Geplantes Airbus-Restaurant im Tierpark sorgt weiter für Streit

| Gastronomie Gastronomie

Im Streit um den geplanten Transport eines Bundeswehr-Airbus in den Serengeti-Park Hodenhagen gibt es noch keine Entscheidung. Der Tierpark will aus dem ausrangierten Flieger ein Restaurant machen. Naturschützer befürchten, dass wegen des Transports Bäume beschnitten und gefällt werden müssen. Der Bürgermeister der Gemeinde Wedemark, Helge Zychlinski (SPD), hatte Landesverkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) per Brief aufgefordert, das Projekt zu stoppen, um Schäden in der Natur zu verhindern.

Am Donnerstag trafen sich auf Einladung des Parks Vertreter der beteiligten Behörden und betroffenen Gemeinden zu einem rund zweieinhalbstündigen Gespräch. «Wir gehen mit einem positiven Gefühl aus dem Gespräch heraus», sagte Parksprecherin Asta Knoth anschließend der dpa. Der Transporteur habe eine Simulation des etwa 50 Kilometer langen Weges vom Flughafen Hannover bis Hodenhagen vorgestellt.

Park-Inhaber Fabrizio Sepe geht davon aus, dass das Flugzeug ohne Kahlschlag zu transportieren ist. In der Gemeinde Wedemark müssten keine Bäume gefällt werden, sagte der Serengeti-Parkchef der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung». «Im Heidekreis gibt es eine Stelle, an der zwei bis maximal sechs wild gewachsene Jungbäume, die nah am Straßenrand stehen, leider gefällt werden müssen», sagte er.

«Die Sorge um die Alleen möchten wir den Bürgern auch nehmen», betonte Sepe. «Der Flieger wird in ein Gerüst gepackt, so dass er unter den Bäumen entlanggezogen werden kann und die Äste über ihn wegrutschen, ohne dass dort ein Kahlschlag entsteht.» Der Transporter fahre so langsam, dass große Äste angehoben und gestützt werden könnten. Auf mehreren Transportern sollten Rumpf, Flügel und Triebwerke nach Hodenhagen gebracht werden: «Das wird alles auseinandergebaut.»

Der Bundeswehr-Airbus A310 «Kurt Schumacher» hatte zuletzt afghanische Ortskräfte und Angehörige nach Hannover gebracht. Die Maschine hat ein Leergewicht von 79 Tonnen, ist knapp 47 Meter lang und hat einen Rumpfdurchmesser von 5,64 Metern.

Minister Althusmann verwies in seinem Brief an den Bürgermeister der Wedemark darauf, dass für das straßenverkehrsrechtliche Erlaubnisverfahren nicht sein Haus, sondern die Stadt Langenhagen zuständig sei. Da ein Landschaftsschutzgebiet betroffen ist, sei zudem die Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover zuständig.

Nach Angaben der Stadt Langenhagen läuft das Genehmigungsverfahren für den Schwertransport noch. «Vorerst müssen die zuständigen Behörden entlang des Transportweges angehört werden», hieß es aus der Stadtverwaltung. «Deren jeweilige Stellungnahmen werden dann Bestandteil des Genehmigungsverfahrens und unserer Entscheidung.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Kürze herrscht in München wieder Ausnahmezustand: Oktoberfest. Nicht nur Neulinge haben Fragen: Was kostet das Bier, darf man kiffen, wie bekommt man einen Tisch - und: Ist die Wiesn sicher?

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft zu Warnstreiks und Aktionen in der deutschen Systemgastronomie auf. Davor war die zweite Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Bisher war es schwer, koscheres Sushi in der Hauptstadt zu finden. Nun können auch Sushi-Liebhaber, die Wert auf koschere Speisen legen, dieses außergewöhnliche Angebot genießen. Die jüdische Gemeinde freut sich.

Die schlechteste Raststätte Deutschlands beim diesjährigen ADAC-Test liegt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Anlage «Fuchsberg Süd» auf der A20 zwischen Wismar und Rostock erhielt die Gesamtnote «mangelhaft».

Das große Finale des Live-Wettbewerbs „Koch des Jahres“ wird am 21. Oktober im Kameha Grand in Bonn ausgetragen. Das Finale ist in diesem Jahr eine besondere Hommage an die Drei-Sterne-Legende Dieter Müller.

Die Imbisskette Pret a Manger steht im Zentrum eines Shitstorms. Zunächst geriet das Unternehmen ins Visier, weil es Pläne zur Expansion nach Israel hatte. Nun sieht es sich mit erneuten Protesten konfrontiert, weil diese Pläne gestoppt wurden.

In der Gastronomie ist zunehmend Kreativität gefragt, wenn es um die Gewinnung von Fachkräften geht. Ein Nürnberger Gastronom bietet deshalb Prämien an: 2.000 Euro für einen neu  eingestellten Mitarbeiter und 1.500 Euro als Dankeschön an die Person, die den Kontakt vermittelt hat.

Zu wenig Bio - das sorgt seit Jahren für Diskussionen rund um die Gastronomie auf dem Münchner Oktoberfest. Nun starten die Wirte erneut eine Initiative, um das Image des Fests in Sachen Ökologie aufzupolieren.

Wer eine Rastanlage entlang deutscher Autobahnen ansteuert, findet zuweilen eine durchwachsene Gastfreundlichkeit, hohe Preise und Nachlässigkeiten bei den sanitären Anlagen vor. Nur jede Fünfte schneidet «gut» ab. 

Ist allerorten von Konsum- und Kaufzurückhaltung die Rede, trifft die auf die Gastronomie im Umfeld des Einzelhandels nicht zu. Im Vergleich oftmals günstige Preise locken die Verbraucher. Die Handelsgastronomie verzeichnete dadurch begünstigt im Jahr 2023 einen Rekordumsatz von 11,7 Milliarden Euro - rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr.