Corona-Hysterie: SPD-Politiker Karl Lauterbach will Hotels meiden – Hoteliers finden das gut

| Hotellerie Hotellerie

Der SPD-Politiker Lauterbach will seine Übernachtungen in Hotels auf ein Minimum beschränken. In einem Tweet zitiert der Bundestagsabgeordnete eine chinesische Studie, die von einer hohen Viruslast in Hotelzimmern berichtet, in denen zwei mit Corona infizierte Studenten bis zu einer Woche in Quarantäne waren, bevor die Untersuchung der Räume begann. Die Hotelzimmer waren nicht gereinigt. Lauterbach wird für seine Aussagen aus der Hotellerie scharf kritisiert.

Lauterbach schreibt auf Twitter: „Neue gut gemachte Studie zeigt, dass asymptomatische Infizierte große Virusmenge im Hotelzimmer ausbreiten. Kopfkissen, Bettdecke etc. Da sich das Virus dort lange hält werde ich selbst Hotelübernachtungen weiter auf das absolute Minimum beschränken...“

In der Studie geht es darum, dass zwei chinesische Studenten in einem Hotel in Quarantäne waren. Kurz nach dem das Virus diagnostiziert wurde, was in einem Fall sechs Tage nach dem Beginn des Aufenthalts gewesen ist, nahmen Wissenschaftler Proben von Oberflächen der Türgriffe, des Lichtschalters, des Wasserhahngriffs, des Thermometers, der Fernbedienung des Fernsehers, des Kissenbezugs, des Bettbezugs, des Bettlakens, des Handtuchs, des Türgriffs im Badezimmer sowie des Toilettensitzes und der Spülungstaste. Anders, als Karl Lauterbach es darstellt, wurden also weder das Kopfkissen noch die Bettdecke beprobt, sondern nur die Bezüge.

In der Tat konnten die Forscher, in dem nicht gereinigten Zimmer, Viren auf den Oberflächen und den Bezügen nachweisen. Bis dahin waren weder die Oberflächen noch die Laken gereinigt worden. Die Wissenschaftler schreiben aber auch, dass bislang keine eindeutigen Hinweise auf eine Infektion durch Kontakt mit der kontaminierten Umgebung gefunden wurden.

In einem Blogpost schreibt Markus Luthe vom Hotelverband: „Meiner Meinung nach ist die einzig korrekte Schlussfolgerung aus der chinesischen Studie wenig spektakulär: Bei Einhaltung der in der Hotellerie längst zur „neuen Normalität“ gewordenen Hygieneregeln (u.a. kein Schütteln der benutzten Wäsche bei der Entnahme, gründliche Reinigung und Trocknung) besteht keinerlei Anlass für Prof. Lauterbachs Alarmismus! Den Tweet vom Wochenende halte ich für unverantwortlich.“

Hoteliers, die den Tweet von Lauterbach kommentieren, greifen den Politiker scharf an. Zeèv Rosenberg vom i31-Hotel schreibt: „Sie sind eine fürchterliche Person, die nur schwarz und weiß sieht. Es gibt viele seriöse Studien (weltweit), die das Gegenteil zeigen. Sie wollen unbedingt die Hotelbranche töten, Existenzen und Arbeitsplätze vernichten! #dummschwaetzer#schwarzmaler#mentalkiller“. Und weiter: „Danke Herr Lauterbach, dass Sie nicht mehr in Hotels übernachten werden. Da Sie unsere Branche kaputt machen wollen und keine Ahnung von Wäschereien haben, schließen Sie sich bitte zuhause ein!“

Der Dresdner Hotelier Johannes Lohmeyer schreibt: „Als Hotelier bin ich Ihnen sehr dankbar für diese Ankündigung. Sie dürfen das auch nach Corona gerne beibehalten.“

Marcus Fränkle vom Hotel Blauer Reiter sagt auf Facebook: „Mal sehen, wo er seine „auf ein Minimum beschränkten Übernachtungen“ in der Zukunft machen wird... eigentlich dürfte ihn kein Hotel in Deutschland mehr empfangen...“
 
Vergleichbar äußert sich Haakon Herbst: „Ich werde es erleben - er wird sicher irgendwann bei uns im Hotel friends Zeche-Zollverein Essen vor der Türe stehen ( da bin ich mir sicher) und er wird nicht hinein dürfen.“

Um die Möglichkeit der Verbreitung des Virus über die Luft zu minimieren, empfehlen die Forscher abschließend, gebrauchte Wäsche bei der Entnahme nicht zu schütteln und gewaschene Gegenstände gründlich zu reinigen und zu trocknen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Sommer in der alpinen Ferienhotellerie befindet sich in der Halbzeit, doch wie entwickeln sich die Buchungsprognosen? Kohl > Partner hat gemeinsam mit RateBoard ein Update zum bisherigen Verlauf der Sommersaison 2024 und einen Ausblick erstellt.

Die Fertigstellung der Royal Suite rundet die Renovierung des Hotels in Dresden ab. Seit der Wiedereröffnung erstrahlt das Taschenbergpalais Kempinski in neuem Glanz und bietet Gästen eine Mischung aus historischem Ambiente und modernem Luxus.

Die Numa Group hat die Übernahme der Lifestyle-Apart-Hotelmarke Native Places bekanntgegeben. Durch die Akquisition wächst das Immobilienportfolio von Numa auf über 7.300 Einheiten in Europa.

Das Kempinski Hotel The Dome Belek läutet mit einer Modernisierung des Hotels eine neue Ära ein. Nach einer Renovierung aller Zimmer hat das Hotel neue Suiten eingeweiht, zudem gibt es ein neues und ein renoviertes Restaurant.

Das "Artist in Residence​​​​​​​"-Projekt geht in die nächste und insgesamt sechste Saison. Ab Juli 2024 gastieren fünf Künstlerinnen und Künstler bis Ende August im Atelier des Hotels und hinterlassen am Ende ihres Aufenthalts ein Kunstwerk.

Panoramablick über Hamburg, viel Grün, vielfältige Gastronomie-Angebote und eine Herberge. Mit deutlicher Verspätung ist in der letzten Woche der umgebaute grüne Hochbunker St. Pauli eröffnet worden. Das Hotel Reverb by Hard Rock hält 134 Zimmer für seine Gäste bereit. Ein Blick in das Haus.

​​​​​​​Die Dorint-Gruppe sieht sich bei Corona-Hilfen ungleich behandelt und klagt sich durch die Instanzen – bislang ohne Erfolg. Nun hat Dorint-Boss Iserlohe per Eilantrag eine erneute Verfassungsbeschwerde eingereicht. 300 Seiten stark ist seine Argumentation.

Dass die Hotels am Bodensee in der Hochsaison freie Zimmer haben, kommt selten vor. Wegen der Berichte über Hochwasser und Mücken wurden stellenweise Buchungen storniert, auch Durchreiseverkehr blieb teilweise aus, wie Hoteliers aus der Region schilderten.

Die jüngsten EU-Regulierungen sollen den digitalen Markt fairer gestalten. In der Folge sinken derzeit aber auf vielen Hotelwebseiten die Besucherzahlen. Hinzu kommt, dass der OTA-Anteil am Hotelvertrieb in den letzten 10 Jahren um 50 Prozent  anstieg, während Direktbuchungen um 11,6 Prozent rückläufig waren. Ist die Schlacht gegen die Buchungsportale also verloren? „Klares Nein“, sagt Philipp Ingenillem von den Online Birds und unterstreicht, was Hotels jetzt tun sollten.

Mit der Grundsteinlegung des Design-Hotels Schutzhütte setzt die Familie Vollbracht ihr Engagement in Willingen fort. Bis Ende 2025 soll ein Lifestyle und Design-Hotel entstehen, welches alpinen Flair mit Boho-Elementen verbindet.