Sternekoch Heinz Winkler ist tot

| Gastronomie Gastronomie

Der Spitzenkoch Heinz Winkler ist tot. Der 73-Jährige sei nach kurzer schwerer Krankheit am Freitag gestorben, hieß es am Samstag auf der Homepage der «Residenz Heinz Winkler» in Aschau im Chiemgau (Landkreis Rosenheim). «Eine Legende der Kochkunst ist aus dem Leben getreten», hieß es weiter.

Der gebürtige Südtiroler Winkler hatte mehr als 20 Jahre lang mit Unterbrechungen drei Sterne. Seine Karriere begann er mit 14 Jahren nach Angaben der «Residenz Heinz Winkler» im heimischen Bozen mit einer Kochlehre. Danach lernte er bei den Jahrhundertköchen Paul Bocuse und Eckart Witzigmann.

Später kochte Winkler als Nachfolger von Witzigmann im berühmten Restaurant «Tantris» in München, das lange als Inbegriff von Haute Cuisine in Deutschland galt. Stars, die High Society und Feinschmecker gingen dort ein und aus. 1981 wurde der damals 31-Jährige als jüngster Koch mit drei Sternen vom Guide Michelin ausgezeichnet.

1991 eröffnete Winkler seine «Residenz» in Aschau, ein Luxus-Hotel mit Spitzenküche. Dort kochte er auf Sterne-Niveau weiter - und erfreute weiterhin so manchen prominenten Gaumen. So ließ der zurückgetretene bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) 2007 sein Kabinett von Winkler zum Abschied bekochen.

Eckart Witzigmann sagte am Samstag laut Mitteilung, der Tod von Winkler habe ihn sehr getroffen. Mit der «Residenz» in Aschau habe Winkler etwas Großartiges geschaffen und sei Teil der Kochgeschichte in Deutschland geworden. «Mein Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Mitarbeitern in Aschau und auch seinen Gästen. Die entstandene Lücke wird nur schwer zu schließen sein», so Witzigmann.

Als «Klassizist der reinen Harmonielehre» lobte ihn der Gastronomieführer Gault Millau 2007. Mit einem Menü in acht Gängen hatte Winkler damals 19 von 20 Punkten von den wegen ihrer strengen Urteile gefürchteten Fachleuten bekommen. «Er macht im Prinzip nichts anderes als die anderen ­ er macht es nur sehr viel besser und so wenig Aufhebens darum wie keiner», urteilten diese damals.

Neben Koch-Sternen trug Winkler auch weitere Auszeichnungen: Als erster Küchenchef erhielt er nach Angaben der «Residenz Heinz Winkler» das Bundesverdienstkreuz. 2006 wurde er außerdem zum «Hotelier des Jahres» gekürt. Auch eine Rose wurde nach ihm benannt - eine weitere Gemeinsamkeit mit Eckart Witzigmann. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Toilettenbesuch ohne Verzehrzwang: Die Stadt Frankfurt beteiligt sich an der Initiative «Nette Toilette» und sucht dafür nun Gastro-Betriebe, die ihre sanitären Einrichtungen der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung stellen.

Wenn die Temperaturen steigen, zieht es die Menschen nach draußen. Eine aktuelle Auswertung von Lightspeed zeigt: Der Sommer bringt der Branche mehr Gäste, aber mit einem veränderten Konsumverhalten.

McDonald’s hat bekanntgegeben, seine Getränkekette CosMc’s noch im Juni vollständig zu schließen. Die Entscheidung betrifft alle fünf bestehenden Filialen in den USA – eine in Illinois und vier in Texas – sowie die Einstellung der dazugehörigen App und des Treueprogramms. Die Schließung erfolgt nur zwei Jahre nach dem Start des Konzepts.

Mit Helsinki als „hidden star“ und Amsterdam als vielfältiger Gastro-Hotspot präsentiert Pierre Nierhaus zwei der innovativsten Hospitality Destinationen. Weiter geht es im Spätherbst mit Los Angeles und Singapur. ​​​​​​​Jetzt anmelden – begrenzte Teilnehmerzahl!

Bartender Wladimir Reichert aus Zürich gewinnt den renommierten Cocktail-Wettbewerb «Made in GSA». Sein Drink enthält unter anderem Whisky, Wermut und Kirschlikör.

Das Bier auf der Wiesn wird wieder teurer: Zwischen 14,50 und 15,80 Euro soll die Maß auf dem Oktoberfest in diesem Jahr kosten. Das sind im Schnitt 3,52 Prozent mehr als 2024. Damals kostete der Liter noch zwischen 13,60 und 15,30 Euro.

Die britische Pub-Kultur steckt in einer tiefen Krise: In den vergangenen 25 Jahren haben mehr als 15.800 Pubs im Vereinigten Königreich dauerhaft geschlossen. Doch trotz der düsteren Zahlen gibt es auch Lichtblicke.

​​​​​​​Höhere Restaurantpreise drücken auf die Gästestimmung. Obwohl die Gesamtzufriedenheit leicht stieg, bewerten Gäste das Preis-Leistungs-Verhältnis kritischer denn je, so eine Untersuchung. Deutschland verliert seinen Spitzenplatz in der DACH-Region an die Schweiz. In Großstädten wie Berlin werden bereits die Hälfte aller Bewertungen nicht mehr auf Deutsch verfasst.

Trotz des verhaltenen Konsumklimas in Deutschland bleibt die Handelsgastronomie weiter auf Wachstumskurs. Laut der aktuellen EHI-Befragung konnten die Händler ihren gastronomischen Umsatz im Jahr 2024 durchschnittlich um 6,1 Prozent steigern. Der Gesamtumsatz erreichte damit ein Rekordniveau von 12,41 Mrd. Euro.

Zwei Gesellschaften der „Moto 59“-Restaurants, unter der Geschäftsführung von Hubert Sterzinger, haben Insolvenz angemeldet. Es handelt sich um die Moto 59 Gütersloh GmbH und die Moto 59 Hamburg GmbH mit Sitz in Köln.