Corona-Opfer: Crowne Plaza-Hotel Heidelberg macht dicht

| Hotellerie Hotellerie

Eines der ältesten Hotels in Heidelberg hat von heute auf morgen seine Türen für immer geschlossen. Das Vier-Sterne-Hotel Crowne Plaza konnte den Belastungen der Corona-Krise offenbar nicht mehr länger standhalten. Besonders tragisch: Die 74 Mitarbeiter erfuhren erst zwei Tage vor der endgültigen Schließung von ihrer Kündigung.

Ein „erheblicher Investitionsstau bei dem Hotelgebäude und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie“ sollen zu der Entscheidung geführt haben, erklärte Ingo Schorlemmer, Pressesprecher des Crowne Plaza Heidelberg. „In den zurückliegenden Jahren wurden dem Verpächter immer wieder verschiedene bauliche Mängel an dem Gebäude angezeigt, jedoch nicht beseitigt“, sagte der Pressesprecher weiter und verweist damit auf regelmäßige Wasserrohrbrüche und Defizite im Brandschutz. Die Probleme an dem fast 200 Jahre altem Haus waren zwar nicht neu, doch die Corona-Krise hat dem Hotel offenbar den Todesstoß verpasst.

Buchungen blieben auch nach der Öffnung am 2. Juli aus und die neuen Hygienebestimmungen sowie der größere Personalaufwand trieb die Betreibergesellschaft Tidal Heidelberg Operations GmbH weiter in finanzielle Notlage. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Intercontinental Hotels Group (IHG) und hat bereits Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzverwalter Michael Bremen aus Düsseldorf wollte auf Nachfrage der Rhein-Neckar-Zeitung keine weitere Auskunft geben. Die plötzliche Schließung sei der Betreibergesellschaft "alles andere als leichtgefallen", erklärte hingegen Schorlemmer. "Sie war aber leider unumgänglich."

Wie es mit dem Gebäude nun weitergeht, ist unklar. Auch die städtische Wirtschaftsförderung bedauert die Schließung. Ein Sprecher der Stadt sagte gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung: „Wir arbeiten intensiv an einer Nachfolgelösung für das Gebäude und halten Ausschau nach potenziellen Interessenten und möglichen Nutzungsideen“.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Brookfield Asset Management hat die europäische Sparte der Hostel-Kette Generator von Queensgate Investments für 776 Millionen Euro übernommen. Die Transaktion umfasst 15 Immobilien mit insgesamt 2.800 Betten in zehn bedeutenden europäischen Städten, darunter London, Paris, Berlin, Madrid, Rom und Barcelona.

Wie aus dem neuesten Europe Hotel Construction Pipeline Trend Report von Lodging Econometrics (LE) hervorgeht, beläuft sich die Gesamtpipeline in Europa zum Ende des ersten Quartals 2025 auf 1.683 Projekte mit 247.472 Zimmer. Vor allem kombinierte Hotelrenovierungen und Markenumwandlungen in Europa verzeichneten zum Ende des ersten Quartals ein starkes Wachstum.

Mit dem Hyatt Regency Zadar hat die US-amerikanische Hotelgruppe ihr erstes Haus in Kroatien eröffnet. Das Hotel liegt direkt an der Adriaküste und nur wenige Gehminuten von der Altstadt Zadars entfernt.

Mit dem NYX Hotel Berlin Köpenick erweitert die Leonardo Hotel Group​​​​​​​ ihr Portfolio in der Hauptstadt um ein siebtes Haus – und bringt gleichzeitig erstmals ihre Lifestylemarke NYX Hotels nach Berlin.

IHG Hotels & Resorts führt mit der Eröffnung des ersten Hotels in Deutschland seine Midscale-Marke Candlewood Suites in Europa ein. Die Markteinführung erfolgt in Partnerschaft mit Novum Hospitality.

In der Apartment-Branche wurde ein Streit zwischen zwei Unternehmen jetzt vor Gericht ausgetragen. Dabei verpflichten sich die Apartmenthelden, es zu unterlassen, Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse von Apartmentservice zu nutzen. Eine abgegebene Unterlassungserklärung ist strafbewehrt. Die Verletzung der Unterlassungspflichten kann teuer für die Apartmenthelden werden.

Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA) hat die Ausschreibung für die Unterbringung von politischen Besuchergruppen in Berlin veröffentlicht. Gesucht werden zuverlässige Hotelpartner für das Jahr 2026 – es geht um rund 2.000 Gruppen mit über 120.000 Roomnights.

Der Serviced-Apartment-Markt in Deutschland blickt auf ein stabiles Jahr 2024 und eine gestiegene Stimmung zurück. Die Jahresauslastung lag mit 81 Prozent ähnlich wie im Vorjahr. Die durchschnittliche Tagesrate stieg auf 91 Euro. Das zeigt eine Auswertung von Apartmentservice.

In der Hotellerie entpuppen sich Betriebskostenabrechnungen zunehmend als wirtschaftlicher Risikofaktor: Laut einer aktuellen Analyse des Prüfunternehmens Mineko waren im Jahr 2024 rund 90 Prozent der geprüften Abrechnungen fehlerhaft.

Nach einer umfassenden Renovierungsphase empfängt das Hotel Die Sonne im nordhessischen Frankenberg seine Gäste mit neuem Erscheinungsbild. Das Haus hat seine 63 Zimmer und Suiten, den Spa sowie das Restaurant Sonne Stuben neugestaltet.