Manipulationsschutz für Kassen: Was Gastronomen wissen sollten

| Gastronomie Gastronomie

Ab Januar 2020 gilt in Deutschland die Kassensicherungsverordnung, kurz KassenSichV. Viele Gastronomen sind verunsichert, da sie befürchten, dass ihnen die tägliche Arbeit erschwert wird. Der Kassenhersteller orderbird erklärt, worauf Gastronomen in Zukunft achten müssen und schildert die wichtigsten Punkte der KassenSichV, oder, um es flüssiger zu sagen, KaSiVO.

Kurz zusammengefasst: Das Gesetz 

Die Kassensicherungsverordnung wurde vom Finanzamt auf den Weg gebracht. Bereits im Juli 2016 wurde das „Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen“ verabschiedet. Es legt fest, dass bis zum 1.1.2020 alle Registrierkassen in Deutschland mit einem Manipulationsschutz versehen werden. Diese nennt sich TSE (technische Sicherheitseinrichtung). Sie sorgt dafür, dass eingetragene Daten im Nachhinein nicht mehr verändert oder gar gelöscht werden können. Die KaSiVO regelt also die Anforderungen an digitale Kassensysteme und deren Führung, denn Steuerhinterziehung und Schwarzgeld gehören mit diesen Systemen der Vergangenheit an.

Die Technik dahinter

Die technische Sicherheitseinrichtung besteht aus drei Teilen: dem Sicherheitsmodul, dem Speichermodul und einer digitalen Schnittstelle. Zusammen sorgen sie dafür, dass die Grundaufzeichnungen im Nachhinein nicht mehr manipuliert werden können und auf Dauer der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist gespeichert werden. Durch die digitale Schnittstelle ist jederzeit eine reibungslose Übertragung der Grundaufzeichnungen von der Kasse an das Finanzamt möglich. “Mit der Technischen Sicherheitseinrichtung hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ein Konzept zur Absicherung von Kassensystemen entwickelt, welches grundsätzlich technologieoffen ist”, so Frank Schlesinger, Chief Technology Officer bei orderbird. Kassenherstellern ist es dadurch möglich die TSE-Lösung zu verwenden, die am besten zu ihrem System passt. Schlesinger erklärt: “Für die orderbird-Kasse werden wir ein TSE verwenden, welche ohne zusätzliche Geräte auskommt. Alle steuerrelevanten Ereignisse werden dann automatisch und ohne Änderung der Arbeitsabläufe bei unseren Kunden fiskalisiert.”

Belege für alle

Ab Januar 2020 sind Gastronomen außerdem dazu verpflichtet, zu jedem Auftrag einen Beleg zur Verfügung zu stellen. Verkäufe können dadurch besser dokumentiert und im Nachhinein nicht storniert werden. In Einzelfällen kann man sich von der Belegausgabepflicht befreien lassen. Sollte der Gastronom in diesem Fall eine Sonderregelung wünschen, muss er sich an das Finanzamt wenden. 

Das Ziel: Mehr Transparenz

Es ist kein Geheimnis: In der Gastronomie stehe das Geschäft mit Schwarzgeld auf der Tagesordnung, sagt Orderbird und schätzt, dass dem Fiskus jährlich knapp zehn Milliarden Euro entgehen. Manipulierbare Kassensysteme sind der Hauptgrund für die illegalen Machenschaften. Die KaSiVO schiebt diesen einen Riegel vor. Mit dem Start der neuen Regelung, besteht ab Januar 2020 eine Kassenmeldepflicht. Das Finanzamt muss also darüber informiert werden, mit welchen Kassensystemen und mit wie vielen Geräten gearbeitet wird. Doch nicht nur hier erhält das Finanzamt mehr Transparenz: Durch die digitale Schnittstelle kann zu jedem Zeitpunkt ein Datenexport an das Finanzamt stattfinden. Außerdem kann das Finanzamt mit der entsprechenden Software die gesandten Daten in wenigen Sekunden kontrollieren und prüfen, ob und wann eine Manipulation an den Daten stattgefunden hat.

Für den Gastronomen heißt das, dass er sich über finanzamtkonforme Kassensysteme informieren muss. Mit einem einfachen Anruf ist dies getan. Der Kassenhersteller muss dann Auskunft darüber abgeben, ob er bis zu der gesetzten Frist mit einer TSE ausgestattet werden kann. Falls nein, muss sich der Gastronom rechtzeitig um eine Alternative kümmern. Es wird aber definitiv so sein, dass dem Gastronomen die Arbeit weder erschwert noch verkompliziert wird, ganz im Gegenteil. Digitale Kassensysteme erleichtern und vereinfachen den täglichen Aufwand um ein Vielfaches und geben mehr Zeit für das Wesentliche: den Kunden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Vom 29. September bis 6. Oktober 2024 findet wieder die Aktionswoche: Zu gut für die Tonne! statt. Die bundesweite Mitmach-Aktionen rund um das Thema „Lebensmittelverschwendung“ spricht ausdrücklich Restaurants, Kantinen, Mensen, die Hotellerie sowie die Gemeinschaftsverpflegung zum mitmachen an. 

 

17 Tage Bier, Brathähnchen, Karusselle und Achterbahnen: Am Freitag beginnt auf dem Cannstatter Wasen das - nach dem Münchner Oktoberfest - zweitgrößte Volksfest der Welt. Den Auftakt des Festtreibens bildet der Fassanstich durch Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper.

 

Drei von vier Festzeltbedienungen auf dem Oktoberfest haben bereits sexuelle Belästigung erlebt – so das Umfrageergebnis von Maren Schulze-Velmede von der Hochschule München. Ihre Forschungsergebnisse flossen nun in Maßnahmen in der Schottenhamel Festhalle ein. 

Im November 2023 ist das erste, neue Wienerwald-Restaurant in Torfhaus im Harz eröffnet worden. Dass es bei einem Restaurant nicht bleiben sollte, wurde schon damals deutlich. Auf einen Schlag gibt es nun zwölf neue Wienerwald Restaurants - verteilt über Deutschland, an den Maxi-Autohöfen.

Millionen Gäste kommen zum Oktoberfest. Nach den Anschlägen in Solingen und München ist die Sicherheit einmal mehr Thema. Innenminister und Justizminister sind zufrieden mit den Maßnahmen.

Es ist eines der Oktoberfest-Gesetze: Auf der Wiesn gibt es nur sechs Münchner Biere. Doch eine kleine Brauerei aus Giesing rüttelt nun am mutmaßlichen Bier-Kartell.

Riesenandrang auf dem Oktoberfest: Hunderttausende feiern in München bei wolkenlosem Himmel. Die Festleitung spricht in einer Schätzung von einer Million Wiesn-Besuchern.

Das britische Pub-Sterben hat sich im ersten Halbjahr fortgesetzt. Zwischen Januar und Juni schlossen in England und Wales etwa 50 pro Monat. Aus den ehemaligen Kneipen werden vor allem Wohnungen, Büros oder sogar Kindergärten.

Es sind die Erinnerungen an die Geschmäcker und Gerichte ihrer Kindheit in Vietnam, die Thi Ba Nguyen ab sofort im Restaurant VINA in Graz auftischt. In einem fünfgängigen Menü führt die mit 83 Jahren älteste Spitzenköchin Österreichs durch die vielfältige Aromenwelt Vietnams.

München ist wieder im Ausnahmezustand: Am ersten Wiesntag kamen nach ersten Schätzungen der Festleitung rund eine halbe Million Menschen auf die Theresienwiese. Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen schreckten die Gäste offensichtlich nicht.