Ein Restaurant fotografisch in Szene setzen – So gelingt es

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Restaurants befinden sich immer in einem harten Wettbewerb mit der Konkurrenz. Gute Küche und ein solides Konzept sind natürlich die Grundlagen für einen erfolgreichen Gastronomiebetrieb. Doch ohne Marketing wird es auch für noch so ambitionierte Gastwirte und gute Köchinnen und Köche schwer. Einen enorm wichtigen Teil dieses Marketings stellen gerade in der heutigen, digitalen Zeit Fotografien des Restaurants und der angebotenen Speisen und Getränke dar.

Ein Bild des Restaurants entsteht

Angenommen ein Restaurant verfügt über eine gut konzipierte Speisekarte und die ersten Gäste sind von ihrer Erfahrung begeistert. Sie erzählen weiter, dass man hier ohne Bedenken einmal einkehren kann. Ein wichtiger Schritt in Richtung Erfolg in der Gastronomie ist getan, die Voraussetzungen stimmen. Doch das reicht eben nicht aus. Interessierte und potenzielle Gäste, die dann im Internet nach dem Restaurant suchen oder Restaurantführer durchblättern, möchten sich auch ein konkretes Bild machen können.

  • Wie sieht es im Restaurant aus?
  • Gibt es einen Außenbereich, falls das Wetter schön ist?
  • Ist die Stimmung eher gemütlich, romantisch oder eher steril und etwas kühler?
  • Eignet sich das Restaurant für ein vertrauliches Gespräch?
  • Sind Geschäftstermine möglich?
  • Ist die Lokalität groß genug für Veranstaltungen?
  • Herrscht ein Dresscode vor oder geht es eher leger zu?
  • Wie sehen die Speisen aus? (Das Auge isst mit!)
  • Sind die Portionen eher groß oder klein?
  • Eignen sich die Speisen für eigene Fotos für einen Food Blog oder Ähnliches?

All diese und mehr Fragen, die Gäste vielleicht haben, lassen sich mit hochwertigen Fotos des Restaurants einfach beantworten. Natürlich könnte gegebenenfalls auch angerufen und nachgefragt werden. Doch viele Gäste haben darauf keine Lust. Sie verlassen sich darauf, dass sich vor allem auch online – etwa auf der Website des Restaurants oder auf Profilen in den sozialen Medien – hochwertige Bilder finden, die einen authentischen Eindruck vermitteln. Darauf müssen Restaurants reagieren.

Sorgen Restaurants selbst für hochwertige Fotos und überlassen dies nicht alleine den Gästen (dazu an späterer Stelle mehr), können sie außerdem etwaige vorhandene Stärken betonen. Sind die Räumlichkeiten vielleicht etwas beengter, wird der Fokus eben verstärkt auf Fotos der toll in Szene gesetzten Speisen auf den Tellern gelegt. Ist der Außenbereich mit der weitläufigen Terrasse besonders attraktiv, wird gerade im Sommer mit schönen Aufnahmen davon geworben.

Auf diese Weise entsteht, im wörtlichen Sinne des Wortes, ein Bild des Restaurants, mit dem sich die Besitzer identifizieren. Die Fotos tragen somit auch zum Image einer Gastronomie bei. Außerdem lassen sie sich nicht nur etwa für die Website oder soziale Medien in digitaler Form verwenden. Zwar schlägt das digitale heute generell das traditionelle Marketing. Mit 51% digitalem Marketing ist der Unterschied aber marginal. Auch mit gedruckten Restaurant- und Speisefotos lässt sich zweifelsfrei immer noch gut werben. So können diese Teil der Speisekarte (auch vor einem Restaurant) werden. Im Rahmen von Aufmerksamkeiten diverser Art lassen sich Fotos aber auch nutzen, um Kunden einen Eindruck des Restaurants zu vermitteln.

Aber wie gelingen denn eigentlich hochwertige und stilvolle Fotos von Restaurants und von den angebotenen Speisen und Getränken?

Richtig fotografieren – Was heißt das?
 

Fast 82 Prozent aller Deutschen nutzen heutzutage ein Smartphone. Das zeigen aktuelle Studienergebnisse. Wofür es keine Studie braucht, ist die Tatsache, dass der Großteil dieser Smartphones über eine Kamera verfügt. Das führte dazu, dass manch eine ehemalige Kameranutzerin oder selbst ein wahrer Fotografieliebhaber heute nur sein Smartphone nutzt. Vielen reicht die Qualität, die die Fotos der kompakten Multimediageräte aufweisen, eben aus. Da braucht es keine zusätzliche, große Kamera mehr.

Da die Smartphones in der Regel im Hochformat gehalten und bedient werden, hat aber auch ein weiterer, recht junger Trend Einzug ins allgemeine Fotografie- und Filmverhalten gehalten: Der Trend der Hochkantaufnahme. Über diesen digitalen Trend berichteten Magazine und Websites bereits vor Jahren. Doch das Thema ist aktueller denn je, entstehen doch auch immer mehr Fotos und nicht nur Videos im Hochformat.

Beide Aspekte sind für Fotos von und in Restaurants, die Werbezwecken dienen sollen, relevant. Zum einen steht unbestreitbar fest: Mit einer richtig guten Spiegelreflexkamera lassen sich immer noch deutlich hochwertigere Aufnahmen machen, als mit einem noch so teuren Smartphone. Daran wird sich auch zukünftig erst einmal nichts ändern, werden Kameras doch schließlich nur fürs Fotografieren hergestellt, während Smartphones noch etliche weitere Funktionen zu erfüllen haben. Wer fürs Marketing gute Fotos seines Restaurants machen möchte, nutzt dafür also bestenfalls eine „echte“ Kamera. Die Bilder können dann für die Verwendung auf „Instagram“ und anderen Plattformen im Netz ja immer noch aufs Handy geladen werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, Fotos vorwiegend im Querformat aufzunehmen. Die meisten Websites sind gerade auf herkömmlichen Monitoren vor allem für das Querformat ausgelegt. Natürlich ist aber immer auch zu prüfen, wie die Fotos auf mobilen Versionen einer Website aussehen. Übrigens lassen sich auf dem erwähnten Instagram inzwischen auch Fotos im Querformat hochladen. Dafür wird ein Foto zunächst in quadratischer Form in Instagram geladen. In der Voransicht kann dann mit zwei Fingern aus dem Bild herausgezoomt werden, sodass es in kompletter Größe angezeigt wird. Anschließend kann es wie gewohnt veröffentlicht werden. Das Bild wird dann im Querformat und ohne farbige Balken angezeigt. Für jeden, der visuelles Marketing betreibt, ist Instagram zu einem enorm wichtigen Werbekanal geworden; das ist also nicht zu unterschätzen.

Ein Thema für sich: „Foodporn“

Vor allem auch durch ebendieses Instagram unterstützt, hat sich eine ganz neue Sparte der Fotografie etabliert: Der sogenannte „Foodporn“. Das Wort beschreibt recht gut, um was es sich dabei handelt. Die Speisen und Getränke auf den Fotos dieser Kategorie sollen „mit dem Auge des Betrachtenden schlafen“. Das bedeutet: Im besten Falle läuft einem beim reinen Anschauen der Fotos das Wasser im Mund zusammen und man möchte unbedingt auch in den Genuss dieser Köstlichkeiten kommen.

Foodporn dürfte für die meisten Restaurants heute die beste Möglichkeit sein, ein breites Publikum zu erreichen. Denn letztlich geht es vor allem ums Essen und gut inszenierte Speisen gefallen jedem – egal, ob auf Instagram, auf einer Website, einer Speisekarte oder auf der Einladung zu einem bestimmten Event. 

Natürlich ist es auch wichtig, gute Fotos vom Restaurant zu machen. Das ist aber deutlich leichter, kann doch das Licht recht simpel günstig ausgerichtet werden und finden sich ansprechende Perspektiven auch für Laien recht einfach. Wichtig ist hier, im Falle von einem mit Gästen gefüllten Restaurant nur, dass diese nicht eindeutig zu erkennen sein sollten. Sind Gäste auf Fotos, mit denen geworben wird, erkennbar, müssen diese vor der Veröffentlichung um Erlaubnis gefragt werden.

Aber zurück zum Foodporn – Wir haben einige Tipps zusammengetragen, die bei der Inszenierung von vor allem Speisen helfen dürften:

Eine Stimmung finden
Gerade das Instagram-Profil eines Restaurants möchte einen Charakter bekommen, der natürlich auch den Charakter des Restaurants widerspiegelt. Die Fotos sollten also alle eine Gemeinsamkeit aufweisen. Das kann ein Farbton, der Hintergrund, die Wahl der Perspektive oder sonst ein Detail sein, das alle Bilder miteinander verbindet und ein harmonisches Gesamtes schafft.

Den Fokus auf die Speisen richten
Schöne Deko im Restaurant mag ja toll sein, lenkt aber im Falle von Fotos der Speisen eher ab. Es geht um das Essen und deshalb sollte der Hintergrund sowie der Teller oder die Schüssel zurücktreten und das Essen aus dem Bild stechen lassen.

Spannung erzeugen
Man hat im Netz und auch im Rahmen von Foodporn schon fast alles gesehen. Die Fotos müssen also durch irgendetwas Spannung erzeugen. Sei es Besteck im Essen, eine besonders kleine Probe der Speise oder eine knallige Soße, die als Eyecatcher dient. Doch auch schon diagonale Bildelemente können Dynamik erzeugen und aus dem Raster fallen. Irgendetwas sollte sofort ins Auge springen.

Unschärfe nutzen
Selbst innerhalb eines Gerichtes kann es noch wichtigere Teile geben. Diese sollten scharf gestellt werden, während Krümel oder andere Teile des Essens durchaus im Hintergrund unscharf gelassen werden können. Das verstärkt den Fokus aufs Wesentliche.

Das beste Licht finden
Jede Speise wirkt in gutem Licht gleich doppelt so begehrenswert. Zu starkes Sonnenlicht sollte vermeiden werden. Mit einem weißen Tischtuch kann sich spontan auch ausgeholfen werden, um zu starke Schatten zu verhindern. Beliebt sind auch stimmungsvoll-dunklere Fotos, die eine gewisse Behaglichkeit vermitteln. Hierfür kann das Licht mir schwarzem Karton gegenüber des Fensters und einem dunklen Hintergrund entsprechend „manipuliert“ werden.

Den Gästen ermöglichen, kostenlos zu werben

Sollten nach den besten Tipps immer noch keine rundum gelungenen Foodporn-Aufnahmen entstanden sein, gibt es ja immerhin noch die Gäste. Richtig gehört: Die Gäste sind ein nicht zu unterschätzendes und kostenloses Werbemittel. Und das eben nicht nur im Sinne der mündlichen Überlieferung einer Restaurantempfehlung. Heute ist es eben gerade unter vielen jungen Leuten üblich, sein Essen – vor allem, wenn es etwas Besonderes ist – zu fotografieren und in den sozialen Netzwerken zu teilen. Diesen Umstand sollten sich Restaurants zunutze machen. Instagram- bzw. foodpornfreundliche Speisen können gezielt angerichtet werden.

Die oft sogar schon so betitelte „Instagram-Tauglichkeit“ von Speisen lässt sich erreichen, indem beispielsweise Teller mit schmalen Rand gewählt werden. So ist einerseits Platz für mehr Essen im Allgemeinen und andererseits kann eben eine bunte Variation auf den Tellern arrangiert werden. Die Gäste können dann selbst entscheiden, ob sie den ganzen Teller ablichten oder bestimmte Zutaten herauspicken und in den Fokus stellen möchten.

Auch für die Gäste sollte aber natürlich an die Beleuchtung gedacht werden. Es sollte zwar gemütlich sein, aber auch hell genug, um gute Fotos am Tisch zu ermöglichen. Wenn das Essen dann auch noch nur halb so gut schmeckt, wie es aussieht, kann man sichergehen, dass der Gästezustrom vorerst nicht abreißen wird.


 

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