Deutscher Gastro-Gründerpreis: Hauptgewinn für Bananaleaf 

| Gastronomie Gastronomie

Nach einem Jahr pandemiebedingter Wartezeit wurde im Rahmen der digitalen Internorga das Hauptgewinner Konzept des Deutschen Gastro-Gründerpreises 2020 gewählt. Die fünf Gewinnerteams des vergangenen Jahres präsentierten ihre Konzepte per Live-Übertragung  einem zugeschalteten Online Publikum.

Am Ende haben sich mit Bananaleaf aus München zwei junge dynamische Frauen durchgesetzt, die mit ihrem effizienten Pop-up Konzept die Gastronomielandschaft nachhaltig verändern möchten. Sie dürfen sich über 5.000 Euro Preisgeld freuen.

Über das Hauptgewinner-Konzept

„Kreativ. Vegan. Auf Wanderschaft.“ - So lässt sich kurz und knapp das innovative Pop-up Food Konzept der beiden Gründerinnen Daniela Weinhold und Nastasia Broda aus München zusammenfassen – ein Gründerinnen-Duo, das sich nicht binden kann und möchte.

„Ich bin super stolz, dass unsere Kreativität so gut ankommt,” freut sich Daniela Weinhold. „Jede Location ist eine neue Herausforderung, bietet uns die Abwechslung, die wir so lieben und fordert immer auch unser Improvisationstalent.”

Freigeister mit Bindungsangst

Die beiden Gastro-Newcomer pflegen mit “Bananaleaf” gastronomisches Nomadentum und nutzen zur Verköstigung Ladenflächen, die ansonsten geschlossen bleiben. Der Umzug in die nächste Location ist für sie nicht Not, sondern Tugend, denn für beide ist Urbanität synonym mit Wandel. Erfolgreiche Newcomer-Restaurants müssen laut Weinhold und Broda nicht mit fancy Ausstattung und teurer Location auf sich aufmerksam machen. Lediglich auf die Leidenschaft und die Liebe zum Essen kommt es an. Damit brauche es auch keine risikoreiche Finanzierung, sondern nur den Mut, in neuen Bahnen zu denken. „Wir öffnen, wenn ihr schließt” - lautet daher der Aufruf der beiden Gründerinnen. Adressiert sind damit Bars, Cafes, Bistros und andere Lokale, die ansonsten zu bestimmten Zeiten geschlossen hätten, aber nun für die veganen Leckereien von Bananaleaf eine Ausnahme machen. Eine Win-Win Situation für Gastronomen: Sie werden entlastet und verdienen mit dem Pop up mit, während sie selbst nicht im Laden stehen müssen. Und darüber hinaus wird ihren Gästen Neues geboten.

„Uns ist es wichtig, vorhandene Ressourcen zu nutzen,” erklärt Nastasia Broda die Idee zu Bananaleaf. „Dass unser Konzept nicht auf Besitz ausgelegt ist, hat uns überhaupt erst den Markteintritt ermöglicht und uns vor allem in der Krise gezeigt, wie zukunftsfähig dieser Ansatz ist.”

Kreativität im Kopf und Kochtopf

Und das Konzept geht auf: Seit 2019 können die beiden Gastronominnen von ihrer Idee leben - nicht zuletzt weil sie auch Raumkosten und Inventar so niedrig wie möglich halten. Bei ihnen trifft sich München morgens zum veganen Frühstück mit Bananaleaf oder zum Urban Picknick im Englischen Garten. Frei und ungebunden experimentieren Daniela Weinhold und Nastasia Broda mit stetig neuen Food-Konzepten, die zeitweise lokal in München „aufpoppen” oder als Catering gebucht werden können. Inspiration finden beide durch unterschiedliche Zubereitungsarten, Gemüsesorten, Kulturen, Länder und Menschen. Sie sagen von sich selbst: „Uns wird nie langweilig und wir lernen jeden Tag dazu.”  

Gründerinnen mit werteorientiertem Handeln

Bei all ihrem Wirken verfolgen Weinhold und Broda Ghandis Leitmotto „Be the change you wish to see in the world”. Für sie bedeutet das: Raum für Kultur und Kreativität schaffen, Flächen über Sharing effizienter und ressourcenschonender nutzen, lokal kooperieren und einen gesunden Lebensstil nicht nur propagieren, sondern auf allen Ebenen fördern. Diese Werte sowie ihre Liebe zum Essen und zur Natur sind das Beständige im Leben der beiden Gastronominnen Daniela Weinhold und Nastasia Broda.

Die Entscheidung fiel der Jury auch in diesem Jahr nicht leicht, da die anderen vier Gastro-Konzepte ebenfalls mit ihren einnehmenden Persönlichkeiten sowie Wirtschaftlichkeit und Innovationsgeist überzeugten. Ob Die Fette Beete, eine saisonale Gemüseküche aus Krefeld,  Dr & Dr Middle Eastern Culture and Food Lab, die persische, arabische und israelische Küche vereinen, die Borkumer Korn Bar Geeske & der swarte Roelf und das nachhaltige Hamburger Restaurant Klinker – gewonnen haben am Ende alle. So erhielt bereits im letzten Jahr jedes Konzept eine kostenlose zweijährige Leaders Club Mitgliedschaft, ein orderbird Gastrokassen-Gesamtpaket inklusive Lizenz, ein professionelles Fotoshooting und mediale Unterstützung, Gründungsberatung durch die ETL ADHOGA sowie VEGA- und Melitta-Gutscheine im Gesamtwert von 1.500 Euro. Außerdem gab es für jedes Konzept 2.000 Euro, da der Hauptgewinn in Höhe von 10.000 Euro solidarisch unter allen fünf Gewinner-Konzepten aufgeteilt wurde.

Der Deutsche Gastro-Gründerpreis wurde initiiert von der INTERNORGA,  dem Leaders Club Deutschland und dem Kassensystemanbieter orderbird.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die schlechteste Raststätte Deutschlands beim diesjährigen ADAC-Test liegt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Anlage «Fuchsberg Süd» auf der A20 zwischen Wismar und Rostock erhielt die Gesamtnote «mangelhaft».

Das große Finale des Live-Wettbewerbs „Koch des Jahres“ wird am 21. Oktober im Kameha Grand in Bonn ausgetragen. Das Finale ist in diesem Jahr eine besondere Hommage an die Drei-Sterne-Legende Dieter Müller.

Die Imbisskette Pret a Manger steht im Zentrum eines Shitstorms. Zunächst geriet das Unternehmen ins Visier, weil es Pläne zur Expansion nach Israel hatte. Nun sieht es sich mit erneuten Protesten konfrontiert, weil diese Pläne gestoppt wurden.

In der Gastronomie ist zunehmend Kreativität gefragt, wenn es um die Gewinnung von Fachkräften geht. Ein Nürnberger Gastronom bietet deshalb Prämien an: 2.000 Euro für einen neu  eingestellten Mitarbeiter und 1.500 Euro als Dankeschön an die Person, die den Kontakt vermittelt hat.

Zu wenig Bio - das sorgt seit Jahren für Diskussionen rund um die Gastronomie auf dem Münchner Oktoberfest. Nun starten die Wirte erneut eine Initiative, um das Image des Fests in Sachen Ökologie aufzupolieren.

Wer eine Rastanlage entlang deutscher Autobahnen ansteuert, findet zuweilen eine durchwachsene Gastfreundlichkeit, hohe Preise und Nachlässigkeiten bei den sanitären Anlagen vor. Nur jede Fünfte schneidet «gut» ab. 

Ist allerorten von Konsum- und Kaufzurückhaltung die Rede, trifft die auf die Gastronomie im Umfeld des Einzelhandels nicht zu. Im Vergleich oftmals günstige Preise locken die Verbraucher. Die Handelsgastronomie verzeichnete dadurch begünstigt im Jahr 2023 einen Rekordumsatz von 11,7 Milliarden Euro - rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr.

Seit knapp drei Jahren kreiert Haya Molcho gemeinsam mit Sodexo-Köchinnen und -Köchen exklusive Rezepte für die Speisepläne der Betriebsrestaurants. Die Zusammenarbeit geht nun in die nächste Runde.

Der FCSI Deutschland-Österreich in drei Worten? Geht nicht, findet Präsident Frank Wagner und erklärt im Video, warum der Planer- und Beraterverband für die gesamte Hospitality mehr ist als nur schön klingende Begriffe, warum man unbedingt mitmachen sollte und was der FCSI und seine Mitglieder tatsächlich für die schönste Branche der Welt tun. Neugierig? Film ab! 

In den nächsten zehn Jahren wird McDonald's in Deutschland 500 Restaurants neu eröffnen und bis zu 1.000 bestehende Standorte umfassend modernisieren. Das neue Restaurantkonzept, das auf ein besseres Restauranterlebnis setzt, wurde jetzt in Berlin präsentiert.