Dienstältester Festwirt: Droht Wiggerl Hagn das Wiesn-Aus?

| Gastronomie Gastronomie

Der dienstälteste Wiesn-Wirt und ehemalige Präsident des DEHOGA-Bayern, Ludwig Hagn, steht, laut Bild-Zeitung, nach 63 Jahren vor dem Aus auf dem Oktoberfest. Nach Informationen der Zeitung stellt der Stadtrat in München Überlegungen an, dem Wiesn-Wirt die Konzession für sein Löwenbräu-Zelt zu entziehen.

Die Süddeutschen Zeitung hatte zuerst berichtet, dass das Löwenbräuzelt auf dem Oktoberfest im vergangenen Jahr zu wenig Pacht gezahlt haben soll, da der Umsatz nicht vollständig gemeldet wurde. Unter anderem hatte Hagn die Freimarken der Brauerei, die diese verschenkt, nicht bei der Umsatzpacht angegeben, was er aber hätte tun müssen – inklusive Bedienungsgeld. „Ich hatte auch einen neuen Steuerberater“, erklärt der dienstälteste Wiesn-Wirt der tz. „Das war natürlich nicht hilfreich. Ich mach diese Bilanz-Arbeit ja nicht selber.“ Im Februar bat Ludwig Hagn dann die Stadt selbst, ob die komplizierte Abrechnung geprüft werden könne. „Ich wollte ja keine riesige Nachzahlung machen müssen“, sagte Hagn der tz. Hagn versichert, dass der Fehler nicht absichtlich passiert sei. „Ich wäre doch blöd, wenn ich betrügen würde.“ Die den Differenzbetrag von 110.000 Euro hat der Wirt längst beglichen. 

Jetzt werde im Stadtrat diskutiert, ob sich die Kommune das angebliche Fehlverhalten Hagns gefallen lassen solle oder ob Hagn von der Wiesn fliege, schreibt die Zeitung. Demnach soll ein Abschlussbericht der Wirtschaftsprüfer hierzu die Grundlage bieten. „Mein Ruf ist jetzt schon ruiniert“, stellt der 79-Jährige traurig in der tz fest. „Ich gelte als der Betrüger der Stadt und kann mich nicht mal wehren.“

Wiggerl Hagn, der unter anderem Träger des Bayerischen Verdienstordens ist, gibt sich besorgt: „Es würde mich hart treffen. Ich hoffe, es geht gut für mich aus.“ Und weiter: „Es ärgert mich wahnsinnig, dass ich ‚Fehler‘ gemacht habe. Ich habe die Stadt im Februar selbst gebeten, zu prüfen, ob ich die Abrechnung richtig gemacht habe", so der 78-Jährige zur „Bild“-Zeitung. „Ich habe mir 60 Jahre lang nichts zuschulden kommen lassen. Und auch jetzt nicht betrogen“, so Hagn weiter zu der Zeitung.

Nachdem das Löwenbräuzelt auf dem Oktoberfest im vergangenen Jahr angeblich zu wenig Pacht bezahlt hatte, wollte die Stadt zeitnah auch die anderen Zelte überprüfen. Passiert ist bislang jedoch nichts. Und genau das regt auch den Oberbürgermeister Dieter Reiter auf. Laut Abendzeitung kritisierte Reiter das zuständige Wirtschaftsreferat und wies die Überprüfungen nun an. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Gegensatz zum früheren Fokus auf asiatische Küche hat das Küchenteam des Hotels tschechische Geschichtsbücher und alte Kochbücher studiert, um sich von einer Vielzahl historischer Quellen inspirieren zu lassen.

Die Stimmung in der Gastronomie ist nach Angaben der IHK in Sachsen-Anhalt für diesen Sommer pessimistisch. Zwar meldete knapp ein Drittel der Unternehmen eine gute Geschäftslage, allerdings kämpfe das Gastgewerbe mit Umsatzrückgängen.

Tim Raue soll im Auftrag von RTL erneut schlingernden Gastronomen helfen. Leider agiert der Spitzenkoch dabei nicht selten wie eine Dampflok. Glücklicherweise gibt es auch eine Bahnschranke.

Mit einem Fest hat das Le big TamTam im Hamburger Hanseviertel eröffnet. 500 geladene Gäste feierten in der großen Rotunde mit Live DJ, Drinks und Kulinarik. Das Le big TamTam ist ein Food-Markt unter der Regie bekannter Hamburger Gastronomen und ab sofort geöffnet.

Pech mit dem Wetter und Tage ohne Übertragungen am Brandenburger Tor waren für die Betreiber in den Fanzonen nicht förderlich. Für die nächsten großen Fußballturniere haben sie daher einen Wunsch.

Mit dem neuen Konzept Levante erweitert Casualfood sein Angebot für die Verkehrsgastronomie um die Trend-Küche aus Nahost. Das erste Outlet mit levantinischer Küche hat jetzt am Mainzer Hauptbahnhof eröffnet.

Zeiten ändern sich: auch im The Grand. Das bedeutet, dass in den Räumen der ehemaligen kommunalen Armenschule künftig Gäste nur noch im Rahmen verschiedener Events empfangen werden.

Die neue Hamburger Erlebnisgastronomie „Le big TamTam“ sollte im Februar eröffnet werden. Doch weil es noch Fragen zum Brandschutz gab, blieb der Food-Market zunächst geschlossen. Nun soll es am Freitag endlich soweit sein.

Bereits Anfang des Jahre hatte Amazon Prime Video eine Sendung, die mit dem Schweizer Drei-Sternekoch Andreas Caminada produziert werden soll, angekündigt. In dem neuen Format begibt sich Caminada mit Prominenten auf eine kulinarische Weltreise. Danach kommen alle für ein Dinner zusammen und bringen ihre Interpretationen zu Tisch.

Im letzten Jahr musst das Restaurant Epoca by Tristan Brandt nach den Turbulenzen im Waldhaus in Flims schließen. Brandt ging dann mit Niklas Oberhofer ins Restaurant Sonnenberg in Zürich. Doch dieses Konzept dürfte bald Geschichte sein.