Restaurants, Cafés und Kneipen in Mecklenburg-Vorpommern wieder geöffnet

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Nach mehr als einem halben Jahr Corona-Lockdown haben Cafés, Restaurants und Kneipen wieder geöffnet. Seit Sonntag darf die Gastronomie ihre Gäste im ganzen Land wieder sowohl drinnen als auch draußen bewirten. Am Dienstag folgt dann in einem nächsten Schritt der Einzelhandel, wobei dort zwar Vorfreude herrsche, aber keine großen Umsatzerwartungen bestünden, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Nord in Rostock, Kay-Uwe Teetz, der Deutschen Presse-Agentur. An diesem Mittwoch will die Landesregierung bei einem Corona-Gipfel über das weitere Vorgehen im Tourismus beraten.

Der Landespräsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Lars Schwarz, sagte am Montag der dpa: «Die Kollegen, die geöffnet haben, können sich über einen guten Zuspruch freuen. Nach dieser langen Schließzeit - 202 Tage am Stück geschlossen, das ist ja Wahnsinn - sind die allermeisten Kollegen zufrieden.» Allerdings sei man noch weit entfernt von den Umsätzen aus der Vor-Corona-Zeit.

«Uns fehlen in vielen Regionen die Touristen», sagte Schwarz. Gleichwohl sprach er von einem Lichtblick nach dieser langen Zeit. «Jetzt hoffen wir, zeitnah die nächsten Öffnungsschritte zu bekommen, und dass wir möglichst schnell wieder Gäste aus anderen Bundesländern begrüßen können», sagte er mit Blick auf das weiterhin geltende Einreiseverbot für Touristen aus anderen Bundesländern. Ausnahmen gibt es aber für Menschen, die bereits vollständig geimpft oder genesen sind.

Auch mit Blick auf den Tourismus-Gipfel am Mittwoch traf sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Montag mit Dehoga-Vertretern in Schwarz' Restaurant in Gnoien (Landkreis Rostock). «Ich freue mich sehr für unsere Bürgerinnen und Bürger, dass die Gastronomie bei uns im Land wieder geöffnet hat», sagte Schwesig. «Und ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirklich sehr, dass sie so lange durchgehalten haben. Aber jetzt geht es wieder los.»

Seit Sonntag ist die Gastronomie in Mecklenburg-Vorpommern wieder geöffnet - und zwar im Innen- und Außenbereich. «Wir gehen damit im Vergleich zu anderen Ländern sehr weit. Unter freiem Himmel sind Essen und Trinken bei uns im Land ohne Test möglich», sagte Schwesig. «Das können wir, weil die Inzidenz in MV inzwischen unter 50 liegt. Das zeigt, dass der Lockdown richtig war und gewirkt hat.»

Wer im Nordosten in einem Restaurant nun als Gast drinnen sitzen möchte, muss einen Tisch reservieren und einen maximal 24 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen. Gäste können aber einen Selbsttest auch vor den Augen des Gastronomen oder der Beschäftigten machen. Für den Außenbereich ist das nicht erforderlich. Besucher und Gaststätten müssen sich an die Hygieneregeln halten. Maximal zehn Gäste aus zwei Haushalten dürfen an einem Tisch sitzen, Kinder werden nicht mitgezählt. Die Besucher müssen eine Maske tragen, sofern sie nicht am Tisch sitzen, und ihre Kontaktdaten angeben.

Im seit Anfang November in großen Teilen geschlossenen Einzelhandel sind künftig weder ein Coronatest noch eine Registrierung beispielsweise über die Luca-App notwendig. Allerdings sind beim Einkaufen weiter jeweils nur ein Kunde pro zehn Quadratmeter für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche und ein weiterer für die jeweils nächsten 20 Quadratmeter erlaubt. Bestehen bleibt auch die Pflicht, einen Einkaufswagen oder -korb zu benutzen.

Wegen der Maskenpflicht geht Handelsverband-Geschäftsführer Teetz davon aus, dass Kunden nur gezielt einkaufen werden. Das verlocke nicht zum Bummeln. Die neuen Einkaufsmöglichkeiten werden wohl auch nur in den Oberzentren Wirkung zeigen. «In den touristischen Zentren passiert noch nichts, weil es noch keinen Tourismus gibt», sagte Teetz. Denn der Tagestourismus und auch die Beherbergung von Menschen, die außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns leben, mit touristischem Hintergrund bleiben bis 13. Juni verboten. Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns dürfen ab dem 7. Juni wieder in Herbergen im Land übernachten.

Die Industrie- und Handelskammer Rostock (IHK) forderte eine rasche und vollständige Auszahlung der staatlichen Überbrückungshilfen für Unternehmer. Bei den Überbrückungshilfen II und III gebe es zunächst nur Abschlagszahlungen, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Thorsten Ries der dpa. Gleichzeitig müsse über weitergehende Hilfen gesprochen werden - samt verbindlicher Zusagen. «Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass nach den (...) Öffnungen in Handel, Gastronomie und Tourismus die Welt wieder in Ordnung ist.» (dpa)


 

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