Nach jahrelanger Planung zieht sich das Luxushotel Mandarin Oriental in München aus einem millionenschweren Bauvorhaben zurück. Die Begründung: Die Baugenehmigung sei noch nicht vorhanden. Wie die Münchner Abendzeitung berichtet, gibt es Zweifel an der Aussage.
Das neue Bauprojekt sollte eigentlich auf dem Nachbargrundstück entstehen. Hier stand bis Ende 2021 das in die Jahre gekommene Fina-Parkhaus mit 520 Parkplätzen. Bereits 2014 wurde bekannt, dass das Familienunternehmen Wöhr+Bauer das Grundstück übernommen hatte. Gemeinsam mit dem Mandarin Oriental wollte man hier einen neuen Komplex mit 51 weiteren Zimmern errichten. Auch Büros, Wohnungen und Einzelhandelsflächen sollten hier entstehen. Geschätzte Kosten: Weit mehr als 200 Millionen Euro.
Warum sich das Luxushotel nach über sieben Jahren aus dem Projekt zurückzieht, ist unklar. Gegenüber der Münchner Abendzeitung sagte ein Sprecher, dass man schon im Herbst 2021 von dem vertraglich vereinbarten Rücktrittsrecht Gebrauch gemacht habe. Offenbar weil bis dahin noch keine Baugenehmigung vorgelegen habe. Dem widerspricht Wolfgang Roeck, Geschäftsführer von Wöhr+Bauer: „Der Bauantrag wurde im April 2021 gestellt. Dass bis Herbst 2021 noch keine Baugenehmigung erteilt werden kann, war selbstverständlich allen Beteiligten klar.“ Auch ein Branchenexperte äußert gegenüber der Münchner Abendzeitung die Vermutung, dass die Corona-Pandemie schuld sei: „Keiner möchte zur Zeit mit zweistelligen Millionenbeträgen experimentieren.“
Mit dem Bauvorhaben soll es nun auch ohne Beteiligung von Mandarin Oriental weitergehen. Der Komplex soll Ende 2025 fertiggestellt werden.