

Bei Markus Lanz legte der Sternekoch nach und sprach offen über seine Entscheidung (Tageskarte berichtete mit Video). Wichtig sei, dass zwei Dinge zusammenpassen: Das Herz und der Bauch. In den letzten 45 Jahren habe er jedoch miterleben müssen, dass immer mehr das Zentrum des guten Geschmacks, also die Lebensmittel, auf Kosten spektakulärer Entwicklungen geopfert würden. Sei es Molekularküche oder Dekoration. Er habe sich immer gefragt, wo gehe das alles hin, wenn man zum Beispiel aus Kartoffelpüree Schaum mache. Und ob er diesen Zwang, diesen Druck und die Weiterentwicklung wirklich über sich ergehen lassen wolle. Sterneküche sei Hochleistungssport, und an diesem möchte er sich nicht mehr orientieren. Wenige Wochen nach dem „Aus“ für das Sternerestaurant, hatte Lafer dann das Restaurant „Johanns“ auf der Stromburg eröffnet. Jetzt ist Lafer bereits nicht mehr der Burgherr.

Johann Lafers Zukunftspläne

Zu Lafers Zukunftsprojekten zählen die Ausweitung seiner Kochschule in Guldental gemeinsam mit Silvia Lafer-Buchholz für exklusive Kochevents. Dort ist Lafer auch mit der Entwicklung neuer Rezepte auf Basis seiner kulinarischen Wurzeln beschäftigt und arbeitet an digitalen Projekten für Online-Kochkurse. Als kulinarischer Botschafter betreut er „Mein Schiff Herz“ und Singapore Airlines und plant weitere Kooperationen und Events.

Auf den kulinarischen Reisen für sein Magazin und neue Kochbücher (z.B. „Johanns Küche“, ET 1. Juli 2019) lässt sich Lafer immer wieder inspirieren und steckt seine Energie zudem in die Förderung des Nachwuchses in der Gastronomie sowie der nachhaltigen Produktion unserer Lebensmittel vom Anbau der Bio-Kräuter bis zum Wild-und Fleischlieferanten. Als TVStarkoch ist Lafer Zugpferd der ZDF-Küchenschlacht, neue TV-Konzepte sind zudem in Arbeit. Auf die Frage, ob Lafer wieder ein eigenes Restaurant eröffnen würde, antwortet er gelassen: „Zuletzt habe ich mit meinem Freund und Chefkoch Wai Look Chow „The Library“, das Spitzenrestaurant im The Ritz-Carlton in Kuala Lumpur, eröffnet. Wer weiß, was noch kommt...“. Johann Lafer macht einfach weiter und denkt noch lange nicht ans Aufhören.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die französische „Big Mamma“-Gruppe setzt mit ihrem Konzept "Big Squadra" auf mehr als nur hochwertige Zutaten und kreative Rezepte – sie zelebrieren das Besondere bis ins kleinste Detail. Das fängt schon bei der Auswahl des Geschirrs an.

Sie gilt als Klassiker für den kleinen Hunger und es gibt sie in verschiedenen Variationen: die Currywurst. Mehrere deutsche Städte beanspruchen den würzigen Snack für sich. Ein neues Buch verspricht jetzt die ganze Wahrheit über das Kultobjekt zu offenbaren.

Pressemitteilung

Alle Gäste des SV Werder Bremen dürfen sich im Bremer Weserstadion auf ein neues Catering- und Stadionerlebnis freuen. Werder und die Bremer Weser-Stadion GmbH haben die letzten Monate gemeinsam mit dem neuen Caterer Supreme Sports Hospitality intensiv für einen Umbau zahlreicher Cateringflächen genutzt. Die Kioske sowie verschiedene Teile des Hospitality-Bereichs wurden neugestaltet und mit modernster Technik ausgestattet. Darüber hinaus erwarten die Stadionbesucher neue innovative Gastrokonzepte mit besonderen regionalen Gerichten.

Wenn Tim Raue Currywurst in der Düsseldorfer Altstadt brät oder Sternekoch Nils Henkel ein Six Hands Dinner mit Philipp Lange kredenzt – dann sind die „Chefs in Town“! Vom 27. bis 29. September findet in Düsseldorf erstmals das gleichnamige, dezentrale Event statt.

Gute Nachrichten aus dem Brauhaus am Waldschlösschen: Die Tore dieses geschichtsträchtigen Hauses bleiben geöffnet. Dank einer Zusammenarbeit zwischen der Wenzel-Gruppe und Paulaner wird das Brauhaus wieder zum Leben erweckt.

Die "Tressbrüder​​​​​​​" planen den Einstieg in die Betriebsgastronomie. Im Herbst startet zunächst ein Pilotprojekt mit Mercedes-Benz, Gespräche mit Liebherr und Freizeitparks laufen ebenfalls.

Die Circus Group aus Hamburg hat mit Mangal x LP10, der Döner-Franchise-Kette, an der Lukas Podolski beteiligt ist, einen Vorvertrag über die beabsichtigte Einführung von bis zu 2.400 Kochrobotern unterzeichnet. Manga Döner will extrem stark expandieren. Der Deal hat einen Materialwert von 400 Millionen Euro.

In den Alpen zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels etwa in Form von Wassermangel besonders deutlich. Der Betrieb von Berghütten wird deshalb immer schwieriger.

Mit der Eröffnung eines neuen ServiceStores DB am S-Hochbahnhof Schönhauser Allee in Berlin hat Casualfood seine Partnerschaft mit der Deutschen Bahn erneut erweitert: Das Portfolio umfasst jetzt insgesamt sechs dieser im Franchise betriebenen Outlets.

Das St. Peter Stiftskulinarium in der Salzburger Altstadt ist ab sofort Teil der Romantik Hotels & Restaurants. Die Gaststätte, in der seit 803 gekocht wird, gilt als ältestes Restaurant Europas.