Frankfurter Allgemeine wählt Christian Stahl zum "Newcomer des Jahres" bei den Köchen

| Gastronomie Gastronomie

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat ihre kulinarischen „Lieblinge des Jahres“ bei den Köchen bekanntgegeben – und Christian Stahl zum „Newcomer des Jahres“ gekürt. Die Genussexperten der Redaktion würdigen damit die Spitzenleistungen des fränkischen Multitalents. Christian Stahl, der eigentlich Winzer und Weinbau-Ingenieur ist, hat sich das Kochen selbst beigebracht, um seine Weine mit passenden Speisen optimal zur Geltung zu bringen. In seinem Fine-Dining-Restaurant auf dem Winzerhof Stahl im mittelfränkischen Auernhofen steht er seit 2015 selbst am Herd. 2024 zeichnete der Guide Michelin das Restaurant erstmals mit einem Stern aus (Tageskarte berichtete).

„Unser Fine-Dining-Konzept zielt darauf ab, ein Menü passend zu unseren Weinen zu kreieren “, erklärt Christian Stahl. „Wir leiten die Rezeptur jedes einzelnen Gerichts von den Aromen der Weine ab. Das kongeniale Zusammenspiel gipfelt in einem einmaligen Geschmackserlebnis. Ich freue mich sehr, dass die FAS meinen Weg als Winzer und Koch seit inzwischen zehn Jahren aufmerksam begleitet und mit ihren Auszeichnungen so nachdrücklich bestätigt.“

Die FAS hat Christian Stahl bereits zum dritten Mal geehrt: 2014 war er als Winzer „Innovation des Jahres“, 2018 kürte ihn die Redaktion zum „Winzer des Jahres“. Nun würdigt sie auch seine Qualitäten als Küchenchef.

"Kulinarisch hochbegabter Seiteneinsteiger"

Die Genusskolumnisten der Frankfurter Allgemeinen, Jürgen Dollase und Stephan Reinhardt, loben anlässlich der Verleihung: „Ein unbekannter Name ist Christian Stahl eigentlich nicht, weil er im Hauptberuf vor allem als hochklassiger Winzer bekannt ist. Um so größer waren Jubel und Überraschung, als er im Frühjahr für sein Gourmetrestaurant einen Michelin-Stern bekam, und das völlig zu Recht. (…) Heute besticht der kulinarisch hochbegabte Seiteneinsteiger mit einem klar produktbezogenen, handwerklich auffällig guten Stil, mit Leichtigkeit und Eleganz und einem Menü, bei dem jedes Gericht zu einem anderen Wein des Hauses konzipiert wurde.“ (FAS vom 17.11.24)

Christian Stahl freut sich: „Die Auszeichnung als ‚Newcomer des Jahres‘ ist eine weitere großartige Ermutigung, das scheinbar Unmögliche zu wagen und den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Hinter unseren Erfolgen steht ein kleines, hochmotiviertes Team. Hervorheben möchte ich Mirko Schweiger, der mir mit seinem Können am Herd zur Seite steht, Maria Bätz, Oliver Bönsch und Constantin Müller, die den Service leiten, und natürlich meine Frau Simone Stahl, die sich um das Gäste- und Personalmanagement kümmert.“

Das Restaurant befindet sich im denkmalgeschützten Haupthaus des Winzerhofs. Bei warmem Sommerwetter speisen die Gäste auf der kleinen Terrasse, nur wenige Meter vom Herd entfernt. Oft eilt der Chef selbst an den Tisch, serviert den nächsten Gang und wechselt ein paar Worte mit seinen Gästen. So erfährt er unmittelbar, wie seine Kreationen ankommen.
 

Christian Stahl wuchs auf dem Hof seiner Eltern auf, nach dem Abitur absolvierte er eine Winzerlehre, studierte anschließend Weinbau und Önologie und schloss 2005 als Dipl.-Ingenieur ab. Er beschäftigt sich seither intensiv mit Ökoweinbau und führt seit 2007 den elterlichen Winzerhof zusammen mit seiner Frau Simone.

Von 1,5 Hektar Rebfläche im Jahr 1984 ist der Winzerhof unter Regie von Christian und Simone Stahl auf rund 45 Hektar angewachsen. Parallel zum Weinbau und der Kellerei entwickelte das Paar den Hof zu einer Hochzeitslocation weiter. 1990 ging aus der hofeigenen Straußenwirtschaft ein Restaurant hervor, in dem Christian Stahl seit 2015 selbst am Herd steht.

Dass er keine Kochlehre gemacht hat, ist für den Küchenchef kein Hindernis, sondern spornt ihn an. Mit Leidenschaft und im Austausch mit hochdekorierten Kollegen bringt er sich das notwendige Können selbst bei. Längst reicht der Ruf des Restaurants weit über die Region hinaus und zieht Feinschmecker aus ganz Deutschland ins ländliche Auernhofen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Bier auf der Wiesn wird wieder teurer: Zwischen 14,50 und 15,80 Euro soll die Maß auf dem Oktoberfest in diesem Jahr kosten. Das sind im Schnitt 3,52 Prozent mehr als 2024. Damals kostete der Liter noch zwischen 13,60 und 15,30 Euro.

Die britische Pub-Kultur steckt in einer tiefen Krise: In den vergangenen 25 Jahren haben mehr als 15.800 Pubs im Vereinigten Königreich dauerhaft geschlossen. Doch trotz der düsteren Zahlen gibt es auch Lichtblicke.

​​​​​​​Höhere Restaurantpreise drücken auf die Gästestimmung. Obwohl die Gesamtzufriedenheit leicht stieg, bewerten Gäste das Preis-Leistungs-Verhältnis kritischer denn je, so eine Untersuchung. Deutschland verliert seinen Spitzenplatz in der DACH-Region an die Schweiz. In Großstädten wie Berlin werden bereits die Hälfte aller Bewertungen nicht mehr auf Deutsch verfasst.

Trotz des verhaltenen Konsumklimas in Deutschland bleibt die Handelsgastronomie weiter auf Wachstumskurs. Laut der aktuellen EHI-Befragung konnten die Händler ihren gastronomischen Umsatz im Jahr 2024 durchschnittlich um 6,1 Prozent steigern. Der Gesamtumsatz erreichte damit ein Rekordniveau von 12,41 Mrd. Euro.

Zwei Gesellschaften der „Moto 59“-Restaurants, unter der Geschäftsführung von Hubert Sterzinger, haben Insolvenz angemeldet. Es handelt sich um die Moto 59 Gütersloh GmbH und die Moto 59 Hamburg GmbH mit Sitz in Köln.

Der Guide Michelin hat die vierte Ausgabe seines Restaurantführers für Dubai vorgestellt. Dabei wurden erstmals Restaurants der Stadt mit drei Sternen ausgezeichnet – ein historischer Moment für die Gastronomieszene der Metropole am Persischen Golf. 

Die Umbauarbeiten auf dem Gendarmenmarkt sind längst abgeschlossen. Die Gastronomie möchte wieder zum Zug kommen - und das möglichst nicht nur für eine Saison.

Mit einem ungewöhnlichen Angebot an seine Kundschaft sorgt ein Augsburger Dönerladen für Aufsehen im Netz. Die Idee kommt aus den USA. Machen jetzt auch andere Gastronomen mit?

Der Flughafen Frankfurt erweitert sein gastronomisches Angebot im Terminal 1: Ab sofort stehen Passagieren im Non-Schengen-Abflugbereich zwei neue Angebote zur Verfügung. SSP Deutschland hat ein Burger-King-Restaurant sowie einen Ableger ihrer Eigenmarke Ritazza eröffnet.

Die Vietnamesen lieben ihren Kaffee - und Memorabilia aus Kriegstagen. Die hippe Coffeeshop-Kette Cong Caphe verbindet beides. Das Konzept hat jetzt auch international Erfolg.