Gerade erst wurde Julia Komp Ende Oktober vom Schlemmer Atlas als Köchin des Jahres ausgezeichnet. Nur wenige Tage später musste sie im erneuten Lockdown ihr neues Restaurant Lokschuppen in Köln-Mülheim schließen. „Wir wollten in diesem Jahr bereits dreimal offiziell Eröffnung feiern, immer kam uns Corona dazwischen und wir sind im Soft Opening mit Unterbrechungen gestrandet“, bringt die 31-Jährige die letzten Monate auf den Punkt.
Mit ihrem Team hat sie sich jedoch auf die Veränderungen eingestellt. Anstatt kulinarischem Hochgenuss im Lokschuppen, gibt es ihre Kreationen an den Novemberwochenenden nun für Zuhause. Dann stehen Ziegenfrischkäse mit Kombucha, Holunderbeere und Rotkohl auf dem Programm, gefolgt von Steinbutt mit fermentierten Pilzen, Kartoffeln und Nussbutter. Im Hauptgang Bäckchen vom Holsteiner Prime Beef mit Pflaume, roter Bete und Röstzwiebeln und als süßer Abschluss „Bratapfel 2.0“. Sommelier und Restaurantleiter Yassin Yesilmen hat passende Tropfen als Weinbegleitung ausgesucht.
Take-Away-Gourmetmenüs für Hobbyköche
Bereits im Frühjahr während des ersten Lockdowns hat Julia Komp mit den Take-Away-Gourmetmenüs viele Fans gewonnen und auch skeptische Hobbyköche begeistert, wovon unzählige Bilder in Social Media Zeugnis geben. „Es gab und gibt immer Skeptiker, die kaum glauben mögen, dass sie unsere Menüs wirklich einfach Zuhause revitalisieren können und es wie bei uns im Restaurant schmeckt – aber es klappt total gut“, berichtet Komp. Als Fernsehköchin weiß sie, welche Handgriffe und Tricks sie ausführlich zeigen und erklären muss. Und so lässt sie es sich auch nicht nehmen, für jeden Gang nicht nur eine genaue Beschreibung als Beipackzettel mitzugeben, sie dreht zusätzlich Videos für ihre Take-Away-Gäste.
Zudem kümmert sich Komp mit ihrem Team von Mittwoch bis Sonntag im Anker7 gleich neben dem Lokschuppen mit einem To-Go-Konzept um das Wohl der Bewohner und Büromenschen im Kölner Osten. Hier gibt es Currywurst mit hausgemachter Currysauce und nach ihren Vorgaben hergestellten Würsten aus Bio-Fleisch von Bauer Korte. Genauso wie im Lokschuppen legt die Köchin mit ihrem Team auch hier Wert auf Qualität. Die Produkte sind vielfach Bio und Fair Trade-zertifiziert, aus der Region oder aber von ausgesuchten Herstellern weltweit, die Julia persönlich auf ihrer 14-monatigen Weltreise kennengelernt hat.
"Bestes Olivenöl der Welt aus Tunesien"
So etwa den kleinen Familienbetrieb in Tunesien, der in Bio-Anbau und Handarbeit die Oliven für ihr neues Kenzolie-Olivenöl anbaut, erntet und verarbeitet. „Für mich kommt das beste Olivenöl der Welt im Moment aus Tunesien. Besonders beeindruckt mich, dass die Herstellung ein Frauenbusiness ist. Die ganze Familie lebt als Selbstversorger von und mit den Oliven – alles hängt von der Ernte und ihrem Ertrag ab. Jetzt bin ich stolz, dass ich eine Familie mit meinem köstlichen Olivenöl, das es bei uns im Lokschuppen und in meinem eigenen Onlineshop gibt, unterstützen kann.“