Beim Essenslieferdienst Deliveroo stehen Proteste auf der Karte. Die Initiative „Arbeitsunrecht“ ruft bundesweit zum „schwarzen Freitag“ auf, um gegen die „herrschenden Arbeitsbedingungen“ zu protestieren. „Arbeitsunrecht“ wirft dem Unternehmen unter anderem vor, die Gründung von Betriebsräten zu behindern und Fahrradkuriere in die Scheinselbstständigkeit zu drängen.
In Köln ist für den Nachmittag Fahrrad-Rallye zu „besonders fiesen Deliveroo-Restaurants“ In Berlin findet eine Fahrrad-Demo zur Deliveroo-Deutschland-Zentrale statt. Ähnliche Aktionen sind, nach Angaben der Veranstalter auch in in Nürnberg, München, Frankfurt, Hamburg, Hannover und anderen Orten.
Dazu gilt ein Aufruf, dass Bürgerrechtler und Gewerkschafter bundesweit mit Restaurantbesitzern ins Gespräch kommen sollen, die auf Deliveroo zurückgreifen, um sie über Arbeitsbedingungen der Fahrer aufzuklären. Dazu hat das Bündnis eine Übersicht über die Vertragsrestaurants von Deliveroo in 15 deutschen Städten vorgelegt.
Laut Arbeitsunrecht arbeite Deliveroo arbeitet routinemäßig mit sachgrundlosen Kettenbefristungen und versuche neuerdings, den ersten deutschen Deliveroo-Betriebsrat in Köln zu zerschlagen, indem nahezu alle Befristungen auslaufen und in Schein-Selbständigkeiten umgewandelt würden. Auch die Gewerkschaft NGG erhebt immer wieder Vorwürfe gegen die Lieferdienste.
Einige Aktionen zeigen Wirkung: Laut einem aktuellen Beschluss des Landgerichts Berlin muss Delivery Hero künftig seinen Aufsichtsrat auch mit Arbeitnehmervertretern besetzen. Bereits im März hatten Berliner Richter festgestellt, dass Delivery Hero gegen das deutsche Mitbestimmungsgesetz verstößt. Tageskarte berichtete.