Kampf um Fachkräfte bedroht Gastronomie

| Gastronomie Gastronomie

Durch den monatelangen „Lockdown“ im Zuge der Corona-Pandemie hat der Ruf der Gastronomie als „krisensicherer Arbeitsplatz“ gelitten. Nun kämpft die Branche beim Neustart mit erheblichen Personalengpässen – ein Problem, dass durch gezielte Abwerbeversuche aus anderen Branchen noch verschärft wird, meint ETL ADHOGA-Leiter Erich Nagl. Er plädiert für einen umfassenden „Reset“, um den Job im Gastgewerbe wieder attraktiv zu gestalten.

Es bereite ihm Sorgen, wenn beispielsweise Start-ups aus dem Tech-Bereich versuchen würden, Mitarbeiter aus der Gastronomie zu Vertriebsmitarbeitern zu machen. „Wer in der Gastronomie beschäftigt ist, ist arbeiten gewöhnt“, so Nagl. „Zumal Menschen aus dem Gastronomie-Bereich mit anderen Menschen umgehen können!“ Es dürfe also nicht verwundern, dass andere Branchen nun „fette Beute“ wittern.

Der ETL ADHOGA-Leiter und Branchenkenner ist jedoch zuversichtlich, dass der krisenfeste Ruf der Gastronomie nicht nachhaltig beschädigt ist. Zwar habe sich die allgemeine Wahrnehmung seit der Corona-Pandemie etwas verschoben, gleichwohl hält Nagl das Gastgewerbe für relativ krisensicher. „Solche Situationen haben auch andere Branchen schon getroffen, man denke nur an die Solarproduktion. Da sind Jobs dauerhaft weggefallen. Das ist im Gastgewerbe zum Glück nicht der Fall.“

Dennoch stehe die Branche nun unter Zugzwang. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht mehr geben, das habe die Corona-Krise gezeigt. „Wir müssen konkret darüber nachdenken, wie sich das Gastgewerbe als Branche weiterentwickeln kann, um auch in Zukunft als attraktiver Arbeitgeber bestehen zu können. Der Restart muss als Reset wahrgenommen und umgesetzt werden“, sagt Nagl mit Blick auf die bevorstehenden Aufgaben in Sachen Mitarbeiterbindung, Personal, Digitalisierung, Angebotspolitik und einem steigenden Wettbewerb. Er sei jedoch überzeugt davon, „dass das Miteinander und die gegenseitige Wertschätzung in der Krise enorm gestiegen sind – sowohl zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer als auch von Seiten der Gäste. Das könnte ein Beitrag sein, den Arbeitsplatz in der Gastronomie und Hotellerie wieder attraktiver zu machen.“

Als enger Partner der Branchen für die Themen Steuern, Recht und Unternehmensführung begleitet ETL ADHOGA den nun anlaufenden Neustart in Hotellerie und Gastronomie fortan mit einem regelmäßigen Interviewformat, in dem Erich Nagl einen Blick auf die wichtigsten Themen und aktuellen Herausforderungen wirft und Ratschläge gibt, damit die Betriebe sich wieder ganz auf ihr Kerngeschäft fokussieren können.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant „Pink Pepper“ im Steigenberger Parkhotel in Düsseldorf ist nach zwei Jahren schon wieder Geschichte. Eine Bar ist geplant, in der auch getanzt werden soll.

Brixens Hoteliers, Gastronomen, Bauern und Produzenten setzen sich seit jeher gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein. Die Projekte zeichnen sich nicht nur durch Saisonalität und Regionalität aus, sondern gehen viel weiter und nehmen die traditionelle Südtiroler Lebensart wieder auf. 

Zehn Prozent der Deutschen empfinden QR-Code-Speisekarten als sehr positiv, für jeden sechsten sind sie bequemer und für ein Viertel hygienischer als gedruckte Speisekarten. Fast jeder dritte Deutsche verlangt allerdings eine gedruckte Speisekarte, wenn nur digitale Speisekarten per QR-Code angeboten werden, so eine große Studie zu dem Thema.

Ende August feierte die Newton Bar in Berlin ihr 25-jähriges Bestehen. Die Bar, benannt nach dem weltberühmten Fotografen Helmut Newton, hat sich seit ihrer Eröffnung im Jahr 1999 als eine der renommiertesten Adressen im Berliner Nachtleben etabliert.

Das wineBANK-Netzwerk expandiert: Nach der Eröffnung in Heidelberg im Mai ist der Private Members‘ Club in der Berner Kramgasse mittlerweile der dreizehnte Standort der Gruppe. Damit ist die wineBANK Bern der einzige Club des Netzwerks in der Schweiz.

Mittendrin im lebendigen Szenestadtteil Pempelfort, Duisburger Ecke Sternstraße in den Räumen des ehemaligen „Schwan, bietet das Caspers eine einzigartige Melange aus Küche, Kunst und Kommunikation.

Die US-Fastfood-Kette Slim Chickens ​​​​​​​hat in der letzten Woche ihren Flagship-Store in Berlin eröffnet. Auf die Premiere in der Friedrichstraße sollen weitere Läden in Deutschland folgen.

«Tadaa!»: So heißt der neue Eisladen einer Deutschen am Südzipfel von Afrika. Der Name soll das Glücksgefühl vermitteln, das man mit einem Eis in der Hand spürt. Die Inhaberin bietet kreative Sorten.

Die französische „Big Mamma“-Gruppe setzt mit ihrem Konzept "Big Squadra" auf mehr als nur hochwertige Zutaten und kreative Rezepte – sie zelebrieren das Besondere bis ins kleinste Detail. Das fängt schon bei der Auswahl des Geschirrs an.

Sie gilt als Klassiker für den kleinen Hunger und es gibt sie in verschiedenen Variationen: die Currywurst. Mehrere deutsche Städte beanspruchen den würzigen Snack für sich. Ein neues Buch verspricht jetzt die ganze Wahrheit über das Kultobjekt zu offenbaren.