„Machenschaften“ – Gewerkschaft NGG kritisiert Lieferando scharf

| Gastronomie Gastronomie

Laut der Gewerkschaft NGG habe Lieferando in Österreich angekündigt, festangestellten Mitarbeitenden zu kündigen, um sie fortan sozialabgabenfrei unter der Konstruktion „freier Dienstverträge“ zu beschäftigen. Die Gewerkschaft kündigt Widerstand an, sollte der Konzern in Deutschland ähnliches planen.

Dass Lieferando Österreich alle festangestellten Kuriere entlässt und diese künftig als freie Dienstleister beschäftigt, hat die Muttergesellschaft Just Eat Takeaway gegenüber der "Lebensmittel Zeitung (LZ)" bestätigt. Das Unternehmen habe sich nach einer Evaluierung des Geschäftsmodells dazu entschlossen, das Logistikmodell an den Branchenstandard anzupassen. Rund 600 der 850 Fahrer verlieren ihre Festanstellung. Etwa 250 Kuriere mit befristeten Verträgen sind ebenfalls betroffen. Mit dem Betriebsrat wird über einen Sozialplan verhandelt.

„Das Vorgehen von Lieferando Österreich schürt auch bei den Beschäftigten von Lieferando Deutschland Sorge, dass ähnliches mit ihren Arbeitsplätzen geplant ist. Umso mehr, als uns zugetragen wurde, dass Lieferando aktuell auch in Berlin-Spandau ein solches Modell erprobt. “, sagt Mark Baumeister, NGG-Referatsleiter Gastgewerbe. „Durch die Richtlinie haben die EU-Staaten endlich einen wirksamen Hebel, um gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse auf digitalen Plattformen vorzugehen. Dazu muss sie aber auch in nationales Recht umgesetzt werden.“ Zur Erinnerung: Die EU hatte die Richtlinie zur Plattformarbeit im Herbst 2024 beschlossen, bis 2. Dezember 2026 muss sie umgesetzt werden. „Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, die Richtlinie jetzt schnell in deutsches Recht zu überführen. Sie gewährt all jenen Menschen besseren Schutz, die in schlecht bis gar nicht abgesicherten Beschäftigungsverhältnissen bei digitalen Plattformen arbeiten und dafür oft gerade einmal den Mindestlohn erhalten.“

Lieferando Deutschland ignoriere seit über zwei Jahren die Aufforderung zu Tarifverhandlungen durch die Gewerkschaft NGG. Insbesondere für die Rider ist diese Situation sei kaum haltbar, sagt die Gewerkschaft. „Ohne Tarifvertrag sind sie den Entscheidungen von Lieferando Deutschland ausgeliefert, etwa was Zuschläge auf den niedrigen Lohn der Rider angeht. Wir werden als Gewerkschaft NGG das weitere Vorgehen von Lieferando Deutschland, insbesondere auch in Berlin-Spandau, genau beobachten und unverzüglich reagieren, sollten in Deutschland Schritte zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Rider bekannt werden. Dazu stehen wir schon jetzt mit den Beschäftigten in Kontakt und informieren sie über die Situation“, so Baumeister.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In einer aktuellen Umfrage gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, ihre Restaurant- und Cafébesuche in den letzten zwölf Monaten reduziert zu haben. Für die meisten höhere Preise der Hauptgrund für den Verzicht.

Das Boutiquehotel Mooons in Wien wird ab April 2025 in Zusammenarbeit mit den schwäbischen Tress-Brüdern beliefert. Biozertifiziertes Essen wird rund um die Uhr aufgetischt.

Am „Platzl“ in der Münchner Innenstadt gibt es bald einen Neuzugang. In das frühere Restaurant von Alfons Schuhbeck, die «Südtiroler Stuben», soll die Brauerei Weihenstephan einziehen. Die Staatsbrauerei wird ab Anfang 2026 eine gastronomische Einrichtung am Platzl eröffnen.

Nach dem Erfolg des Seven Dials Markets in Covent Garden bringt der Gastro-Inkubator KERB nun seine Vision nach Berlin: Im ehemaligen CineStar IMAX am Potsdamer Platz entsteht eine Food-Hall auf zwei Etagen. Die Eröffnung ist für Mai geplant

Am berühmten "Platzl" in der Münchner Innenstadt gibt es bald einen Neuzugang. In das frühere Restaurant von Alfons Schuhbeck, die "Südtiroler Stuben", soll die Brauerei Weihenstephan einziehen.

Das historische Restaurant "Thüringer Hof" in der Leipziger Innenstadt, dessen Geschichte bis ins Jahr 1454 zurückreicht, hat Insolvenz angemeldet. Schon Martin Luther war dort Gast. Trotz der Insolvenz bleibt das Restaurant vorerst geöffnet.

Mancher «Zuagroaste» staunt, wenn Einheimische im Biergarten - meist im oberbayerischen Raum - ihre eigene Tischdecke entfalten, Geräuchertes, Käse und Rettich, Salzstreuer und Besteck ausbreiten. Das Mitbringen von Speisen ist hier verbürgtes Recht. Rund um die Öffnungszeiten fand sogar eine Revolution statt.

Ab April 2025 übernimmt der Caterer Aramark die kulinarische Versorgung von mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Dow Valueparks Böhlen und Schkopau sowie an den Standorten Leuna und Teutschenthal in Mitteldeutschland.

An zwei Terminen im Frühjahr besuchten Tim und Katharina Raue das Restaurant Joujou​​​​​​​ in Bad Dürkheim. Grund war eine Beratung, die der Gastro-Betrieb beim METRO GastroPreis 2024 gewonnen hatte.

The ASH Restaurant & Bar plant die Eröffnung seines zweiten Standorts im Frankfurter Raum. Am 10. April 2025 öffnet der 15. The ASH-Standort im Main-Taunus-Zentrum seine Türen.