Robin Lühert gewinnt Deutsche Cocktailmeisterschaft der DBU

| Gastronomie Gastronomie

Barkeeper aus ganz Deutschland kamen anlässlich der diesjährigen Deutschen Cocktailmeisterschaften der Deutschen Barkeeper Union (DBU) nach Heiligendamm an die Ostsee. Sieben Finalisten und eine Finalistin hatten sich zuvor mit ihren Rezepten unter 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgesetzt. 

Robin Lühert, Bartender der Esprit Bar + Café in Göttingen, gewann mit seinem Cocktail „Around the World“ den Wettbewerb. Sein Mix aus Cognac, Mezcal, Limette, Agavensirup und Ananas schmeckte in der Tat wie eine Reise um die Welt und überzeugte die Jury vollends. Er darf sich nun auf eine Bildungsreise im Wert von 3.000 Euro freuen. Den zweiten Platz im Wettbewerb belegte Nicolas Spirgatis (siehe Titelbild links) aus dem Restaurant Al Salam in Köln. Den dritten Platz sicherte sich Anna Strokan (siehe Titelbild rechts), Bartenderin der Hotelbar Käpt`ns Lounge in Heiligenhafen.

Die Bartender müssen vor der vierköpfigen Jury die Cocktails zubereiten, aber auch das Konzept hinter dem jeweiligen Rezept erklären. Gekostet wird natürlich auch.  In der Jury saßen: Ruben Neideck (Bartender / Berlin), Maria Gorbatschova (Bar Managerin / Green Door Bar / Berlin), Maren Meyer (Vorsitzende der Deutschen Barkeeper Union e.V.) und Thomas Altenberger (Senior Bar Manager / Grand Hotel Heiligendamm).

Das Teilnehmerfeld war in diesem Jahr relativ jung. Den Auftakt machte die 26 Jahre alte Anna Strokan, Barkeeperin einer Hotelbar in Schleswig-Holstein, in der auch der amtierende deutsche Meister arbeitet. Sie präsentierte ihren «Manhattan in Law» (zu Deutsch in etwa: mit Manhattan verschwägert) - eine Abwandlung des Cocktail-Klassikers «Manhattan» und wurde am Ende Dritte.

Es handelt sich laut DBU um den einzigen deutschlandweiten Wettkampf dieser Art. Er finde nach zwei Jahren Corona-Pause zum 36. Mal statt. Der Berufsfachverband ist nach eigenen Angaben über 100 Jahre alt und hat mehr als 1000 Mitglieder.

Rückblick auf die Deutschen Cocktailmeisterschaft

Noch ein letztes Mal rückt Anna Strokan die Flaschen zurecht - dann gilt es. Unter den kundigen Blicken einer vierköpfigen Jury und mit der novemberlichen Ostsee im Rücken füllt sie zwei große Gläser mit Eis. Die Finalrunde der diesjährigen Deutschen Cocktailmeisterschaften der Deutschen Barkeeper Union (DBU) ist eröffnet.

Wer bei einem derartigen Wettkampf an Kunststücke und Akrobatik denkt, wird am Dienstag im Luxushotel in Heiligendamm eines Besseren belehrt. «Es hält halt auch nur auf, macht den Drink nicht besser», erklärt Robin Lühert, der wie Strokan zu den acht Finalisten gehört. Im gehobenen Cocktailbetrieb sei Jonglage unüblich, außerdem habe man dafür an einem Samstag- oder Freitagabend auch gar keine Zeit.

Der Fokus liegt stattdessen auf dem Drink und dem Konzept dahinter. 80 Bewerber und Bewerberinnen hatten Rezepte eingereicht. Gesucht war eine spektakuläre, aber einfach nachzumixende Cocktailkreation. Strokan präsentierte den «Manhattan in Law» (zu Deutsch in etwa: mit Manhattan verschwägert) - eine Abwandlung des Cocktail-Klassikers «Manhattan».

Sie habe einen überzeugten «Manhatten-Trinker» als Gast gehabt, erklärt die 26 Jahre alte Barkeeperin einer Hotelbar in Schleswig-Holstein, in der auch der amtierende deutsche Meister arbeitet. Der Gast habe etwas mit Rum trinken wollen, deshalb habe sie den Whiskey ersetzt. Kundig referiert sie über Herkunft, Destillation und Fasslagerung des Rums oder die Bohnensorte des verwendeten Espresso-Likörs.

«Man muss sich mit seinen Spirituosen auskennen», sagt DBU-Sprecher Mohammad Nazzal. Zu einem guten Bartender gehöre aber noch mehr. Man müsse den Gast im Auge behalten, für gute Stimmung sorgen. Am Ende müsse das Gesamterlebnis stimmen. Ähnlich erklärt es auch Thomas Altenberger, Bar-Chef im Grand Hotel Heiligendamm und dieses Jahr Mitglied der Jury. Man habe seinen Job richtig gemacht, wenn der Gast wiederkommen will «ohne eigentlich zu wissen, warum».

Die Bartender müssen vor der Jury die Cocktails zubereiten und das Konzept hinter dem jeweiligen Rezept erklären. Gekostet wird natürlich auch. Der oder die Siegerin sollte am Abend bekanntgegeben werden. Als Preis winkt eine Bildungsreise. Es handelt sich laut DBU um den einzigen deutschlandweiten Wettkampf dieser Art. Er finde nach zwei Jahren Corona-Pause zum 36. Mal statt. Der Berufsfachverband ist nach eigenen Angaben über 100 Jahre alt und hat mehr als 1000 Mitglieder.

Auch für den Finalisten Lühert - Bartender seit 2019 - ist es der Umgang mit den Gästen, der den Job ausmacht. Er sei einfach gern Gastgeber. Und was hat es mit der berühmten Bestellung des Film-Geheimagenten James Bond auf sich, der seinen Wodka Martini ausdrücklich geschüttelt, nicht gerührt trinkt? Bond bevorzuge offenbar eine eher seichte Variante, sagt Lühert. Schütteln verwässere im Vergleich zum Rühren mehr.

Auch Strokan hat ihren «Manhattan in Law» gerührt und nicht geschüttelt. Bei der Zubereitung war sie sichtbar aufgeregt und vergaß, den Drink am Ende noch zu probieren. Sie sei trotzdem zufrieden mit ihrer Leistung. Am Ende gelte das olympische Motto: «Dabeisein ist alles». Sie empfinde die Bartender-Community als besonders freundlich und hilfsbereit und genieße es, andere Kollegen kennenzulernen.

Und was trinkt Strokan am liebsten selbst? «Das kommt darauf an, was man für eine Laune hat.» Heute einen «Manhattan» und morgen vielleicht einen «Piña Colada». Normalerweise dürfe man als professionelle Bartenderin nicht zugeben, dass man einen eher anspruchsloseren Cocktail trinke. Aber wenn schon «Piña Colada», dann trinke sie ihn mit frisch pürierter Ananas, gutem Rum und ohne Sahne. «So wie es sich gehört.» (mit dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant „Pink Pepper“ im Steigenberger Parkhotel in Düsseldorf ist nach zwei Jahren schon wieder Geschichte. Eine Bar ist geplant, in der auch getanzt werden soll.

Brixens Hoteliers, Gastronomen, Bauern und Produzenten setzen sich seit jeher gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein. Die Projekte zeichnen sich nicht nur durch Saisonalität und Regionalität aus, sondern gehen viel weiter und nehmen die traditionelle Südtiroler Lebensart wieder auf. 

Zehn Prozent der Deutschen empfinden QR-Code-Speisekarten als sehr positiv, für jeden sechsten sind sie bequemer und für ein Viertel hygienischer als gedruckte Speisekarten. Fast jeder dritte Deutsche verlangt allerdings eine gedruckte Speisekarte, wenn nur digitale Speisekarten per QR-Code angeboten werden, so eine große Studie zu dem Thema.

Ende August feierte die Newton Bar in Berlin ihr 25-jähriges Bestehen. Die Bar, benannt nach dem weltberühmten Fotografen Helmut Newton, hat sich seit ihrer Eröffnung im Jahr 1999 als eine der renommiertesten Adressen im Berliner Nachtleben etabliert.

Das wineBANK-Netzwerk expandiert: Nach der Eröffnung in Heidelberg im Mai ist der Private Members‘ Club in der Berner Kramgasse mittlerweile der dreizehnte Standort der Gruppe. Damit ist die wineBANK Bern der einzige Club des Netzwerks in der Schweiz.

Mittendrin im lebendigen Szenestadtteil Pempelfort, Duisburger Ecke Sternstraße in den Räumen des ehemaligen „Schwan, bietet das Caspers eine einzigartige Melange aus Küche, Kunst und Kommunikation.

Die US-Fastfood-Kette Slim Chickens ​​​​​​​hat in der letzten Woche ihren Flagship-Store in Berlin eröffnet. Auf die Premiere in der Friedrichstraße sollen weitere Läden in Deutschland folgen.

«Tadaa!»: So heißt der neue Eisladen einer Deutschen am Südzipfel von Afrika. Der Name soll das Glücksgefühl vermitteln, das man mit einem Eis in der Hand spürt. Die Inhaberin bietet kreative Sorten.

Die französische „Big Mamma“-Gruppe setzt mit ihrem Konzept "Big Squadra" auf mehr als nur hochwertige Zutaten und kreative Rezepte – sie zelebrieren das Besondere bis ins kleinste Detail. Das fängt schon bei der Auswahl des Geschirrs an.

Sie gilt als Klassiker für den kleinen Hunger und es gibt sie in verschiedenen Variationen: die Currywurst. Mehrere deutsche Städte beanspruchen den würzigen Snack für sich. Ein neues Buch verspricht jetzt die ganze Wahrheit über das Kultobjekt zu offenbaren.