Die Hälfte der Restaurantbesucher ist hierzulande davon überzeugt, dass sie die Grundkenntnisse der Platzierung des Bestecks beherrschen und wissen, wie man damit kommuniziert. Das ergab eine aktuelle Bookatable-Umfrage unter mehr als 2.600 Restaurantgästen.
55 Prozent der Deutschen gibt an, sich mit dem richtigen Umgang mit Messer und Gabel gut auszukennen und auch zu wissen, welche Positionen des Bestecks, welche Bedeutungen haben. 42 Prozent der Befragten besitzen auf diesem Gebiet zumindest Grundkenntnisse. Nur 3 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, sich damit nicht ausreichend auszukennen.
Die folgenden fünf Positionierungen sollte laut Bookatable jeder Kulinarik-Fan kennen:
Die "20 nach 8"-Stellung – "Ich mache eine Pause"
Wenn Messer und Gabel ein Dreieck bilden, auf der achten Stunde die Gabel und auf der zwanzigsten Minute das Messer – uhrzeitlich gesprochen also auf 8.20 Uhr –, zeigt man damit dem Kellner, dass man momentan eine Essenspause macht und noch nicht abgeräumt werden darf.
Die „20 nach 4“-Stellung – „Ich bin fertig“
Bei dieser Besteckanordnung legt man Messer und Gabel parallel zueinander auf dem Teller ab. Die Griffe zeigen nach schräg rechts unten – bildlich gesprochen also auf 4.20 Uhr. Das Messer ruht als Stundenzeiger auf der vierten Stunde, die Gabel als Minutenzeiger auf der zwanzigsten Minute –zwanzig nach vier. Platziert man sein Besteck in dieser Position, gibt man dem Kellner damit den Hinweis, dass man mit dem Essen fertig ist und der Teller abgeräumt werden kann.
Die „20 vor 8“-Stellung – „Das hat gar nicht geschmeckt!“
Weil diese „Regel“ der Positionierung im Knigge nicht offiziell auftaucht, ist sie äußerst umstritten. Trotzdem wird sie häufig von Restaurantgästen als Signal eingesetzt, um ein negatives Geschmacksereignis auszudrücken. Dabei werden Messer und Gabel – wie auch in der 20 nach 8 Stellung – zu einem Dreieck zueinander gelegt, wobei sich Klinge und Zinken in der Mitte überkreuzen und zwar bereits in der 7.40-Uhr-Position.
Die „5 nach halb 7“-Stellung – „Kompliment an den Küchenchef“
Wenn das Essen sehr gut geschmeckt hat, lässt sich dies natürlich auch über das Besteck kommunizieren. In diesem Fall werden Messer und Gabel mit beiden Griffen nach links unten parallel zueinander positioniert. Für den Kellner heißt das, er darf abräumen und dem Chefkoch ein Kompliment seines Gastes übermitteln.
Die gastronomische Löffelchenstellung – „Bitte nicht nachschenken!“
In vielen Restaurants mit orientalischer Küche ist die „Löffelchenstellung“ als non-verbale Kommunikation gebräuchlich. Diese hat aber nichts mit dem zärtlichen Miteinander von Mann und Frau zu tun. Vielmehr bedeutet sie im gastronomischen Zusammenhang, dass ein Gast den Teelöffel auf seinem leeren Teeglas platziert, sobald nicht mehr nachgeschenkt werden soll. In den Brauhäusern des Rheinlands gilt dasselbe übrigens für die Bierdeckel auf dem Glas. Wer hier die nächste Runde auslassen möchte, sollte sich mit der Deckelchenstellung auskennen.
Bitte freundlich sein und leise essen!
Neben dem richtigen Umgang mit Besteck finden viele deutsche Restaurantgäste vor allem Höflichkeit gegenüber dem Service-Personal wichtig. Für 92 Prozent der Deutschen ist das sehr wichtig. wenn es um gutes Benehmen im Restaurant geht. 91 Prozent der Umfrageteilnehmer vermeiden es zudem mit vollem Mund zu reden sowie schlürfende oder schmatzende Geräusche beim Essen zu machen. Ebenso unpassend finden 87 Prozent der Deutschen eine lautstarke Unterhaltung im Restaurant. Auf den hinteren Plätzen, jedoch auch für 60 Prozent wichtig, sind eine gute Körperhaltung am Tisch und das richtige Benutzen der Serviette sollte auch bekannt sein.