Der Traum vom eigenen Restaurant: 3 Wege zur Finanzierung

| Gastronomie Gastronomie

Erst keimt eine Idee, später wird ein Konzept daraus und irgendwann soll es losgehen: Der Traum von einem eigenen Restaurant wird Wirklichkeit. Doch wie alle Geschäftsideen benötigen auch gastronomische Konzepte Geld für die Finanzierung. Es gibt zahlreiche Wege, auf denen sich der Traum des eigenen Speiselokals verwirklichen lässt. Welcher dabei sinnvoll ist, hängt immer vom Einzelfall ab. Im Folgenden schauen wir uns gängige Optionen an und zeigen auf, dass manchmal auch das Glück behilflich sein kann.

Ungewöhnliche Wege: Steffen Henssler legte durch einen Lottogewinn den Grundstein für seinen Erfolg

Auch wenn es viele Finanzierungswege für den eigenen gastronomischen Traum gibt, zeigt Lottogewinner Steffen Henssler, dass es auch unkonventionell gehen kann. Er gewann damals 44.000 D-Mark im Lotto und konnte sich damit die Ausbildung zum Sushi Chef an einer berühmten Sushi Akademie in Los Angeles antreten. Heute hat Henssler mittlerweile viele „Ahoi-Restaurants“ sowie das „Henssler & Henssler“ in Hamburg, das er 2001 mit seinem Vater eröffnete. Weitere Aktivitäten erstrecken sich auf seine Kochschule sowie zahlreiche Fernsehauftritte. 
Letztlich lässt sich also festhalten, dass der Lottogewinn in gewisser Weise den Grundstein für die Karriere von Steffen Henssler gelegt hat. Natürlich lässt sich dieser Weg nicht planen, aber hier zeigt sich, dass sich manchmal Möglichkeiten bieten, die man einfach nutzen sollte.

Finanzierungswege für das eigene Restaurant: Optionen im Überblick

Es gibt verschiedene Wege, ein Restaurant zu finanzieren. Nachfolgend schauen wir uns die wichtigsten Optionen etwas genauer an:

1.    Kreditfinanzierung: Der Klassiker 

Eine der häufigsten Methoden zur Beschaffung von Kapital für gastronomische Unternehmen ist die Kreditfinanzierung. Hierbei nehmen Gastronomen Kredite von Banken oder anderen Finanzinstitutionen auf, um ihre Investitionsbedürfnisse zu decken. 
Diese Form der Fremdkapitalbeschaffung bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Dazu gehören:

Vorteile    

-    Schnelle Liquidität
-    Klare Konditionen
-    Planbare Rückzahlung  

Nachteile

 -    Zu Beginn schwer zu bekommen
-    Banken verlangen viele Unterlagen
-    Je nach Bonität können Zinssätze hoch ausfallen

Der Gang zur Bank ist sicherlich die naheliegendste Möglichkeit für eine passende Finanzierung. Doch Gründer haben meist das Problem, dass nur wenige Sicherheiten vorliegen. Hier wird also schon ein stichhaltiger Businessplan benötigt, der die Bank am Ende überzeugt.

2.    Fördermittel für Gründer: Für viele Neueinsteiger sinnvoll

Für angehende Gastronomen können Fördermittel eine entscheidende Unterstützung bei der Verwirklichung ihrer unternehmerischen Träume darstellen. Besonders attraktiv dabei: Die Fördermittel bieten oft günstige Konditionen wie zinsgünstige Darlehen oder gar nicht rückzahlbare Zuschüsse. 
Darüber hinaus dienen Fördermittel nicht nur der finanziellen Unterstützung, sondern bieten auch Zugang zu wertvollen Netzwerken und Beratungsleistungen. Es lohnt sich daher, die verfügbaren Fördermöglichkeiten sorgfältig zu prüfen und in die Geschäftsstrategie einzubeziehen.
Hier ein Beispiel:

StartGeld (ERP-Gründerkredit) – KfW-Programm Nr. 67

Mit dem ERP-Gründerkredit erhalten angehende Gastronomen bis zu 125.000 Euro für den Start. Die Förderung wird als vergünstigtes Darlehen ausgezahlt und bringt weitere Vorteile mit sich:
-    Bis zu 5 Jahre nach der Gründung erhältlich
-    Sowohl für Investitionen als auch für laufende Kosten möglich
-    Die KfW übernimmt 80% des Kreditrisikos (hohe Chance auf Kreditvergabe)
-    Kein Eigenkapital erforderlich

3.    Business Angels: Auch für Restaurants geeignet?

Die Suche nach einer Finanzierung für ein Restaurant kann durch die Einbeziehung von Business Angels eine vielversprechende Option darstellen. Business Angels bringen nicht nur Kapital, sondern auch wertvolle Erfahrungen, branchenspezifisches Know-how und wertvolle Kontakte mit sich. Oftmals handelt es sich also um erfahrene Gastronomen, die innovative Ideen unterstützen möchten. 
Diese Investoren sind oft bereit, nicht nur finanziell, sondern auch strategisch zu unterstützen, indem sie ihr Netzwerk öffnen oder als Mentoren agieren. Allerdings geht diese Form der Finanzierung oft mit einer Beteiligung am Unternehmen einher, was bedeutet, dass Gründer einen Teil der Kontrolle abgeben. 

Die Zusammenarbeit mit Business Angels erfordert daher sorgfältige Abstimmung der Unternehmensziele und Erwartungen. Für Restaurants, die nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch strategische Partnerschaften suchen, ist die Einbindung von Business Angels eine bereichernde und erfolgversprechende Option. 


Wichtig: Business Angels müssen vom eigenen gastronomischen Konzept überzeugt werden. Deshalb ist es unerlässlich, einen aussagekräftigen Businessplan zu erstellen.


Mit der richtigen Finanzierung den eigenen Traum starten

Die Finanzierung des eigenen gastronomischen Betriebs ist der Knackpunkt für viele Konzepte. Glücklicherweise existieren heute unterschiedliche Möglichkeiten, entsprechende Finanzierungen zu erhalten. Neben klassischen Krediten sollten Einsteiger auch Förderprogramme durchforsten oder Ausschau nach strategischen Partnern halten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Beim Einsturz eines Restaurants am Ballermann starben am vorigen Donnerstag vier Menschen, darunter zwei deutsche Urlauberinnen. Es gibt inzwischen neue Erkenntnisse. Das Unglücks-Lokal hatte keine Betriebslizenz für die Terrasse.

Der Michelin hat seine Sterne in Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden verliehen. In Dänemark und Norwegen dürfen sich die Feinschmecker über jeweils eine neue Top-Adresse freuen.

Seit Mitte Mai ist Hamburg um ein Block House Restaurant reicher – im Deutschlandhaus eröffnete das Hamburger Unternehmen sein 47. Restaurant. Bei der Innenausstattung des neuen Restaurants wirkte der Gründer mit.

In den letzten Jahren hat sich die Foodtruck-Szene in Deutschland rasant entwickelt. Die Umsatzentwicklung zeigt mit einem durchschnittlichen Anstieg von 60 Prozent in den letzten zwei Jahren ebenfalls eine kontinuierliche Aufwärtsbewegung. Durchschnittlich geben die Gäste am Foodtruck in Deutschland 17,68 Euro aus.

Viele englische und schottische Fußball-Fans werden ihre Teams bei der EM in Deutschland aus der Ferne verfolgen. Kommt eins davon ins Halbfinale, haben sie die Erlaubnis, «sich die Kante zu geben».

Die wineBANK Heidelberg in der Alten Weinfabrik liegt direkt am Bismarckplatz. Das Herzstück des Clubs ist ein 40 Meter langes Kellergewölbe, das Raum für insgesamt 26.712 Flaschen in zwölf Tresoren mit 300 Fächern bietet.

Fleisch steht nach wie vor hoch im Kurs. Doch viele haben den Anspruch, sich nachhaltiger zu ernähren und verzichten zum Wohle des Klimas bereits auf Tier- und Milchprodukte. Zu sehen ist diese Entwicklung auch in Betriebsrestaurants, wie eine aktuelle Befragung von Sodexo zeigt.

Neun Sorten der Eismarke Mälzer&Fu Ice C.R.E.A.M. Creations und eine Location im Glockenbachviertel mit DJ-Pult und Street Art an den Wänden – das ist das Rezept für die erste Eisdiele von Mälzer&Fu Eis, die am 24. Mai 2024 in München eröffnet hat.

Eigentlich sollte das Gastro-Konzept Tastyy richtig durchstarten. In Deutschland waren bis zu 50 Standorte geplant, dazu die Expansion in ganz Europa. Daraus wird nun vorerst nichts.

Tillmann Hahn, Spitzenkoch und kulinarischer Gastgeber des G8-Gipfels 2007 in Heiligendamm, schließt nach elf Jahren sein Restaurant im Ostseebad Kühlungsborn. Nicht ganz freiwillig, wie der 55-Jährige sagt.