Wiesnwirte wollen "Fest des Friedens" und Aktionen für ukrainische Flüchtlinge

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Die Wiesnwirte stellen sich gegen Überlegungen zu einer möglichen Absage des Oktoberfests angesichts des Kriegs in der Ukraine. «Unser Oktoberfest ist ein Fest des Friedens und der Völkerverständigung. Gerade in diesen Zeiten ist es besonders wichtig, damit ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen», hieß es am Donnerstag in einer Reaktion der Wirte-Sprecher Peter Inselkammer und Christian Schottenhamel.

Die Wiesn-Wirte planen nun Aktionen für die ukrainischen Flüchtlinge. Spontan spendeten sie 15 000 Euro aus der Wiesn-Stiftung. Weitere Aktionen auch während des Oktoberfestes sollen folgen. Denkbar wäre etwa, ein ukrainisches Nationalgericht in den Zelten anzubieten und vom Erlös einen Anteil an die Flüchtlingshilfe zu spenden, hieß es. Die Überlegungen stünden aber noch am Anfang und sollten an die jeweilige Situation angepasst werden.

«Jetzt lautet die erste Bürgerpflicht, kraftvoll zu helfen», sagte Inselkammer. «Wir können den Menschen in der Ukraine, denen unsere volle Solidarität gehört, auf diese Art und Weise viel besser helfen», ergänzte Schottenhamel. «Der Überfall Putins auf dieses friedliche Land ist schrecklich, aber wenn wir solche Traditionsveranstaltungen wie das Oktoberfest absagen, dann hat Putin genau das erreicht, was er wollte.» Die Sehnsucht nach einer friedlichen Wiesn sei nach den zwei Jahren Pandemie-Pause sehr groß.

Das Oktoberfest sei auch ein Fest der Völkerverständigung. Menschen aus allen Teilen der Welt fänden zusammen, um in Frieden und Freiheit zu feiern. Eine bessere Demonstration gegen Krieg und Diktatur gebe es nicht. Schon einmal fand die Wiesn trotz tragischer Ereignisse statt: Nach den Anschlägen vom 11. September wollte man bewusst ein Zeichen setzen, nicht vor den Terroristen in die Knie zu gehen.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte dem Radiosender Gong 96.3 gesagt: «Ich muss schon schauen, was in dieser Welt passiert, und es gibt dann auch übergeordnete Gründe, die noch wichtiger sind, als ein Volksfest abzuhalten.» Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) warnte, eine Absage lasse Kremlchef Wladimir Putin sein Ziel erreichen: «Dass unsere westliche Kultur beeinträchtigt wird.» Auch der Geschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, Thomas Geppert, hält nichts von einer Absage wegen des Kriegs (Tageskarte berichtete). (dpa)


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