Café sperrt Kinder aus: "Nicht die Kinder sind das Problem, sondern die Eltern"

| Gastronomie Gastronomie

In einem Café in der ostfriesischen Kleinstadt Esens dürfen seit einigen Tagen keine Kinder mehr unter zehn Jahren in den Innenbereich gehen. Grund dafür seien aber nicht die Kinder selbst, sondern Eltern, die sich nicht um sie kümmerten, sagte Inhaber Martin Helwig der Deutschen Presse-Agentur. «Einige Eltern überlassen die Kinder sich selbst, das geht in der Gastronomie einfach nicht.»

Seit Ende Juli sollen Familien mit kleineren Kindern den Innenraum der «Kaffeebeere» meiden. Das stehe zwar auf keinem Schild. Die Gäste würden aber «sehr, sehr nett» darum gebeten, sagte Helwig. Im Außenbereich sind ihm zufolge alle herzlich willkommen. Mehrere Medien haben über die Entscheidung des Betreiber-Ehepaars berichtet.

Dieser Beitrag bei Facebook, in dem das Paar den Schritt begründen, löste unterschiedliche Reaktionen aus. In Kommentaren wurde Empörung geäußert, aber auch Zustimmung. In anderen Bundesländern gab es zuvor ähnlich umstrittene Entscheidungen von Cafés oder Restaurants.

Das Paar bezeichnet die Situation selbst als «superschade». Sie hätten vor wenigen Tagen aber einen Vater wegen tobender Kinder angesprochen. Als der Mann geantwortet habe, es sei «doch nichts passiert», sei eine Reaktion nötig gewesen. Die Inhaber schlossen nach eigenen Angaben spontan und gaben ihr weiteres Vorgehen am Tag darauf bekannt. «Das bleibt jetzt auch so», sagte Helwig.

Zweifel am Erfolg einer solchen Maßnahme äußerte der Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen. «Ich bin da skeptisch», sagte Geschäftsführer Rainer Balke der Deutschen Presse-Agentur. Gastronomen seien grundsätzlich für ihr Handeln selbst verantwortlich, so lange sie nicht jemanden rechtswidrig diskriminieren. Von solchen Ausschlüssen rate er aber wegen der öffentlichen Diskussionen und der Breitenwirkung eher ab.

Der Dehoga-Chef betonte auch, dass es sich um Einzelfälle handele, wenn Situationen mal eskalierten. «Tobende Kinder mit ignoranten Eltern sind sicher kein Massenproblem in der Gastronomie», sagte er.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Restaurant Überfahrt ist zurück: Ab Freitagabend empfängt das Restaurant im Althoff Seehotel Überfahrt unter der Leitung von Cornelia Fischer die Gäste mit einem erneuerten Konzept.

Französische Gerichte mit Berliner Twist serviert das Le Consulat bereits seit einiger Zeit im Herzen Charlottenburgs. Am 4. September feierte das Restaurant nun groß seine offizielle Eröffnung mit Promis, Stammgästen, geladener Presse, Live- und DJ-Musik.

Die erste Forelle schlachtete Lisa-Marie Boser im Alter von neun Jahren in der elterlichen Gastronomie. Damit stand für die Erlangerin fest, dass sie Köchin werden will. Seit zehn Jahren führt sie in ihrer Heimatstadt ihre eigene Gastronomie – und das, obwohl ihr die Bank während der Corona-Pandemie zur Insolvenz riet.

24 bayerische Gastronomen haben wegen ihrer besonderen Verdienste um bayerische Gerichte das Prädikat mit Rauten für „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ erhalten. Ernährungsministerin Michaela Kaniber überreichte die Urkunden.

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant „Pink Pepper“ im Steigenberger Parkhotel in Düsseldorf ist nach zwei Jahren schon wieder Geschichte. Eine Bar ist geplant, in der auch getanzt werden soll.

Brixens Hoteliers, Gastronomen, Bauern und Produzenten setzen sich seit jeher gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein. Die Projekte zeichnen sich nicht nur durch Saisonalität und Regionalität aus, sondern gehen viel weiter und nehmen die traditionelle Südtiroler Lebensart wieder auf. 

Zehn Prozent der Deutschen empfinden QR-Code-Speisekarten als sehr positiv, für jeden sechsten sind sie bequemer und für ein Viertel hygienischer als gedruckte Speisekarten. Fast jeder dritte Deutsche verlangt allerdings eine gedruckte Speisekarte, wenn nur digitale Speisekarten per QR-Code angeboten werden, so eine große Studie zu dem Thema.

Ende August feierte die Newton Bar in Berlin ihr 25-jähriges Bestehen. Die Bar, benannt nach dem weltberühmten Fotografen Helmut Newton, hat sich seit ihrer Eröffnung im Jahr 1999 als eine der renommiertesten Adressen im Berliner Nachtleben etabliert.

Das wineBANK-Netzwerk expandiert: Nach der Eröffnung in Heidelberg im Mai ist der Private Members‘ Club in der Berner Kramgasse mittlerweile der dreizehnte Standort der Gruppe. Damit ist die wineBANK Bern der einzige Club des Netzwerks in der Schweiz.

Mittendrin im lebendigen Szenestadtteil Pempelfort, Duisburger Ecke Sternstraße in den Räumen des ehemaligen „Schwan, bietet das Caspers eine einzigartige Melange aus Küche, Kunst und Kommunikation.