Nachdem ihr Restaurant „Bachstelze“ im Erfurter „Hygiene-Pranger“ aufgetaucht ist, tritt die Gourmet- und Fernsehköchin Maria Groß als Botschafterin der Stadt zurück. Ihr Vertrauen in die Wirksamkeit rechtsstaatlicher Prozesse schwinde. Ferner schränkt Groß den Restaurantbetrieb ein und entlässt Mitarbeiter.
Die Erfurter Köchin Maria Groß hat in einer Pressemitteilung angekündigt, ihr Restaurant und den dazugehörigen Biergarten im Ortsteil Bischleben für Laufkundschaft zu schließen. Sie wolle sich auf Kochkurse und Gastkochevents konzentrieren, so die Köchin. In einer Pressemitteilung schreibt sie, sie könne das Geschäft wegen der Auflagen und Forderungen nicht mehr kostendeckend betreiben. Mit dem Schritt gehe außerdem die Entlassung von einem festangestellten Mitarbeiter sowie drei Aushilfen einher.
„Darüber hinaus habe ich mich entschlossen das traditionelle Ausflugsgeschäft, heißt Laufkundschaft und Biergarten, endgültig einzustellen. Es tut uns zwar um die vielen Stammgäste, welche zu 80 Prozent aus Erfurt und Umgebung stammen, mehr als leid, aber aufgrund der unzähligen Auflagen und nicht zu erfüllbaren Forderungen, kann ich dieses, zudem auch noch sehr wetterabhängige, Geschäft nicht kostendeckend betreiben“, so Groß.
Ferner will Groß nicht mehr Botschafterin der Stadt Erfurt sein und schreibt: „Aufgrund der aktuellen Ereignisse und Veröffentlichungen der Stadtverwaltung Erfurt, in Bezug auf mein ortsansässiges Unternehmen Bachstelze, sowie meine Person, trete ich aufgrund des schwindenden Vertrauens in die Wirksamkeit rechtsstaatlicher Prozesse, mit sofortiger Wirkung als Erfurt Botschafterin zurück.“
Die Stadt Erfurt führt das Restaurant seit dem 12. Dezember auf seiner Warnliste vor Hygieneverstößen (Tageskarte berichtete). Die Sterneköchin „kocht vor Wut“ wie BILD schreibt und will per einstweiliger Anordnung gegen die Kommune vorgehen. Das Portal der Stadt Erfurt weist lebensmittelrechtliche Hygienemängel und Mängel in der Kennzeichnung bei einer Kontrolle des Sternerestaurants Bachstelze am 20.9.2018 aus.
Maria Groß sagte zu „Bild“, dass tatsächlich bei einer Kontrolle die Kennzeichnung von Speisen bemängelt worden sei. Außerdem hätte ein Wasserhahn mit Infrarotsensor gefehlt. Deswegen stehe jetzt ihr Ruf auf dem Spiel, so die einstige Sterneköchin weiter, was nicht nur ihre Existenz sondern auch die Jobs der Mitarbeiter gefährde. Die Veröffentlichung im Dezember erfolgte nur wenige Tage nachdem die Bachstelze am 4. Dezember erneut kontrolliert worden und zwar ohne Mängel, sagte Groß der Thüringer Allgemeine.