Hessisches Gastgewerbe: «An gutes Weihnachtsgeschäft glaubt keiner mehr» 

| Gastronomie Gastronomie

Sinkende Nachfrage, eine Welle an Stornierungen und die Sorge vor einem weiteren Lockdown machen dem hessischen Gastgewerbe zu schaffen. Die Aussichten für das Weihnachts- und Neujahresgeschäft seien «äußerst finster», sagte der Geschäftsführer des hessischen Hotel- und Gaststättenverbands, Julius Wagner, auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Allein im vergangenen Monat habe es über 40 Prozent an Umsatzverlust im Vergleich zum Vorkrisenmonat November 2019 gegeben. Nach derzeitigem Stand dürfte dieser Verlust im Dezember noch höher ausfallen, prognostiziert Wagner.

Ein großes Problem sei vor allem die fehlende Planungssicherheit. «Die Unsicherheit ist groß, an ein gutes Weihnachtsgeschäft glaubt keiner mehr in der Branche», sagt Wagner. Zudem begleite den Branchenverband die Sorge vor erneuten Schließungen der Betriebe, wenn die landesweite Inzidenz von 350 in Hessen erreicht werde. Faktisch fühle sich die aktuelle Situation aber für viele Betriebe sowieso schon wie ein Lockdown an, so Wagner. Viele stünden nun vor der Entscheidung, ob es sich überhaupt noch lohne, den Betrieb geöffnet zu lassen.

Trotz der Überbrückungshilfen des Staates, durch die Fixkosten gedeckt würden, fehle eine sichere Perspektive. Neben der wirtschaftlichen Belastung leide auch die mentale Gesundheit der Mitarbeiter unter der Situation. Rund 12 000 Beschäftigte habe das hessische Gastgewerbe im Laufe der Pandemie bereits verloren.

Von der Landesregierung wünscht sich Wagner, dass sie sich für Personalkosten-Zuschüsse stark machen. Aber auch insgesamt brauche es mehr Unterstützung von der Politik, ansonsten werde es «eng für viele Betriebe». (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Dass die Preise sinken und nicht steigen, kommt selten vor. Über das Hamburger Abendblatt hat nun Eugen Block angekündigt, dass er in seinen Block-Häusern, die Preise verschiedener Produkte senken will. Da aber zeitgleich auch Portionsgrößen sinken, relativiert sich die Ankündigung.

In Kürze herrscht in München wieder Ausnahmezustand: Oktoberfest. Nicht nur Neulinge haben Fragen: Was kostet das Bier, darf man kiffen, wie bekommt man einen Tisch - und: Ist die Wiesn sicher?

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft zu Warnstreiks und Aktionen in der deutschen Systemgastronomie auf. Davor war die zweite Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Bisher war es schwer, koscheres Sushi in der Hauptstadt zu finden. Nun können auch Sushi-Liebhaber, die Wert auf koschere Speisen legen, dieses außergewöhnliche Angebot genießen. Die jüdische Gemeinde freut sich.

Die schlechteste Raststätte Deutschlands beim diesjährigen ADAC-Test liegt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Anlage «Fuchsberg Süd» auf der A20 zwischen Wismar und Rostock erhielt die Gesamtnote «mangelhaft».

Das große Finale des Live-Wettbewerbs „Koch des Jahres“ wird am 21. Oktober im Kameha Grand in Bonn ausgetragen. Das Finale ist in diesem Jahr eine besondere Hommage an die Drei-Sterne-Legende Dieter Müller.

Die Imbisskette Pret a Manger steht im Zentrum eines Shitstorms. Zunächst geriet das Unternehmen ins Visier, weil es Pläne zur Expansion nach Israel hatte. Nun sieht es sich mit erneuten Protesten konfrontiert, weil diese Pläne gestoppt wurden.

In der Gastronomie ist zunehmend Kreativität gefragt, wenn es um die Gewinnung von Fachkräften geht. Ein Nürnberger Gastronom bietet deshalb Prämien an: 2.000 Euro für einen neu  eingestellten Mitarbeiter und 1.500 Euro als Dankeschön an die Person, die den Kontakt vermittelt hat.

Zu wenig Bio - das sorgt seit Jahren für Diskussionen rund um die Gastronomie auf dem Münchner Oktoberfest. Nun starten die Wirte erneut eine Initiative, um das Image des Fests in Sachen Ökologie aufzupolieren.

Wer eine Rastanlage entlang deutscher Autobahnen ansteuert, findet zuweilen eine durchwachsene Gastfreundlichkeit, hohe Preise und Nachlässigkeiten bei den sanitären Anlagen vor. Nur jede Fünfte schneidet «gut» ab.