Spitzenkoch Karl Ederer eröffnet wieder Restaurant

| Gastronomie Gastronomie

Der bekannte bayerische Ex-Sternekoch Karl Ederer plant, einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge, ein neues Restaurant in der Lindwurmstraße in München. Ederer hatte zuletzt die Augustiner-Wirtschaft Zur Schwalbe betrieben, das Lokal aber 2017 abgegeben. Ederer war in der Aubergine Sous-Chef von Eckart Witzigmann.

Geplant sei eine einfache, schnörkellose Küche mit regionalen und saisonalen Zutaten auf gehobenem Niveau. Wie es in dem Bericht weiter heißt, wird ihm sein früherer Sommelier, Michel Depuis tageweise unterstützen. Nachdem Ederer in die Schwalbe dicht gemacht hatte, legte der Koch ein Jahr Pause. „Aber jetzt habe ich die Rente hinter mir“, sagt er der Süddetuschen. Er habe Lust, wieder ein Lokal zu führen.

1983 startete Ederer das Glockenbach, in dem er einen Sterne erkochte. 1993 folgte das Schweinsbräu in Gut Herrmannsdorf. Sein Restaurant Ederer in den Fünf Höfen betrieb er fast 15 Jahre lang. 2014 schloss er den Betrieb wegen zu hoher Kosten. Der Ex-Sternekoch Ederer übergab sein Restaurtant in Fünf Höfen seinerzeit an seinen Schüler und Freund Ali Güngörmüs (Le Canard, Hamburg).

Das Ederer jetzt wieder in die Gastronomie einsteigt, wurde auch in ersten Folge der neuen Staffel von Kitchen Impossible verkündet, in der GüngörmüsTim Mälzer zu seinem ehemaligen Chef schickte, um dessen Pilzgericht nachzukochen. „Ihm hab ich sehr viel zu verdanken“, sagt Güngörmüs über seinen Lehrmeister Karl Ederer. Danach muss er sich erst mal sammeln, die Emotionen überkommen ihn. Güngörmüs: „Ihm habe ich meine Karriere zu verdanken.“ Ali Güngörmüs erinnert sich noch an den Beginn seiner Kochkarriere, als wäre es gestern gewesen. Durch Zufall stieß er damals auf die Anzeige vom Gasthaus „Glockenbach“, das auf der Suche nach einem Koch war. Er bewarb sich, hatte jedoch Zweifel, ob seine Herkunft die Entscheidung möglicherweise beeinflussen könnte. Aber Karl Ederer ist das vollkommen egal. „Ich sehe ihn quasi wie meinen kulinarischen Sohn“, so Ederer stolz.

Karl Ederer wurde 1955 im Bayerischen Wald geboren und wuchs auf dem Bauernhof seiner Eltern auf. Die Nähe zu guten Produkten gehört damit zu den Wurzeln seiner Kochkunst. Er ging nach seiner Ausbildung in München 1975 zu Eckart Witzigmann ins Tantris. Weitere Stationen (jeweils als Commis de cuisine) waren das Restaurant Bruderholz unter Hans Stucki in Basel und in Paris das Fischrestaurant Le Duc. Danach wechselte er zu den Drei-Sterne-Köchen Bernard Loiseau in Saulieu und Alain Senderens in Paris.  1980 kehrte er als Sous-Chef nach München zurück, in Eckart Witzigmanns Aubergine, das ebenfalls mit drei Sternen ausgezeichnet war. 1983 eröffnete er das „Glockenbach“, das der Beginn der feinen regionalen Küche in München war. 1992 kam das Bio-Restaurant „Schweinsbräu“ in Herrmannsdorf hinzu. 1993 kürte ihn der Gault Millau zum Restaurateur des Jahres, 1995 erhielt er einen Michelin-Stern. 2001 wurde das Restaurant „EDERER“ in den Fünf Höfen in der Münchner Innenstadt seine neue Heimat, bevor es ihn ins Westend zog, wo er bis 2018 das Wirtshaus „Zur Schwalbe“ betrieb. „Intelligent kochen bedeutet für mich: einkaufen, was die Jahreszeit und die Region uns bietet und diese Produkte rein, gesund und verträglich zuzubereiten“, sagt Ederer.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In angesagten Restaurants werden «Sides» seit Jahren extra angeboten. Die klassische deutsche Sättigungsbeilage scheint auszusterben. Deutschland erlebt beim Essen ohnehin einen enormen Kulturwandel. Wieso?

Kein Vierteljahr mehr, dann heißt es in München wieder «Ozapft is». Die Vorbereitungen zum Oktoberfest laufen längst auf Hochtouren - das wird jetzt auch auf dem Festgelände sichtbar.

Zehntausende Fans, volle Stadien und Fanmeilen. Die Fußball-EM ist auch für den Großteil des sächsischen Gastgewerbes ein Erfolg. Noch wichtiger ist laut Gaststättenverband aber etwas anderes.

Mit einem Gerichtsverfahren haben Münchner Wirte versucht, sich einen Platz auf dem Oktoberfest zu erstreiten. Doch ohne Erfolg: Die Betreiber des Herzkasperlzelts auf der Oidn Wiesn scheiterten mit ihrer Klage vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof.

Es ist eine der wichtigsten Nachrichten im Münchner Jahreslauf: In Kürze wird die Stadt München die Bierpreise für das Oktoberfest bekanntgeben. Absehbar ist schon jetzt, dass der Preis wohl zumindest in einzelnen Zelten die Marke von 15 Euro knacken wird.

Die Temperaturen steigen, die Tische in der Sonne in Cafés und Restaurants füllen sich. Ein schönes Ambiente, ausgefallene Speisen oder besonders freundliches Personal reicht dabei aber oft nicht mehr aus, um Gäste anzulocken.

Die deutsche Nationalmannschaft hat es als Gruppenerster ins Achtelfinale der Europameisterschaft geschafft. Nun nimmt Lieferando das Bestellverhalten der Deutschen während der Gruppenspiele der deutschen Mannschaft unter die Lupe.

Die Wiener Kaffeehauskultur, die Heurigenkultur und der Wiener Walzer sind bereits als immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt. Nun streben die traditionellen Wurstbuden der österreichischen Hauptstadt an, die »Wiener Würstelstandkultur« ebenfalls in die Liste aufzunehmen.

Die Weinregion Ahr hat auch drei Jahre nach der Flut noch immer mit den Folgen zu kämpfen. Deshalb hat sich die Sommelier-Union Deutschland entschieden, ihre jährliche Mitgliederversammlung und den Sommelier Campus in Bad Neuenahr-Ahrweiler abzuhalten.

Um nachhaltige Ernährung zu fördern, wurde der KochCup ins Leben gerufen. Bei dem Azubi-Wettbewerb zur Europameisterschaft dreht sich alles um nachhaltige Rezepte, die nicht nur Körper und Seele, sondern auch dem Klima guttun.